Rainer Decker kommt das große Verdienst zu, das Thema Hexen und Hexenverfolgung bereits 2004 einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt zu haben als wissenschaftlicher Berater der ARD Fernsehdokumentation "Hexen,Magie,Mythen und die Wahrheit". Diese Dokumentation zählt zu den
besten, was es zu diesem "Dauerbrenner" im Geschichts- oder Religionsunterricht gibt. Das gleichnamige Begleitbuch zur Fernsehdokumentation aus dem Primusverlag ist dabei eine großartige Stütze zur Vorbereitung und Vertiefung der schwierigen Thematik: Hexen, im Umgang mit der Vergangenheit,die nicht vergehen will.
Das vorliegende Werk von Rainer Decker gibt auf der Grundlage der Geschichtswissenschaft einen kurzen,leicht verständlichen Überblick über diesen Irrweg europäischer Geschichte, beginnend mit den Wurzeln in der Antike, dem ersten Höhepunkt der Szenerie im Mittelalter und dem Gipfelpunkt in der frühen Neuzeit, bis hin zum Abklingen im 18. Jahrhundert.
Die Aufklärung und das wissenschaftliche Welt scheinen diese Irrungen ( Magie, Hexenglaube und die
Hexenverfolgung ) ausgrottet zu haben, aber das Wiederaufblühen der Verfolgung von Hexen in Afrika zeigt, dass die "alten Geister" noch immer vital sind.
Fran Kohl, lbib.de

Kaum ein Thema ist so klischeebehaftet und sagenumwoben wie das der Hexen und ihrer Verfolgung. Der Glaube an Magie, Geister und Dämonen gehörte im Mittelalter wie in der Frühen Neuzeit zum alltäglichen Leben und ist auch heute noch vielerorts zu finden. Bereits in der Antike wurde vermeintlich schädigende Magie verfolgt. Ähnliches lässt sich auch heute noch in Afrika finden.
n der Frühen Neuzeit erreichte die Hexenverfolgung jedoch eine völlig neue Dimension. Mit scheinbar wissenschaftlicher Begründung ermöglichte u. a. der 1487 von einem Dominikanermönch publizierte »Hexenhammer«, eine Anleitung für das Erkennen von Hexen und das Abhalten von Hexenprozessen, die systematische Vernichtung vermeintlicher Hexen. Rainer Decker verfolgt die Hexenbilder durch die Geschichte und schildert die Zeit der großen Hexenprozesse und -hinrichtungen anhand eindrucksvoller Fallbeispiele. Er entwirft dabei ein differenziertes Bild dieses historischen Phänomens und räumt mit falschen Vorstellungen auf.

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