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Umschlagtext
Die heutige pluralistisch geprägte postmoderne Gesellschaft spiegelt sich im Klassenzimmer, in dem eine immer heterogener werdende Schülerschaft vorzufinden ist, wider. In den curricularen Bestimmungen aller Bundesländer sind daher zunehmend Forderungen nach Differenzierung und Individualisierung im Unterricht festzustellen. Die in diesem Band versammelten Aufsätze geben Auskunft über die aktuellen Differenzierungsdiskurse in der Schulpädagogik und innerhalb der einzelnen Fachdidaktiken. Durch dieses integrative, fächerübergreifende Konzept können die verschiedenen Ansätze zur Differenzierung gebündelt und interdisziplinär bekannt gemacht werden. Die Beiträge zeigen Möglichkeiten auf, wie man im Unterricht Schülerinnen und Schülern mit verschiedenen Begabungen, Interessen, Lernpräferenzen, mit anderen kulturellen, sprachlichen oder lebensweltlichen Erfahrungen und mit unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen gerecht werden kann und wie sich die unterschiedlichen Lernertypen gemäß ihren kognitiven, emotionalen und motivationalen Strukturen optimal fördern lassen. In den Aufsätzen wird jedoch auch deutlich, dass in verschiedenen Hinsichten weiterer Forschungsbedarf besteht.
Der praxisnahe Band richtet sich an Dozenten und Studierende in Lehramtsstudiengängen, aber infolge der vielen methodischen Ausführungen und beispielhaften Aufgabenstellungen auch an Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten. Die Herausgeber: Dr. Maria Eisenmann hatte von 2008 bis 2011 die Vertretungsprofessurfür Fremdsprachendidaktik mit Schwerpunkt Englisch an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg inne. Seit dem Sommersemester 2011 ist sie Professorin für „Anglistik/Fachdidaktik" an der Universität Duis-burg-Essen. Dr. Thomas Grimm arbeitet seit 2007 als Akademischer Rat im Fach „Didaktik des Deutschen als Zweitsprache" an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Rezension
Durch den tiefgreifenden Reformprozess in schulischen und universitären Bildungsinstitutionen, der durch den Bologna-Prozess angestoßen wurde, ist die Idee der Kompetenzorientierung seit der Jahrtausendwende in den Mittelpunkt der Bildungspolitik und des schulischen Lernens und Lehrens sowie die didaktische Forschung gerückt. Wie verhalten sich dabei zunehmend notwendige Standardisierung und unumgängliche Differenzierung? In Zeiten zentraler Kompetenzstandardüberprüfungen wird von einer größtmöglichen Homogenität der Lernvoraussetzungen für alle Lernenden ausgegangen, zugleich aber muß der pädagogischen Forderung nach Individualisierung, Differenzierung und Lernerautonomie Rechnung getragen werden. Wie ist dieser scheinbare Gegensatz zu überwinden? Das ist die zentrale Frage nach Differenzierung in der Schule, die dieser Band thematisiert.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
Maria Eisenmann und Thomas Grimm
Vorwort: Differenzierung im Unterricht I Thomas Eberle, Helge Kuch und Sabine Track Differenzierung 2.0 1 Tilman von Brand Differenzierung im Deutschunterricht 37 Thomas Grimm Differenzierung im Deutsch-als-Zweitsprache-Unterricht 59 Maria Eisenmann Differenzierung im Englischunterricht 79 Grit Mehlhorn Differenzierung im Russischunterricht 99 Regina Bruder und Julia Reibold Differenzierung im Mathematikunterricht 118 Barbara Schmitt-Sody und Andreas Kometz Differenzierung im Chemieunterricht 137 Steffen Höhnle, Christina Pape und Rainer Uphues Differenzierung im Geographieunterricht 155 Hans Mendl und Manfred L. Pirner Differenzierung im katholischen und evangelischen Religionsunterricht 173 Charlotte Bühl-Gramer Differenzierung im Geschichtsunterricht 192 Holger Arndt und Alexandra Wierer Differenzierung im Wirtschaftsunterricht 202 Wolfgang Pfeiffer Differenzierung im Musikunterricht 218 Thomas Heyl Differenzierung im Kunstunterricht 228 Maria Eisenmann und Thomas Grimm Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht – eine kritische Bilanz 241 |