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Im Anfang war Johannes Datierung und Theologie des vierten Evangeliums 3. Auflage 2004 (2. Auflage in neuer Ausstattung) / 1. Auflage 1997, Quell-Verlag, Stuttgart
Im Anfang war Johannes
Datierung und Theologie des vierten Evangeliums


3. Auflage 2004 (2. Auflage in neuer Ausstattung) / 1. Auflage 1997, Quell-Verlag, Stuttgart

Klaus Berger

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579052014 (ISBN: 3-579-05201-2)
312 Seiten, kartoniert, 13 x 20cm, 2004

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ist das Johannes-Evangelium schon drei Jahrzehnte früher entstanden als das die n eutesta m entliche Wissenschaft weithin meint? Und wenn ja, muss die Jesus-Über-lieferung neu gedeutet werden?

Klaus Berger wagt es, das Johannes-Evangelium mit allen Konsequenzen an den Anfang der Evangelien-Entwicklung zu setzen. Ausführlich begründet er diese frühe Datierung und legt dar, welche weitreichenden Folgen das für unser Bild von der Frühzeit des Christentums hat.



Seit rund 150 Jahren gilt das Johannes-Evangelium als das späteste der vier Evangelien, und darum als wertlos für die Frage nach Jesus und nach frühen christlichen Überlieferungen. Doch gerade die Funde aus Qumran zeigen, dass dieses Evangelium vor allem aus dem damaligen Judentum heraus zu verstehen ist. Ferner legen wichtige Querverbindungen zu Paulus und ihm zugeschriebenen Briefen eine frühere Datierung schon länger nahe.

Klaus Berger setzt das vierte Evangelium vor dem Jahr 70 n. Chr. an und stellt es damit zeitlich neben Markus, der bislang als der früheste Evangelist galt. Daraus ergibt sich nicht nur eine neue Einschätzung der gesamten älteren Überlieferung über Jesus: Berger entwirft hier ein theologisches Profil des vierten Evangelisten, das diesen als einen eigenständigen und sehr bedeutsamen Zeugen der christlichen Frühzeit zeigt.



KLAUS BERGER,

geboren 1940, ist Professor für Neutestamentliche Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.

Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören »Qumran und Jesus« (1998), »Wer war Jesus wirklich?« (1998), »Ist Christsein der einzige Weg?« (2000), »Wer bestimmt unser Leben?«, »Sind die Berichte des Neuen Testaments wahr?« (beide 2002). Zuletzt erschien »Ist Gott Person?« (2004).
Rezension
Der Heidelberger Neutestamentler Klaus Berger weiß nicht nur zu allerlei Themen der Bibel und dieser Welt etwas zu sagen und man kann ihn allerorten von Konstanz bis Flensburg dazu auf Vorträgen hören, - er hat nicht selten auch Querdenkerisches zu sagen. In diesem 1997 zuerst im Quell-Verlag erschienenen Buch greift er den weitgehenden neutestamentlichen Forschungskonsens der Datierung des Joh deutlich nach den Synoptikern, ca. 90 - 110 n. Chr., mit einer Frühdatierung des Johannesevangeliums (s. Titel!) auf die Jahre 67-70 n.Chr. an und stellt sich bewusst gegen den mainstream der Joh-Exegese. Gegen die Mehrheit der Forscher sieht er im Joh durchaus authentische Jesustraditionen, obwohl er gleichzeitig die (neue) Suche nach historischen Jesusworten für gescheitert hält. – Man muß Bergers Position wohl nicht teilen, - aber Querdenker nötigen zur Überprüfung der eigenen Position und damit der Spätdatierung des Joh: „Im Anfang war das Wort …“; Joh kam viel später!

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ist das Johannes-Evangelium erst um das Jahr 100 entstanden, wie die neutestamentliche Wissenschaft weithin meint, oder schon drei Jahrzehnte früher?

Letzteres meint Klaus Berger. Er begründet diese frühe Datierung erstmals ausführlich und legt dar, welche großen Konsequenzen sie für unser Bild von der Frühzeit des Christentums hat.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

TEIL I EINFÜHRUNG

§ l Datierungsfragen 11
§ 2 Die klassischen Argumente für die Spätdatierung 13
§ 3 Ist das Johannes-Evangelium ein einheitliches Werk? 21
§ 4 Was heißt Frühdatierung? 30
§ 5 Methodische Fragen 37

TEIL II EINLEITUNGSFRAGEN

§ 6 Der Verfasser des Johannes-Evangeliums 54
§ 7 Die Adressaten des Evangeliums 64
§ 8 Die Gegner: Nichtchristliche Pharisäer 76

Kriterien für die Datierung des Johannes-Evangeliums:
§ 9 Antijudaismus 79
§ 10 Die Zerstörung Jerusalems und des Tempels 84
§ 11 Der Tod des Petrus und des Lieblingsjüngers 90
§ 12 Gemeindliche Binnenstruktur 94
§ 13 Die Identität des Lieblingsjüngers 96
§ 14 Der engere Jüngerkreis 106
§ 15 Simon Petrus 118

TEIL III DIE THEOLOGISCHEN THEMEN

§ 16 »Wort Gottes« und »Wort Jesu« 128
§ 17 Präexistenz 136
§ 18 Johannes der Täufer 145
§ 19 Der Menschensohn nach Johannes 156
§ 20 Wunder 166
§ 21 Dämonologie 170
§ 22 Verhüllte und offene Rede 174
§ 23 Eschatologie 179
§ 24 Offene Verkündigung und präsentisches Gericht 182

Christologische Fragen
§ 25 Gottes Präsenz in Jesus 185
§ 26 Gotteslästerung und Ditheismus? 189
§ 27 Die Ich-bin-Worte 195
§ 28 Der Weinstock. Zur Soziologie des Johannes-Evangeliums ... 199
§ 29 Bildmotive in Johannes 10 201
§ 30 Lazarus 205
§ 31 Abendmahl 208
§ 32 Die Fußwaschung 218
§ 33 Die Passionstradition 220
§ 34 Der Kreuzestod 225
§ 35 Erhöhung 243
§ 36 Auferstehung 248
§ 37 Verherrlichung 253
§ 38 Herabsteigen und Hinaufsteigen 255

TEIL IV DIE POSITION DES JOHANNES-EVANGELIUMS IM THEOLOGISCHEN UMFELD

§ 39 Paulus und Johannes 259
§ 40 Beziehungen zum Kolosser- und Hebräerbrief 277
§ 41 Johannes und Matthäus 283
§ 42 Bemerkungen zur Evangelienbildung 289

AUSBLICK

§ 43 Muß die Jesusüberlieferung neu gedeutet werden? 292
Schlußbemerkung 302

Nachtrag zur Zweiten Auflage 302
Literatur. 303
Verzeichnis der Bibelstellen 308