|
Ich lerne wie ein Zombie
Plädoyer für das Abschaffen von ADHS
Hans Reinhard Schmidt
Centaurus Verlag
EAN: 9783862260102 (ISBN: 3-86226-010-0)
332 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2010
EUR 16,80 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Eltern unruhiger, unaufmerksamer oder einfach sehr lebhafter Kinder hören immer öfter: "Lass es doch mal auf ADHS testen." Nicht selten greifen sie solche Ratschläge dankbar auf und sind erleichtert, endlich eine Erklärung für das auffällige Verhalten ihres Kindes gefunden zu haben. Anderen Eltern reden ÄrztInnen, PsychologInnen, LehrerInnen und ErzieherInnen ein, ihr Kind habe ADHS – und sie sind keineswegs erleichtert, sondern am Boden zerstört. ADHS, das Kürzel für "Aufmerksamkeits-Defizitstörung mit – oder ohne – Hyperaktivität", ist weltweit zur am häufigsten gestellten kinderpsychiatrischen Diagnose geworden. In Deutschland rechnet man derzeit mit bis zu 500 000 angeblich behandlungsbedürftigen Kindern. Kein anderes Medikament verzeichnet derartige Zuwachsraten wie Methylphenidat, v.a. bekannt als Ritalin. Jeden Tag nehmen weltweit ca. 10 Millionen Kinder solche auf das noch in Entwicklung begriffene kindliche Gehirn wirkende Psychopharmaka ein. Was hat es aber bei einer kritischen Betrachtung mit dem Phänomen "ADHS" wirklich auf sich? Handelt es sich tatsächlich um eine medizinisch-neuropsychologische Krankheit, die langjährig mit Psychopharmaka behandelt werden muss? Was sollten Eltern wissen, wenn sie mit dem "Verdacht auf ADHS" konfrontiert werden? Antworten hierauf bietet dieses Buch.
Rezension
AD(H)S ist in aller Munde, ADHS, das Kürzel für "Aufmerksamkeits-Defizitstörung mit – oder ohne – Hyperaktivität", ist weltweit zur am häufigsten gestellten kinderpsychiatrischen Diagnose geworden. In Deutschland rechnet man derzeit mit bis zu 500 000 angeblich behandlungsbedürftigen Kindern. Kein anderes Medikament verzeichnet derartige Zuwachsraten wie Methylphenidat, u.a. bekannt als Ritalin. Kinder werden vollgestopft mit Psychopharmaka. Es häuft sich aber nunmehr die Zahl der Autoren, die ADHS für einen Mythos halten bzw. seine Existenz bezweifeln, wie auch der Autor dieses Buchs. Viele der Verhaltensweisen, die als ADHS bezeichnet werden, sind in Wahrheit aktive Reaktionen eines Kindes auf komplexe soziale, emotionale und erzieherische Einflüsse. Wenn Eltern an den Ursachen der Probleme arbeiten, statt Symptome mit potentiell schädlichen Medikamenten und durch Verhaltensveränderungsprogramme nur zu überdecken, können sie ihren Kindern zu mehr Lebensqualität verhelfen. Viele sog. ADHS-Kinder haben nur insofern ein Aufmerksamkeitsdefizit als sie zu wenig Aufmerksamkeit bekommen! Ritalin betäubt und schaltet gleich, es ist ein (Eltern) beruhigendes Zaubermittel der Disziplinierung und Zwangsanpassung an verstörende Verhältnisse.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kategorie(n): Psychologie - Lernpsychologie / Entwicklungspsychologie - Pädagogische Psychologie
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11
ADHS: Was soll das sein? 13
Gibt es ADHS überhaupt? 26
Psychopathologisches Lächeln 30
Was ist ADHS? 32
Eine der größten Kontroversen in der Geschichte der Kinderpsychiatrie 33
Gibt es ADHS etwa doch? 45
Welche Ursachen soll ADHS haben? 47
Suche Rat vor der Tat 49
Die unmögliche Diagnose 53
(K)ein Fall von ADHS 60
Der blinde Fleck 62
Was so alles von ADHS behauptet wird: ADHS ist eine Hirnfunktionsstörung 63
Das Hirnvolumen 64
Die Henne und das Ei 67
Himbesonderheiten sind nicht die Ursache 68
ADHS ist genetisch bedingt 74
Molekulargenetik 75
Erblichkeit 80
Beispiel Intelligenz 83
Warum ist der Giraffenhals so lang? 84
Wie stark ist die Macht der Gene? 85
ADHS ist vererbt 87
Meine Kinder wurden gleich erzogen 88
Eltern erziehen ihre Kinder unterschiedlich 91
Oder doch Vererbung? 92
ADHSIer sind oft hochbegabt 95
ADHS ist unheilbar 100
Familientherapie 108
Homöopathie 110
Bio-Feedback 111
Alm statt Ritalin 112
ADHS ist erziehungsunabhängig 113
Erziehung hat einen starken Einfluss 115
Schreibabies 118
Wie ADHS entsteht 123
ADHS ist hausgemacht 123
Schon vor der Geburt geht's los 126
Die schwache ADHS-Forschung 128
Viel heiße Luft 128
Rück- oder vorwärtsblickend 129
Keine Kausalitäten 132
Unkontrollierte Störfaktoren 133
Umdenken fällt schwer 135
Geleugneter Umwelteinfluss 136
ADHS und Zwangsneurose: Fakt oder Artefakt? 138
Missachtung der Neuroplastizität 139
Missachtung der Epigenetik 140
Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht? 141
Die große Ernüchterung 142
Die MTA-Studie 143
ADHS bei Erwachsenen 148
Hinter den Kulissen 153
Die Biologisierung 153
Die Krankheitserfinder 156
Die Absolution 158
Das Geschäft 161
Die Erlaubnis zum Dopen 164
Die Wiedergeburt von MCD 168
Ist ADHS die gute alte Neurose? 172
Jeder Jeck ist anders 177
Entwicklungsgestörte Kinder 177
Verhaltensgestörte Kinder 180
Gesunde Kinder 184
Medizinalisierte Kindesmisshandlung 185
Missbrauch an unseren Kindern 186
Im Spiegelkabinett: Komorbidität 188
Wie wirkt Ritalin? 192
Die Wirkung einer Droge 192
Weltweiter Amphetaminmissbrauch 195
Ritalin verändert das Gehirn 196
Ist Ritalin sicher? 198
Plötzliche Todesfälle unter Methylphenidat 199
Selbstmordgedanken durch Strattera 200
Zur Psychologie der ADHS-Diagnose und der Medikation 201
Ritalin wirkt auch ohne ADHS 203
Ritalin hemmt das Wachstum 206
Seifenblase Ritalin 206
Macht Methylphenidat Krebs? 208
Dr. P. Breggin:
Alecs Geschichte 211
ADHS und Sucht 221
Wie Kokain 221
Wird hier unter den Teppich gekehrt? 223
„Wir waren höllisch überrascht" 224
Es ist alles komplizierter 225
Die zweite Seite der Medaille 228
ADHS und Hirndoping 230
Ein Paragraph und sein Missbrauch 233
Krankheit, Behinderung oder erzieherischer Bedarf? 234
ADHS und § 35a 235
Konsenserklärungen und andere Weisheiten 238
Fred A. Baughman: Die ADHS-Konsens-Konferenz: Ende der Epidemie? 239
Barkley will die Diskussion beenden 241
Timimi 243
Die Italienische Erklärung 247
Konferenz ADHS 248
Hallo Eltern! 257
Eltern tun gut daran, eine ADHS-Diagnose zu bezweifeln 257
Hauptaufgabe: Ein harmonisches Familienleben 260
Deprivationsforschung 262
Protektionsforschung 263
Trotz Trennung und Scheidung: Eltern bleiben Eltern 266
Das Märchen vom ADHS-Kind 267
Warum immer nur Verhaltenstherapie? 269
Pillen für den Körper, Psychotherapie für die Seele? 271
Positive Erziehung 273
Die Spirale der Gewalt 273
Leicht gesagt! 276
Sinnvolle Trainings und Elternkurse 279
10 Goldene Regeln bei ADHS-Verdacht 281
Familientherapie bei ADHS 284
Odysseen fehlgeschlagener Therapien 285
(K)ein Problem der Kindererziehung? 285
Die bisherige „multimodale Therapie" greift zu kurz 287
ADHS braucht man gar nicht 290
ADHS als Traumafolge 291
Können wir ADHS-Kinder verstehen? 292
Familientherapie ist die Methode der Wahl 295
Aus meiner Therapiepraxis 298
Unsere impulsiven Kinder: Ein wahrnehmungspsychologisches Konzept 298
FAIR 300
Schlussplädoyer 303
Kleine Auswahl empfehlenswerter Bücher 305
Literatur 308
|
|
|