Nach dem Ende des Trojanischen Krieges lassen die Götter den listenreichen König Odysseus zehn Jahre in die Irre fahren, bevor er wieder nach Ithaka zurückkehren darf. Das Epos entstand um 700 v. Chr. und steht am Beginn der großen epischen Dichtungen des Abendlandes. Homers Odyssee erzählt die Geschichte eines Mannes, der es ausschlägt, unsterblich zu werden, der sich zum Menschsein und allen damit verbundenen Leiden bekennt, der Gefahren erduldet und auch herausfordert. Stationen seiner Fahrt von Troja nach Ithaka sind Stationen der Selbstfindung und Reifung. Zu Hause angekommen, stellt er die aus den Fugen geratene Ordnung wieder her.
In einer Produktion der Münchner Kammerspiele von 1996 liest der Theaterschauspieler Thomas Holtzmann die Übersetzung von Johann Heinrich Voß. Die Musikalität und das kompositorische Prinzip der klassischen Übersetztung werden im Vortrag dieses großen Schauspielers freigelegt und kenntlich gemacht. Diese Hörfassung der „Odyssee“ ist hervorragend geeignet, um im Unterricht der Oberschule in Auszügen vorgespielt zu werden.
Hannemann, lehrerbibliothek.de

Homer lebte im B. Jh. v. Chr. Über Homer wissen wir wenig. Welche der etymologischen Deutungen seines Namens ist die richtige: ,der Blinde', ,die Geisel', ,das Pfand' oder vielleicht Homer als ,derjenige, der Menschen zusammenbringt"? Mehr als sieben Städte stritten sich um die Ehre, als sein Geburtsort zu gelten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde Homers bloße Existenz zum Zankapfel: Unitarier schrieben die Odyssee und die Ilias dem Genie einer einzigen Person zu, und Analytiker behaupteten, die Werke setzten sich aus mündlich überlieferten Einzelliedern zusammen, die wahrscheinlich von umherreisenden Rhapsoden (Sängern) an den Adelshöfen vorgetragen wurden. Heute glaubt man wieder an einen Homer.

Die Odyssee beschreibt die zehn Jahre währende Irrfahrt und Heimkehr des Odysseus zu seiner Frau Penelope. Odysseus berichtet selbst von seinen Abenteuern, wie er u.a. dem Zyklopen entkam, sich von der bezaubernden Circe losriss und die bellende Skylla überlistete.

Thomas Holtzmann wurde 1927 in München geboren. Ihm gelang der Durchbruch, als er 1961 am Berliner Schillertheater als Prinz Friedrich von Homburg in Kleists gleichnamigem Stück brillierte. Seitdem ist Thomas Holtzmann in den großen Tragödien zu Hause, immer wieder spielt er Shakespeare-Rollen. 1961 kam er ans Bayerische Staatsschauspiel, gehörte viele Jahre fest dem Ensemble der Münchner Kammerspiele an und ist jetzt wieder zurück am Bayerischen Staatsschauspiel. Für seine schauspielerischen Leistungen wurde Thomas Holtzmann u.a. mit dem FRITZ-KORTNER-PREIS und mit dem GROßEN BUNDESVERDIENSTKREUZ ausgezeichnet.

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