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Jahrbuch für historische Bildungsforschung, Band 16
Jahrbuch für historische Bildungsforschung, Band 16




Sektion Historische Bildungsforschung der DGfE in Verbindung mit der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) (Hrsg.)

Reihe: Jahrbuch für historische Bildungsforschung


Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781517851 (ISBN: 3-7815-1785-3)
343 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, 2011

EUR 25,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das „Jahrbuch für Historische Bildungsforschung“ widmet sich in inter-disziplinärer Orientierung der historischen Analyse von Bildung, Erziehung und Sozialisation, den alltäglichen und institutionellen Bedingungen des Aufwachsens, der Geschichte von Kindheit und Jugend und von Medien der Vergesellschaftung.



Bd. 16 (2010) hat als Themenschwerpunkt die Schulgeschichte. Die hier versammelten Beiträge folgen überwiegend neueren kultur-, alltags- und mikrohistorischen Ansätzen. Das inhaltliche Spektrum reicht dabei von der Ablösung indigener durch ‚westlich‘ geprägte Bildungseinrichtungen im kolonialen Indien des frühen 19. Jahrhunderts bis zur Einführung von Sprachlaboren im Kanton Zürich in den 1960er und 1970er Jahren.



Die Beiträge in den Abhandlungen sind zeitlich wie thematisch breit gestreut. Sie reichen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert und von der Sonder-pädagogik bis zur Sozialpädagogik. Dabei wird auch eine Reihe bislang in der Bildungsgeschichte wenig beachteter Themen in den Blick genommen. Behandelt werden im Einzelnen: der Umgang mit behinderten Menschen im Mittelalter, das Bildungsverständnis in Sebastian Brants ‚Narrenschiff‘ (1494), die Verwendung lebender Tiere im Biologieunterricht seit dem 17. Jahr-hundert, das Verhältnis von Familie und Staat in der nationalsozialistischen Jugenderziehung sowie die Frage von Kontinuitätslinien zwischen der Hitlerjugend und der Jugendarbeit in der französischen Besatzungszone.



In der Rubrik Quelle und Kommentar wird das Tagebuch einer Schülerin der Freien Schulgemeinde Wickersdorf vorgestellt. Der Beitrag in Diskussion und Kritik gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Bildungsforschung zur Antike. In Einblicke/Rückblicke/Ausblicke werden zwei Neuerscheinungen zur Geschichte der Odenwaldschule anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums besprochen, wobei auch auf die jüngst einer breiteren Öffentlichkeit sichtbar gewordenen Schattenseiten dieser Geschichte eingegangen wird.
Rezension
Der Schwerpunkt dieses 16. Bands des Jahrbuchs für historische Bildungsforschung liegt auf "Schulgeschichte(n)". Schule ist nach wie vor eines der wichtigsten und meistbehandelten Themen der Historischen Bildungsforschung. Mit der Übernahme sozialgeschichtlicher Fragestellungen und Methoden hat die historische Schulforschung ab den 1970er Jahren einen gewaltigen Aufschwung genommen, in jüngerer Zeit sind alltags- und kulturgeschichtliche Ansätze hinzu gekommen, so dass neben der Makro- auch die Mikroebene stärker in den Blick gerät. Außerdem finden sich auch international vergleichende und transnationale Ansätze. All diese Entwicklungen spiegeln sich in diesem Jahrbuchs für historische Bildungsforschung.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Editorial 7

l Schulgeschichte(n)

Jana Tschurenev
„Pathsalas into Schools". Das monitorial System of education in Bengalen (ca. 1815-35) 11

Peter Drewek
Konservative Modernisierung. Friedrich Paulsens Beiträge zur Gymnasialreform und zur Weiterentwicklung des Bildungswesens am Beginn des 20. Jahrhunderts 39

Hannah Ahlheim
Kritik und ,Eigensinn': Alltagsgeschichte(n) der Oberschule in Kleinmachnow im ,Dritten Reich' und in der DDR 67

Sabine Reh / Joachim Scholz
Schulkulturen - Schülerzeitungen und das Selbstbild zweier Westberliner Gymnasien in den 1950er und 1960er Jahren 93

Anne Bosche / Michael Geiss
Das Sprachlabor - Steuerung und Sabotage eines Unterrichtsmittels
im Kanton Zürich, 1963-1976 119

II Abhandlungen

Bianca Frohne / Ivette Nuckel / Jan Ulrich Büttner
Ausgegrenzt und abgeschoben? Das Leben körperlich und geistig beeinträchtigter Menschen im Mittelalter 141

Mareen Anders
„Wer vil studiert würt ein fantast." Zu Einordnung, Wertung und Funktion universitärer Bildung im Narrenschiff Sebastian Brants (1494) 169

Konstantin Klingenberg
Zwischen Beobachtung, Pflege und Experiment: Zur Verwendung lebender Tiere im naturkundlichen und im Biologie-Unterricht 193

Gisela Miller-Kipp
Systemkonkurrenz zwischen Familie und Staat: Jugenderziehung im ,Dritten Reich' 222

Kerstin von Lingen
„ ... unsere Fahne ist die neue Zeit"? Kontinuitätslinien zwischen Hitlerjugend und „Jugendsozialwerk" in der französischen Besatzungszone, 1945-1949 241

III Quelle und Dokumentation

Peter Dudek
„Es ist zu komisch mit diesen Seelenzuständen". Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf in der Wahrnehmung einer 15-jährigen Schülerin 266

IV Diskussion und Kritik

Boris Dreyer
Bildung und Ausbildung in der Antike. Bestand - Tendenzen - Perspektiven 296

V Einblicke / Rückblicke / Ausblicke

Heiner Ullrich
Das große Erbe der Reformpädagogik und die schwere Last des sexuellen Missbrauchs - Pädagogische Beiträge zum 100. Jahrestag der Gründung der Odenwaldschule 322