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Joseph Ratzingers Rettung des Christentums Beschränkungen des Vernunftgebrauchs im Dienste des Glaubens
Joseph Ratzingers Rettung des Christentums
Beschränkungen des Vernunftgebrauchs im Dienste des Glaubens




Hans Albert

Alibri Verlag Gunnar Schedel
EAN: 9783865690371 (ISBN: 3-86569-037-8)
126 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2008

EUR 10,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Joseph Ratzinger wird im Feuilleton als Intellektueller, als kluger Kopf und einer der führenden Denker innerhalb der katholischen Theologie gehandelt. Hans Albert wirft einen Blick auf einige zentrale Texte und kommt zu dem Ergebnis, daß dem deutschen Papst dieses Etikett zu unrecht anhaftet. Der Philosoph zeigt, daß der Theologe die historisch-kritische Forschung in seinem eigenen Fach weitgehend ignoriert, daß er mit unklarer Begrifflichkeit arbeitet und grundlegenden Problemen (z.B. der Theodizeefrage) ausweicht. Der Kritik, die der ehemalige Leiter der „Glaubenskongregation“ am wissenschaftlichen Weltbild übt, bescheinigt Albert, daß sie nur deshalb plausibel erscheine, weil ein „Zerrbild der wissenschaftlichen Forschung“ zugrunde gelegt wird. Und auch die Vernunft läßt sich nur dann in den Dienst des religiösen Glaubens stellen, wenn ihr von vorneherein Fesseln angelegt werden.
Rezension
Ist Joseph Ratzinger alias Papst Benedikt XVI. wirklich der Intellektuelle unter den Gläubigen und Päpsten, als der er in den Medien stilisiert wird? Hans Albert, führender Vertreter des sog. kritischen Rationalimus in Deutschland, stellt die These vom intellektuellen Papst in diesem im religions-kritischen Alibri-Verlag erschienenen Büchlein vehement in Frage; denn schon allein das Jesus-Buch des Papstes vermag den Ansprüchen einer Theologie-immanenten historisch-kritischen Methode nicht zu genügen. Und erst recht jenseits der eigentlichen Theologie zeigt sich, dass von aufgeklärtem Intellektualismus keine Rede sein kann, sondern der Vernunftgebrauch deutlich im Dienste des Glaubens beschränkt wird (vgl. Untertitel). Vielmehr hält Ratzinger an der klassischen Metaphysik fest und verbindet sie mit (populärem) Spiritualismus.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
In einem eigenen Kapitel setzt sich der Autor mit den Interviews des Papstes zur Frage der Rolle der Religion in einer säkularen Gesellschaft auseinander; dabei begegnet Albert seinem alten Kontrahenten Jürgen Habermas, dem er attestiert, die religionskritische Tradition der Aufklärung aufgegeben zu haben.

Aus dem Inhalt:
Ratzingers Art des Umgangs mit Problemen * Zur Problematik des religiösen Denkens seit der Aufklärung * Ratzingers Rettung des Glaubens auf der Basis einer spiritualistischen Metaphysik
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

I. Einleitung: Ratzingers Art des Umgangs mit Problemen 11

II. Zur Problematik des religiösen Denkens seit der Aufklärung 17

III. Ratzingers Rettung des Glaubens auf der Basis einer spiritualistischen Metaphysik 25


1. Alltagswissen, Wissenschaft und Metaphysik 25
2. Ratzingers Auffassungen über das Verhältnis von Glaube und Wissen 28
3. Die Lösung des Gottesproblems auf biblischer Grundlage 33
4. Das Problem der Gottessohnschaft Jesu 53
5. Der Heilige Geist und die Kirche 65
6. Ratzingers Apologie des Christentums im Lichte der Kritik 68

IV. Ratzingers Jesusdeutung 73

1. Von der historisch-kritischen Methode zur christologischen Hermeneutik 73
2. Die Dämonologie und der exorzistische Charakter des Christentums 78
3. Die Sinnproblematik und Ratzingers gläubige Vernunft 82
4. Ratzingers Jesusdeutung und ihr theologischer Hintergrund 83

V. Zur Dialektik der Säkularisierung: Ratzinger, Flores d’Arcais und Habermas 89

1. Ratzinger und Flores d’Arcais im Dialog 89
2. Ratzinger und Habermas im Dialog 92

Literaturverzeichnis 105
Anmerkungen 110
Personenregister 125