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Hilfe bei Dyskalkulie Lernen durch Handeln bei Rechenschwäche
Hilfe bei Dyskalkulie
Lernen durch Handeln bei Rechenschwäche




Beate Metzler

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783808005200 (ISBN: 3-8080-0520-3)
115 Seiten, Spiralbindung, 16 x 23cm, Juli, 2002

EUR 19,50
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
In dem relativ dünnen Buch werden alle Aspekte der Dyskalkulie vorgestellt. Schwerpunkt ist jedoch die entwicklungspsychologische Betrachtung des Themas. Neuropsychologische Voraussetzungen, die Bedetung der visuellen Wahrnehmung, die Zeitwahrnehmung, die Bedeutung der Sprache werden geschildert.
Mögliche Ursachen von Dyskalkulie werden vorgestellt. Die Diagnose selbst nimmt nur eine Seite ein, denn viel wichtiger erscheint die Analyse von Rechenfehlern, die auch jeder Lehrer vornehmen kann.

Im Praktischen Teil werden Überlegungen angestellt, die von den möglichen Erntwicklungsschwächen ausgehend Übungen vorstellen, wie der Dyskalkulie entgegen gewirkt werden kann.
Hierbei handelt es sich gar nicht mal um Rechenübungen, sondern um Übungen zu dem jeweiligen Defizit, sei es bei der räumlichen oder der visuellen Wahrnehmung. Sportlehrer und Mathematiklehrer arbeiten hier eng zusammen!

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Vorwort
Während meines Pädiatriepraktikums an der Landessonderschule Mils arbeitete ich hauptsächlich mit perzeptionsgestörten Kindern. Durch den Schulbetrieb konnte ich in der Ergotherapie einen guten Einblick in die schulischen Leistungen dieser Kinder werfen. Bei vielen Kindern stand in der Akte der Vermerk: „Teilleistungsstörung“. Für mich war dieser Begriff gleichzusetzen mit Legasthenie, der „Lese-Rechtschreibschwäche“. Der Begriff „Dyskalkulie“ war mir zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt. Durch Gespräche und Beobachtungen mit meiner Praktikumsanleiterin erkannte ich allerdings sehr bald, dass einige der teilleistungsschwachen Schüler eben auch Probleme im mathematischen Bereich hatten. Häufig waren diese Kinder sehr intelligent und hatten nur im Bereich des Rechnens ihre großen Defizite.
Diese Beobachtungen machten mich betroffen und gaben mir zu denken. Es stellte sich für mich die Frage, ob die Ergotherapie einen gezielten Ansatz für die Arbeit mit rechenschwachen Kindern bieten könnte.
Daraus entwickelte sich die Idee zu diesem Buch, das ursprünglich als Diplomarbeit an der Akademie für Ergotherapie Innsbruck entstanden ist.
Ich begann die Problematik der Dyskalkulie zu hinterfragen und versuchte Ursachen und Gründe einer Rechenschwäche zu analysieren. Aus diesen Überlegungen heraus entwickelte sich eine handlungsorientierte Spielesammlung, die dem dyskalkulischen Kind bei seiner mathematischen Entwicklung Stütze und Hilfe sein soll.
Danke an Anna, Saskia, Sonnhild und all die anderen, die mich bei der Entstehung dieses Buches unterstützt haben.
Die Ergotherapie kann gemeinsam mit rechenschwachen Kindern an einer sinnbetonten, konkreten Basis für den mathematischen Bereich arbeiten, um dann schrittweise die Stufen der mathematischen Entwicklung zu erreichen.
Nach einer allgemeinen und fundierten Einführung in die Thematik folgt ein umfangreicher Praxisteil mit ca. 40 Spielen für alle 4 Entwicklungsstufen:
1. Das konkrete Handeln mit Gegenständen,
2. die bildliche Darstellung mit grafischen Zeichen und Markierungshilfen,
3. die Darstellung und Umsetzung mathematischer Operationen mit Hilfe von Ziffern und Zahlen (Zifferngleichung),
4. die Automatisierung und Anwendung mathematischer Operationen.
Das Buch soll all jenen Hilfe und Anregung sein, die mit rechenschwachen Kindern arbeiten.
Beate Metzler
Inhaltsverzeichnis
Vorwort

A. Allgemeiner theoretischer Teil

1. Einleitung

2. Definitionen von Rechenschwäche

3. Neurologische Topographie

4. Neuropsychologische Voraussetzungen für mathematisches Denken

4.1 Mathematisches Denken und seine Vorprozesse (modifiziert nach Affolter)
4.2 Entwicklung der Raumvorstellung
4.2.1 Der euklidische Raum
4.3 Die Entwicklung integrativer Prozesse als Voraussetzung höherer psychischer Funktionen

5. Die Bedeutung der visuellen Wahrnehmung

5.1Visuomotorische Koordination
5.1.1 Bedeutung für das mathematische Denken
5.1.2 Störungen der Auge-Hand-Koordination
5.2 Figur-Grund-Wahrnehmung
5.2.1 Bedeutung für das mathematische Denken
5.2.2 Beeinträchtigungen
5.3 Formkonstanz
5.3.1 Bedeutung für das mathematische Denken
5.3.2 Beeinträchtigungen
5.4 Erkennen der Lage im Raum
5.4.1 Bedeutung für das mathematische Denken
5.4.2 Beeinträchtigungen
5.5 Erfassen von räumlichen Beziehungen
5.5.1 Bedeutung für mathematisches Denken
5.5.2 Beeinträchtigungen

6. Zeitwahrnehmung und ihre Bedeutung

6.1 Gleichzeitigkeit
6.2 Rhythmus
6.3 Tempo
6.4 Reihenfolge
6.5 Dauer
6.6 Räumlich-zeitliche Übersetzung

7. Sprache und ihre Bedeutung

8. Entwicklung des mathematischen Denkens

8.1 Stufe 1 – Das konkrete Handeln mit Gegenständen
8.2 Stufe 2 – Die bildliche Darstellung mit graphischen Zeichen und Markierungshilfen
8.3 Stufe 3 – Die Darstellung und Umsetzung mathematischer Operationen mit Hilfe von Zahlen und Ziffern (Zifferngleichung)
8.4 Stufe 4 – Die Automatisierung und Anwendung mathematischer Operationen

9. Ursachen für die Dyskalkulie

9.1 Organisch-neurologische Ursachen
9.1.1 Mögliche Auslöser für diese organische Ursache
9.1.2 Wie kann dem Kind geholfen werden?
9.2 Psychische, emotionale, soziale Gründe
9.2.1 Mögliche Auslöser für diese psychische Ursache
9.2.2 Wie kann dem Kind geholfen werden?
9.3 Didaktische Ursachen
9.3.1 Mögliche Auslöser für diese didaktische Ursache
9.3.2 Wie kann dem Kind geholfen werden?

10. Diagnosestellung: „Dyskalkulie“

10.1 Die ersten Signale
10.2 IQ und Co.
10.3 Diagnostische Grundabklärung

11. Analyse von Rechenfehlern

11.1 Typische Rechenfehler
11.1.1 Defizite im Umgang mit der Zahl
11.1.2 Defizite im Umgang mit Rechenoperationen
11.1.3 Defizite im Bereich des Gedächtnisses
11.2 Kompensationsmöglichkeiten 43
11.2.1 Zählendes Rechnen
11.2.2 Schreibweise der Rechenaufgabe
11.2.3 Auswendiglernen
11.3 „Lautes Denken“ für die Fehlersuche

12. Wie sich Dyskalkulie noch äußern kann

12.1 Auffälliges bezogen auf den Körper
12.2 Auffälligkeiten der Grundstimmung
12.3 Störung im Arbeitsbereich
12.4 Auffälligkeiten im Sozialverhalten



B. Praktischer Teil: ergotherapeutische behandlungsmöglichkeiten

1. Grundlegende Überlegungen

1.1 Der Raum
1.2 Die Zeit
1.3 Das Material

2. Die Sinnesbereiche

2.1 Die taktile Wahrnehmung
2.2 Das vestibuläre System
2.3 Das propriozeptive System
2.4 Die Körperwahrnehmung (Körperschema)
2.5 Visuelle Wahrnehmung
2.6 Auditive Wahrnehmung
2.7 Gustatorische Wahrnehmung

3. Praktische Anwendungen

3.1Das konkrete Handeln mit Gegenständen (und dem Körper)

„Zahlenhören“
„Tastschaukel“
„Murmelrennen“
„Basketball im Liegen“
„Familien“
„Figuren gehen“
„Wozu sind meine Hände da?“
„Spuren im Schnee“
„Welche Hand fasst mehr?“
„Die Körperuhr“
„Wäscheklammerdiebe“

3.2 Die bildliche Darstellung mit grafischen Zeichen und Markierungshilfen

„Immer die 10!“
„Bildgeschichten“
„Unsere kleine Maiskornsammlung“
„Was war das jetzt?“
„Knopflauf“
„Formensuchen“
„Ich mal etwas was du nur spürst!“
„Minus- und Plusaufgaben kegeln“
„Sortierer“
„Irgendetwas fehlt immer!“

3.3 Die Darstellung und Umsetzung mathematischer Operationen mit Hilfe von Ziffern und Zahlen
(Zifferngleichung)

„Angelspiel“
„Rechenwürfel“
„Die Rechenschlange“
Radio Mathematik“
„Der Zahlensee“
„Zahlengitter“
„Einmal Lehrer sein“
„Die Mathematik – Druckwerkstätte“
„Telefonnummern rechnen“
„Zahlenketten Reigen“

3.4 Die Automatisierung und Anwendung mathematischer Operationen

„Andocken“
„Achtung Stecknadel“
„Lebkuchenbäckerei“
„Rechengeschichte I“
„Rechengeschichte II“
„Rechengeschichte III“
„Rechengeschichte IV“
„Rechenlotto“ 100
„Der Blätterbaum“
„Einmal Clown sein oder feine Dame“