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Hitler - prägende Jahre Kindheit und Jugend 1889-1914
Hitler - prägende Jahre
Kindheit und Jugend 1889-1914




Hannes Leidinger, Christian Rapp

Residenz-Verlag
EAN: 9783701735006 (ISBN: 3-7017-3500-X)
224 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, Februar, 2020

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Hitlers Kindheit und Jugend in neuem Licht.

Die Autoren schließen eine Lücke der Geschichtsforschung: Jenseits psychologischer Spekulationen stellen sie Hitlers Familie, Kindheit und Jugend im sozialen und kulturellen Kontext dar. Sie konzentrieren sich auf Hitlers Zeit in Braunau bis zu den Erfahrungen in Wien und lassen dabei charakterliche und weltanschauliche Prägungen erkennbar werden. Sie untersuchen Hitlers Werdegang sowie sein gesellschaftliches Umfeld. Nationaler Fanatismus, Rassenhass und Antisemitismus sind in der Gesellschaft längst verankert, ehe Hitler und die Nationalsozialisten ihren Aufstieg beginnen. Hitlers radikalisierte Rhetorik konnte erst dann wirksam werden, als sein Publikum bereits wusste, wovon er sprach. Leidinger und Rapp zeigen Hitlers Kindheit und Jugend in neuem Licht.

Hannes Leidinger geboren 1969, studierte Geschichte, Klassische Archäologie und Ur- und Frühgeschichte in Wien. Kurator von Ausstellungen, Berater von Radiosendungen und TV-Dokumentationen, Leiter von wissenschaftlichen Forschungsprojekten. Lehrtätigkeit am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Leiter der Außenstelle Wien des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung. Zahlreiche Publikationen. Zuletzt bei Residenz erschienen: „Habsburgs schmutziger Krieg“ (2014). Zusammen mit Christian Rapp hat er das Buch „Hitler - prägende Jahre“ geschrieben.

Christian Rapp, geboren 1964, Kulturwissenschaftler und Ausstellungskurator. Lehrbeauftragter an der Universität Wien, an der Universität für angewandte Kunst und an der New Design University St. Pölten. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen zur Kultur- und Gesellschaftsgeschichte, Ausstellungen und Museumsprojekte im In- und Ausland. Seit Jänner 2018 wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte im Museum Niederösterreich. Zusammen mit Hannes Leidinger hat er das Buch „Hitler - prägende Jahre“ geschrieben.
Rezension
In den Hitler-Biografien spielt Hitlers Schulzeit und sein Schulversagen eher eine marginale Rolle. Ein Schulversager aber bekam schon zu Hitlers Zeit unangenehm zu spüren: Verspottung, Bestrafung, Stigmatisierung. Detailreich verweben die Autoren die Familienhistorie des Sohns eines Zollbeamten mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten und Denkweisen bzw. politischen Umständen der damaligen Zeit. Jenseits psychologischer Spekulationen stellen sie Hitlers Familie, Kindheit und Jugend im sozialen und kulturellen Kontext dar. Nationaler Fanatismus, Rassenhass und Antisemitismus sind in der Gesellschaft längst verankert, ehe Hitler und die Nationalsozialisten ihren Aufstieg beginnen. Adolf Hitler wollte Künstler werden. Auf dem Weg dorthin durchkreuzten Schul- und Prüfungsversagen seinen Lebensplan. Dieser Misserfolg war ein entscheidender Auslöser einer schlimmen seelischen Fehlentwicklung mit fatalen Folgen. Zugleich aber können Schul- und Prüfungsversagen nicht allein hauptverantwortlich für seine destruktive Persönlichkeits- und Verhaltensentwicklung gemacht werden, aber sie haben einen Anteil an seiner Unmensch-Werdung.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

Hannes Leidinger, Christian Rapp und ihre Kolleginnen und Kollegen stoßen in eine wichtige Forschungslücke vor. Penibel und mit zahlreichen neuen Detailergebnissen rollen sie die Hitlersche Familiengeschichte noch einmal auf.
[Quelle: Günter Kaindlstorfer, Ö1 Radiokolleg]

Einen Blick zurück, wie es sich für Historiker gehört, werfen Hannes Leidinger und Christian Rapp in ihrem neuen Buch und einem dazu gehörenden Ausstellungsprojekt: Für das „Haus der Geschichte“ in St. Pölten haben sich die beiden noch einmal mit der Kindheit und Jugend von Adolf Hitler auseinandergesetzt.
[Quelle: Ö1 MORGENJOURNAL]

Wie der Beamtensohn und Schulabbrecher Adolf Hitler in Oberösterreich von Lehrern und Familien geformt wurde: Ein neues Buch erzählt die Geschichte einer fatalen Prägung.
[Quelle: Herbert Lackner, PROFIL]

Der Leser erfährt vom jähzornigen Vater, (…), von Adolfs Vorliebe für Karl May bzw. dessen Häuptling Winnetou, der Schmerzen stoisch erträgt, von der Mutter, die sich um den schwächlichen Adolf (…) übermäßig sorgt. Das böte genügend Stoff für jede Menge Küchenpsychologie, derer sich die Autoren aber enthalten. Vielmehr zeichnen sie detailliert die Schullaufbahn Hitlers nach.
[Quelle: APA]

Detailreich verweben die Autoren die Familienhistorie des Sohns eines Zollbeamten mit den gesellschaftlichen Gegebenehiten und Denkweisen bzw. politischen Umständen der damaligen Zeit.
[Quelle: ORF]

Christian Rapp ist Kurator der Ausstellung und zusammen mit Hannes Leidinger Autor eines Begleitbandes über Hitlers "Prägende Jahre". Sie haben aus inzwischen digitalisierten Zeitungsarchiven Details ausgegraben, die entsprechende Berichte stützen, die bislang nicht unbedingt als glaubwürdig galten. (...) Natürlich sind Hitlers junge Jahre in der dichten Forschung keine weiße Flecken geblieben. Es gibt große Hitler-Biographien und die Monographie von Brigitte Hamann über Hitlers Wien ist immer noch weitgehend gültig. Rapp und Leidinger ergänzen das Bild und aktualisieren Details.
[Quelle: Stephan Löwenstein, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG]
Inhaltsverzeichnis
Vorwort (Christian Rapp / Hannes Leidinger) 7

Keine heile Welt (Hannes Leidinger) 11

Komplizierte Familienverhältnisse 15

Ortswechsel (Hannes Leidinger) 21

Der Volksschüler Adolf Hitler 23
Üble Streiche 28

Spiele, Kriege und Nationen (Hannes Leidinger) 31

»Furor teutonicus« 32

Die Zäsur (Hannes Leidinger) 37

»Indianer kennen keinen Schmerz« 40
Karl May, ein widersprüchliches Idol 42
Buffalo Bill in Linz 45
Die Realschule in Linz 47

Nach dem Tod des Vaters (Hannes Leidinger) 53

Das Fehlen männlicher Vorbilder 55
Aversion gegen die Kirche 58
Finanzielle Engpässe 61

Die Lehrer (Hannes Leidinger) 65

Der »Lieblingsprofessor« 68
Nachwehen - ein Exkurs 70

Das völkische Milieu (Hannes Leidinger) 77

Vereinsleben 82
Klerikale und Tschechen 87
Der Eklat um Jan Kubelik 91

Der schwelende Antisemitismus (Hannes Leidinger) 95

Die Parteienlandschaft in Oberösterreich um 1900 101

Der schwache Glanz des Neuen (Hannes Leidinger) 109

Moderne in der Provinz 112

Unrühmliches Schulende (Hannes Leidinger) 119

Nichts als die Kunst (Hannes Leidinger) 123

Architektonische Luftschlösser 126
Der einzige Freund 128
Vorhang auf! — Das Landestheater Linz 130
Abgott Wagner 134
Geniekult 139
Bildmacht und Sinnlichkeit 144

Der große Verlust (Hannes Leidinger) 149

Auf nach Wien 153
Adolf Hitler — ein Charakterbild 156
Abschied von der Vergangenheit 159

Künstlerische Ambitionen (Christian Rapp) 163

Ringstraße und Kaiserforum 167
»Adolf verfaßt eine Oper« 169

Politische Horizonte (Christian Rapp) 173

Leitbild Lueger 176
Der »Bund der Antisemiten« 178

Der Abstieg (Christian Rapp) 187

Bilder-Geschäfte mit Alt-Wien 190
Die Bilderagenten 195
Das Männerheim Meldemannstraße 198

Hitzige Debatten (Christian Rapp) 203

Hitler und die »Roten« 206

Abschied von Wien (Christian Rapp) 213

Ausblick und Nachbetrachtung (Hannes Leidinger / Christian Rapp) 215

Mythenbildung 218
Verbrechen und Verantwortung 220
»Der Österreicher« 221
»Der ewige Hitler« 223

Namenregister 227
Anmerkungen und Quellen 231