Musik beherrscht unseren Alltag. Und nicht nur den der jungen Leute. Es sind Musik, Rhythmus und Text, die den Hörer ansprechen. Und so hat jeder seine Lieblingsmusik, die ihn aus irgendeinem Grund durch den Tag und durch das Leben begleitet. Die einen wollen zur Ruhe kommen, andere inspiriert der Rhythmus und wieder andere wollen Musik, die sie in Bewegung versetzt. Es gibt auch Menschen, die durch die Musik in ekstatische Zustände verfallen. Musik wird konsumiert oder emotionalisiert. Und somit kann es interessant sein, die Bedeutung und Wirkung von Musik in den Blick zu nehmen. Der Moderator und Journalist Renardo Schlegelmilch hat es sich zur Aufgabe gemacht, Musiktiteln genauer auf den Grund zu gehen und sie bzgl. Ihrer Aussagen zu Religion und Glaube zu untersuchen. Herausgekommen ist ein ansprechender Band mit dem Titel „If you believe ... Religion in Rock- und Popmusik“. Musik spielte in allen Religionen schon immer eine große Bedeutung. Sie unterstützte vor allem die liturgischen Handlungen und diente zur geistlichen Inspiration. Aber wieviel Religion steckt in der modernen Rock- und Popmusik? Der Autor richtet seinen Blick und seine Auswahl vor allem auf die Klassiker der Rockgeschichte: „Highway to hell“ (AC/DC), „Sympathy for the Devil“ (Rolling Stones), „One of us“ (Joan Osborne), „Tears in Heaven“ (Eric Clapton) oder „My sweet Lord“ (George Harrison) sind nur einige Titel, die der Autor jeweils auf drei bis vier Seiten anregend und informativ auf ihre religiösen und spirituellen Botschaften hin entfaltet. Viele Lieder erzählen Geschichten zum Nachdenken über Gott und die Welt und nehmen den Hörer mit in eine Tiefe des Lebens. Ich bin froh, dass er die Titel nicht analytisch seziert, sondern dem Leser anregende Impulse zum Weiterdenken bietet. Ich habe mir das Buch in Portionen aufgeteilt und lese ab und zu einen Text zu einem Titel und höre mir diesen anschließend an. Was dem Band ein wenig fehlt, ist eine Systematik zum Durchblick. Im Inhaltsverzeichnis werden nur Überschriften genannt, aber leider nicht die dazugehörenden Titel und Interpreten. Da wäre eine Nachbesserung bei der nächsten Auflage sinnvoll. Fazit: Ein inspirierender Band, der es erreichen kann, manche Songs der Rock- und Popgeschichte ganz anders zu sehen und zu hören.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de

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