lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Identität Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie gefährdet.
Identität
Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie gefährdet.




Francis Fukuyama

Hoffmann und Campe
EAN: 9783455005288 (ISBN: 3-455-00528-4)
237 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, Februar, 2019

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der demokratischen Staaten weltweit erschreckend schnell zurückgegangen. Erleben wir gerade das Ende der liberalen Demokratie? Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama, Autor des Weltbestsellers Das Ende der Geschichte, sucht in seinem neuen Buch nach den Gründen, warum sich immer mehr Menschen antidemokratischen Strömungen zuwenden und den Liberalismus ablehnen. Er zeigt, warum die Politik der Stunde geprägt ist von Nationalismus und Wut, welche Rolle linke und rechte Parteien bei dieser Entwicklung spielen, und was wir tun können, um unsere gesellschaftliche Identität und damit die liberale Demokratie wieder zu beleben.
Rezension
Was bedeutet Identität in gesellschaftlichem Kontext und welche Auswirkungen hat sie auf die Würde der Bürger eines Staates?
Identitätsverlust - äußerlich durch extreme politische Strömungen spür- und sichtbar, kratzt an der Würde und gefährdet schlußendlich die modernen freiheitlichen Demokratien.
Eine Erscheinung, die gerade in heutiger Zeit an verschiedenen Stellen unseres Globus verstärkt auftritt. Extremistische politische und/oder religiöse Strömungen lösen liberale Einstellungen ab und das wird weltweit zum Problem: die Zahl der demokratisch-liberalen Staaten befindet sich auf dem Rückzug. Populistische Tendenzen hingegen nehmen zu!

Mit den genannten Phänomenen setzt sich der bekannte US-amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama in seinem neuesten Werk eingehend auseinander. Begriffe wie Identität, deren Zusammenhang mit Würde und schlußendlich die Auswirkungen des Identitäts-/Würdeverlusts auf die modernen Demokratien werden in 14 Kapiteln eingehend beleuchtet. Das auf Platon zurückzuführende Konzept des Thymos (Vereinfacht: Das menschliche Bedürfnis nach Anerkennung und Geltung) und deren Erscheinungsformen der Isothymia (Streben nach Gleichwertigkeit mit anderen) und Megalothymia (Streben nach Überlegenheit gegenüber anderen)kehren dabei in den Kapiteln immer wieder. Die Kenntnisse dieses Konzepts dienen als Grundlage für die Deutung moderner politischer Ausdrucksformen, die auf die Würde der Bürger einen Einfluss haben.
Insbesondere in den abschließenden vier Kapiteln setzt sich Fukuyama mit dem Identitätsbegriff auseinander. Sicher Ist: Menschen streben nach gemeinsamer Identität. Sie ist Basis eines finktionierenden Staatsgebildes. Aber: wie gelingt das im Lichte aktueller weltpolitischer Herausforderungen?

Interessante Konzepte, viele wichtige und wesentliche Fragen zur Entwicklung moderner Demokratien - aber keineswegs einfache Antworten! Fukuyama geht mit seinen Betrachtungen zweifellos in die Tiefe. Von daher ein tiefgründiges Buch, das der Aufmerksamkeit des Lesers bedarf. Kein Buch, das man in einem Zuge und eben mal nebenher lesen wird.
Die Mühe jedoch lohnt sich! Fukuyama bietet intelligente und nachdenekenswerte Ideen - keine flachen Lösungen. Das Buch verdient eine breite und interessierte Leserschaft, die sich ernsthaft mit essentiellen Fragen der Demokratie auseinandersetzen möchten - und zu deren Stärkung einen Beitrag leisten wollen!

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der demokratischen Staaten weltweit erschreckend schnell zurückgegangen. Erleben wir gerade das Ende der liberalen Demokratie? Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama, Autor des Weltbestsellers Das Ende der Geschichte, sucht in seinem neuen Buch nach den Gründen, warum sich immer mehr Menschen antidemokratischen Strömungen zuwenden und den Liberalismus ablehnen. Er zeigt, warum die Politik der Stunde geprägt ist von Nationalismus und Wut, welche Rolle linke und rechte Parteien bei dieser Entwicklung spielen, und was wir tun können, um unsere gesellschaftliche Identität und damit die liberale Demokratie wieder zu beleben. »Intelligent und klar – wir brauchen mehr Denker, die so weise sind wie Fukuyama.« THE NEW YORK TIMES »Einer der bedeutendsten Politikwissenschaftler der westlichen Welt.« DIE WELT

Francis Fukuyama, geboren 1952 in Chicago, studierte Politische Philosophie in Ithaca. Berühmt wurde er 1989 durch seinen Essay Das Ende der Geschichte?, in dem er im Zuge des Falls des Eisernen Vorhangs die liberale Demokratie als Höhepunkt der gesellschaftlichen Evolution bezeichnet. Er ist einer der bedeutendsten politischen Theoretiker in den USA und veröffentlichte zahlreiche Bücher zur US-Politik. Derzeit lehrt Fukuyama an der Stanford-Universität.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
1. Die Politik der Würde 19
2. Der dritte Teil der Seele 29
3. Innen und Außen 43
4. Von der Würde zur Demokratie 56
5. Revolutionen der Würde 61
6. Expressiver Individualismus 70
7. Nationalismus und Religion 80
8. Die falsche Adresse 97
9. Der unsichtbare Mann 105
10. Die Demokratisierung der Würde 116
11. Von Identität zu Identitäten 131
12. Wir, das Volk 151
13. Geschichten vom Volkscharakter 168
14. Was tun? 192
Dank 215
Anmerkungen 217
Bibliographie 231