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Im Netz der Pflegemafia Wie mit menschenunwürdiger Pflege Geschäfte gemacht werden
Im Netz der Pflegemafia
Wie mit menschenunwürdiger Pflege Geschäfte gemacht werden




Claus Fussek, Gottlob Schober

C. Bertelsmann
EAN: 9783570010099 (ISBN: 3-570-01009-0)
400 Seiten, kartoniert, 13 x 20cm, 2008

EUR 14,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
• Warum sind gerade alte und pflegebedürftige Menschen hierzulande derart entwürdigenden und lebensbedrohenden Bedingungen ausgesetzt?

• Warum lösen Skandalberichte in der Öffentlichkeit nur hilflose Empörung aus - im Gegensatz zu sonstigen Reaktionen auf Missstände oder Vergehen, bei denen sofort entsprechende Gegenmaßnahmen des Gesetzgebers gefordert werden?

• Warum droht engagierten und couragierten Pflegekräften der Verlust ihres Arbeitsplatzes, wenn sie sich an die Öffentlichkeit wenden?

• Warum werden Ermittlungsverfahren, in denen es um alte Menschen geht, recht schnell wieder eingestellt? Handelt es sich hier um einen rechtsfreien Raum?

• Warum steht eine hohe Rendite über menschenwürdiger Pflege? Wer verdient an den Pflegefonds?

• Warum werden die Auswirkungen dubioser Immobiliengeschäfte auf die Pflegequalität fast nicht untersucht?

• Warum kostet auch schlechte Pflege im Heim bis zu 3500 Euro?

Fragen, zu denen Claus Fussek und Gottlob Schober, beide langjährige, engagierte und renommierte Fachleute auf dem Gebiet der Altenpflege, zwar mitunter schockierende, nichtsdestotrotz schlüssige Antworten finden.

"lm Netz der Pflegemafia« - ein aufrüttelnder, infor-mativer Report über einen Bereich unserer Gesellschaft, in dem offenbar nur der Profit zählt und die Mitmenschlichkeit auf der Strecke bleibt.
Rezension
Viel wurde in den vergangenen Jahren über den Pflegenotstand in Deutschland berichtet und geschrieben. Vor allem der Aufdeckungsjournalismus hat mit den unerträglichen Zuständen in Heimen und in der ambulanten Pflege eine ergiebige Quelle für ihre Berichterstattung ausgemacht. Der Titel des vorliegende Buch „Im Netz der Pflegemafia“ lässt erahnen, worum es den Autoren geht, nämlich: „Wie mit menschenunwürdiger Pflege Geschäfte gemacht werden“. Die Autoren haben aber nicht nur Beispiele der Erniedrigung und Vernachlässigung alter Menschen und die Überforderung des Pflegepersonals dokumentiert, sondern richten den Blick auch auf gelungene Pflegeangebote. Dabei wird vor allem deutlich, dass Pflege nicht nur ein Wirtschafts- und Kostenfaktor sein darf, sondern dass es letztlich um ein würdevolles Altern geht. Es gilt die Situation pflegebedürftiger Menschen zu verbessern. Die vielen erschreckenden Beispiele im Buch sollten aufrütteln. Die Autoren machen am Schluss des Buches in den zehn zusammenfassenden Thesen/Forderungen deutlich, wohin die Bemühungen gehen sollten.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ein alarmierender Report, der jeden angeht

Dass wir immer älter werden und häufiger der Pflege bedürfen, gibt Anlass zu – medienwirksamer – Klage. Doch in Wahrheit ist das schwer durchschaubare Pflegesystem in Deutschland ein Millionengeschäft, das die Beteiligten gar nicht verändern wollen. Diese These untermauern die erfahrenen Pflegekritiker Claus Fussek und Gottlob Schober. Sie decken unheilige Allianzen auf, bringen Insider zum Reden und analysieren die harten wirtschaftlichen Interessen einer boomenden Pflegebranche. Erstmals werden die mafiösen Strukturen eines Systems sichtbar, in dem man um des Profits willen am Personal spart, Präventionsprogramme behindert und über eklatante Menschenrechtsverletzungen hinwegsieht.

Enthüllt die mafiösen Strukturen unseres maroden Pflegesystems.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Erster Teil
Dauerbrenner Pflegenotstand
1. Daheim oder im Heim? 15
2. Artgerechte Pflege - artgerechte Haltung:
Ein Besuch im Pflegeheim für alte Tiere 27
3. Das Horrorkabinett: Erfahrungen im Heimalltag 36
4. Festgebunden, ruhig gestellt:
Das Elend alter Menschen im Heim 64
5. Die Heimleiter 105
6. Die Kontrolleure 121
7. Pflegenotstand im Krankenhaus 169

Zweiter Teil Die Pflegelobby
8. Die Geburtsstunde der Pflegeversicherung 175
9. Wer ist die Pflegelobby? 177
10. Das »Kinderberücksichtigungsgesetz« oder:
Was 2004 eine Pflegereform hätte werden sollen 179
11. Lobbyarbeit im Namen Gottes 181
12. »Prävention vor Rehabilitation vor Pflege« 187
13. Pflegeversicherung pervers:
Warum demenziell erkrankte Menschen einen
neuen Pflegebegriff brauchen 195
14. Warum dürfen die Prüfberichte des Medizinischen Dienstes nicht veröffentlicht werden? 200

Dritter Teil
Die Profiteure der Pflegeversicherung
15. Sinnlose Noteinsätze:
Wie Ärzte pflegebedürftige Menschen unnötig ins Krankenhaus schicken 235
16. Die Zukunft: Leben in tristen Alten-Ghettos? 261
17. Wie bei Kassen und alten Menschen
abkassiert wird 292

Vierter Teil
Das Versagen der Justiz
18. Ein Arzt verzweifelt am System 339
19. Der Fall Gertrud Frank 345

Fünfter Teil
Auswege aus der Pflegemisere?
20. Vision Pflegeroboter 359
21. Die Pflegestammtische 361
22. Es geht auch anders 362
Ein realsatirisches Fazit von Dieter Hildebrandt 368
Zehn zusammenfassende Thesen/Forderungen381
Dank 387
Personenregister 389
Orts- und Sachregister 393