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Jan Hus
Auf den Spuren des böhmischen Reformators
Walter Rügert
Südverlag
EAN: 9783878000655 (ISBN: 3-87800-065-0)
96 Seiten, paperback, 13 x 21cm, 2015, Klappenbroschur, 40 Abb.
EUR 16,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Jan Hus, böhmischer Theologe und Reformator, war nach Konstanz gereist, um auf dem Konzil seine Lehre zu diskutieren und zu verteidigen. Am 6. Juli 1415 wurde Hus im Konstanzer Münster verurteilt und noch am selben Tag verbrannt.
Anschaulich und verständlich spannt der Band einen Bogen von der Zeit Jan Hus` bis in die Gegenwart. Es werden Leben und Werk des Reformators dargestellt - sein Wirken in Prag, sein Exil auf dem Land, die Reise nach Konstanz, der Prozess auf dem Konstanzer Konzil - sowie Entwicklungslinien nach dem gewaltsamen Tod von Jan Hus aufgezeigt: die hussitische Revolution, die Kreuzzüge gegen die Hussiten, das Verhältnis von Luther zu Hus, die Vereinnahmungen von Hus, schließlich die Erinnerungskultur. Ansprechend gestaltet bietet das Buch einen guten, leicht lesbaren Überblick und zugleich interessantes Detailwissen.
Rezension
Wer (zum 600. Konzilsjubiläum in Konstanz) einen ebenso kompakten wie informativen, allgemein verständlichen Band über den böhmischen Reformator Jan Hus (1369-1415), zeitweise Rektor der Karls-Universität Prag, der auf dem Konstanzer Konzil 1415 trotz Zusicherung freien Geleits als Ketzer verurteilt und auf den Scheiterhaufen geworfen wurde, sucht, sei auf diesen neu erschienenen Band verwiesen, der Leben und Werk sowie die Wirkungsgeschichte des Jan Hus (Hussiten) behandelt. Hus war stark beeinflusst von den Lehren John Wyclifs. Für Hus ist der Begriff Kirche vorwiegend ein geistlicher und weniger ein institutioneller. Inhaber kirchlicher Ämter, inklusive des Papstamtes, müssen sich an den Aussagen und Werten der Bibel messen lassen. Er wandte sich gegen die Lehre, dass die Autorität der Kirche über der Bibel stehe. Entgegen der vorherrschenden Lehre seiner Zeit betonte Hus, dass das Abendmahl in Brot und Wein auch für Laien bestimmt sei.
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
2015 ist innerhalb des Jubiläums »600 Jahre Konstanzer Konzil« das »Jahr der Gerechtigkeit«. Es widmet sich Themen wie Toleranz, Umgang mit Andersgläubigen sowie Werteorientierung und würdigt besonders den böhmischen Theologen und Reformator Jan Hus.
Hus war seinerzeit nach Konstanz gereist, um anlässlich des Konzils seine Lehren zu verteidigen. Er wurde am 6. Juli 1415 im Konstanzer Münster verurteilt und noch am gleichen Tag verbrannt.
Der verständlich geschriebene Band spannt einen Bogen von der Zeit Jan Hus‘ bis in die Gegenwart. Es werden Leben und Werk des Reformators dargestellt, die weitere Entwicklung des Hussitentums aufgezeigt und nicht zuletzt der Umgang mit Jan Hus in den späteren Jahrhunderten verdeutlicht – Stichwort »Erinnerungskultur «. Ansprechend gestaltet bietet das Buch einen guten, leicht lesbaren Überblick, zugleich interessantes Detailwissen.
Populäres, gut lesbares Sachbuch über Leben und Werk von Jan Hus
Attraktive Gestaltung mit vielen Bildelementen
Konstruktiver Beitrag zum »Jahr der Gerechtigkeit« – für mehr Toleranz, Menschlichkeit und Wertebewusstein
Pressestimmen:
Walter Rügert hat „zum Hus-Gedenktag das informativste und lesbarste Buch vorgelegt“.
nzz.ch
Schnörkellos formuliert, aufwändig layoutet, überreich bebildert, bietet das – wortwörtlich gemeint – Taschenbuch einen anschaulichen Überblick über Hus, seine Zeit und seine Wirkung bis in die Gegenwart. Das ist genüsslich sogar nebenher zu lesen und lohnt auch späterhin das Nachschlagen.
seemoz.de
Rügerts Buch bestätigt die Redewendung, wonach weniger mehr sei. Auf knapp hundert Seiten bringt der Autor seinen Leser den Menschen und Gelehrten Jan Hus näher – kurzweilig, aufschlussreich und mit zahlreichen Quellen belegt. Rügert stellt den böhmischen Reformator neutral und sachlich dar, ohne ihn zu verklären. Ein lesenswerter und informativer Band, vor allem für Nichthistoriker, die sich einmal näher mit diesem Vorgänger Luthers beschäftigen wollen.
spektrum.de
Walter Rügert gibt mit seinem Büchlein „Jan Hus. Auf den Spuren des böhmischen Reformators“ einen knappen, aber lehrreichen Einblick in das Leben des Luther-Vorgängers und einen ebenso profunden Überblick über die Hus-Rezeption in den Jahrhunderten danach.
focus.de
Inhaltsverzeichnis
Eine Reformation der Kirche „an Haupt und Gliedern"
Einleitung 4
„Als Schüler hatte ich vor, bald Priester zu werden"
Die frühen Jahre von Jan Hus 10
„Gott gebe dir das himmlische Königreich"
Erste Wyclif-Rezeption 14
„Dem Papst gehört mehr als das halbe Imperium"
Der englische Reformator John Wyclif 18
Gegen „die fetten Mönche des Herrn"
Prediger in der Bethlehemskapelle 21
„Gott sei gelobt, dass wir die Deutschen ausgeschlossen haben"
Das Kuttenberger Dekret 27
Gegen die „Bekämpfung, Beraubung und Abschlachtung von Christen"
Der Ablassstreit mit dem Papst 33
„Alles muss sich dem Urteil des Gewissens unterwerfen"
Ein neues Verständnis der Kirche 38
„Wer die Wahrheit spricht, dem zerschlagen sie den Kopf"
Das Exil in Südböhmen 43
„In allen Städten ging es uns gut"
Die Reise nach Konstanz 49
„Ich will die Artikel nicht für irrig bekennen"
Auf dem Konstanzer Konzil 53
„In dieser evangelischen Wahrheit will ich gern sterben"
Die Hinrichtung auf dem Brühl 63
„Ich werde ein Nagel in eurem Herzen sein"
Hus' Schicksalsgenosse Hieronymus von Prag 70
„Hier dient alles dem Gemeinnutz"
Die hussitische Revolution 76
„Wir alle sind Hussiten"
Jan Hus und Martin Luther 89
„Wir haben kein Gefühl, dass wir Ketzer sind"
Auf dem Weg in die Gegenwart 95
„Die Sonne des 19. Jahrhunderts lächelt"
Zwischen politischer Vereinnahmung und Erinnerungskultur 97
„Die Wahrheit siegt"
Epilog 107
Anhang
Bildquellen • Literatur • Endnoten 109
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