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Großes Werklexikon der Philosophie,  2 Bände, Band 1: A - K; Band 2: L - Z Jubiläumsausgabe: 100 Jahre Alfred Kröner Verlag
Großes Werklexikon der Philosophie, 2 Bände, Band 1: A - K; Band 2: L - Z
Jubiläumsausgabe: 100 Jahre Alfred Kröner Verlag




Franco Volpi (Hrsg.)

Alfred Kröner Verlag
EAN: 9783520839015 (ISBN: 3-520-83901-6)
1733 Seiten, Festeinband im Schuber, 16 x 23cm, 2004, Jubiläumsausgabe in 2 Bänden

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieses neuartige philosophische Lexikon ist zugleich Werk- und Autorenlexikon. Es enthält rund 1800 Werk- und über 800 Autorenartikel. Auf einen kurzen biographischen Abriß zu einem Philosophen folgt jeweils die Darstellung seiner Werke. Reichhaltige bibliographische Angaben verzeichnen Ausgaben und Sekundärliteratur sowohl zu dem jeweiligen Philosophen und seinem Gesamtwerk als auch zu den einzelnen philosophischen Werken. Das Lexikon erfaßt das gesamte Spektrum abendländischer bzw. westlicher Philosophie; aufgenommen wurden auch Werke und Denker der arabischen und jüdischen, der indischen, chinesischen und japanischen Philosophie, die auf die europäische Philosophie einen nachhaltigen Einfluß ausgübt haben. Das ›Große Werklexikon‹ beruht auf der Sachkenntnis von mehr als 300 Autorinnen und Autoren.

»Wer wissen will, was tatsächlich in philosophischen Büchern steht, wird mit dem großen Werklexikon hervorragend informiert«. Die Tagespost
Rezension
Dieses doppelbändige Lexikon der Philosophie bietet zu einem sehr deutlich reduzierten Jubiläumspreis jeweils kurze biographische Informationen zu Personen der gesamten Philosophiegeschichte, benennt deren Hauptwerke sowie allgemeine Literatur und beschreibt dann ausgewählte Hauptwerke in wesentlichen Zügen (vgl. unten Leeprobe zu R. Garaudy). Damit bietet das Lexikon in der Tat einen (Erst-)Zugang zur gesamten Philosophiegeschichte und ermöglicht von hier aus die selbständige Weiterarbeit. Die wichtigsten biographischen und zeitgeschichtlichen sowie philosophiegeschichtlichen Bezüge werden hergestellt und die Hauptwerke werden in ihren Grundthesen beschrieben. - Zu diesem Preis eine jedenfalls sinnvolle Investition!

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Mit rund 1800 Werk- und über 800 Autorenartikeln erschließt dieses Lexikon den Reichtum und die Vielfalt philosophischen Denkens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. »Der Idealfall eines Philosophielexikons diesen Umfangs ....« lesenswert
Inhaltsverzeichnis
Band 1

Mitarbeiterverzeichnis VI
Vorwort X
Benutzungshinweise XIII
Abkürzungsverzeichnis XV

Artikel von A bis K 1

Band 2

Artikel von L bis Z 861

Anonyma und Sammlungen 1631
Titelregister 1649
Autoren-und-Werke-Register 1705

Leseprobe:

Roger Garaudy
* 17. 7. 1913 Marseille

G. - Politiker und Philosoph - fordert eine radikale Neuorientierung der Gesellschaft. Nach einer bür-gerlich-atheistischen Erziehung trat G. 1933 der Kommunistischen Partei Frankreichs bei, und bekannte sich gleichzeitig zum Katholizismus. 1945 wurde er Mitglied des Zentralkommitees, und von 1956 bis 1970 gehörte er dem Politbüro der KPF an. 1970 erfolgte sein Ausschluß aus der Partei. G. war Lehrer für Ästhetik an den Universitäten Clermont-Ferrand (in den 50er Jahren) und Poitiers (in den 60er Jahren). 1982 wandte er sich dem Islam zu.

Hauptwerke: Theorie materialiste de la connaissance, 1953. - Perspectives de l'homme, 1959. - Dieu est mort. Etude sur Hegel, 1962. - D'un realisme sans rivages, 1964. - De l'anatheme au dialogue, 1965. - L' Alternative, 1972. - Le projet esperance, 1976. - Promesses de l' Islam, 1981.

Allgemeine Literatur: S. PEROTTINO, G., Paris 1970. -A. DUPLEIX, Le socialisme de R. G. et le probleme religieux, Toulouse 1971. - O. POMPEO FARACOVI, II marxismo francese contemporaneo fra dialettica e struttura (1945-1968), Mailand 1972, S. 172-186. - G. GRAMPA, Dialettica e struttura. Dibattito sull'antropologia nel marxismo francese contemporaneo, Mailand 1974, S. 170-187.

Perspectives de l'homme. Existentialisme, Pensee catholique, Marxisme (frz.; Perspektiven des Menschen. Existentialismus, Katholisches Denken, Marxismus), EA Paris 1959.

In diesem Werk bietet G. eine Darstellung der existentialistischen, katholischen, strukturalistischen und marxistischen Richtungen der französischen zeitgenössischen Philosophie unter dem systematischen Gesichtspunkt der Frage nach dem Menschen. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Richtungen entwickelt er seine Auffassung eines marxistischen Humanismus. - In der marxistischen Perspektive verliert G. zufolge der Begriff des menschlichen Wesens seine traditionellen, metaphysischen Züge und wird als die Fähigkeit des Menschen betrachtet, seine Geschichte durch die Arbeit unter bestimmten sozialen Verhältnissen hervorzubringen. Der marxistische Humanismus G.s zeichnet sich dadurch aus, daß die Möglichkeiten, die der Mensch verwirklichen kann, in der Gesamtheit der sozialen Verhältnisse einer bestimmten geschichtlichen Situation enthalten sind. G. versteht die Wissenschaftlichkeit des Marxismus nicht in einem positivistischen, sondern einem eher dem deutschen Idealismus nahestehenden Sinne, Wissenschaft ist für ihn daher der Übergang vom Schein zum Wesen, von den phänomenalen Formen zu ihren realen Grundlagen. Jenseits des Scheins der erstarrten sozialen Verhältnisse geht der Marxismus nach G. zu den menschlichen Verhäk-nissen zurück und entdeckt dadurch einen Sinn der Geschichte, der sich auf der theoretischen Ebene aus der Spannung zwischen der geschichtlichen Wirklichkeit und der Möglichkeit ihrer Überwindung ergibt. Das menschliche Bewußtsein ist somit nicht bloße Widerspiegelung einer Gegebenheit, sondern spielt eine tätige Rolle, indem es Möglichkeiten antizipiert, die durch die Veränderung der sozialen Verhältnisse zu verwirklichen sind. - G.s humanistische Auffassung des Marxismus löste in Frankreich ein Gespräch zwischen katholischer und marxistischer Philosophie aus, an dem auf katholischer Seite u. a. Philosophen und Theologen wie Teilhard de Chardin und D. Dubarle teilnähmen. Vom Standpunkt eines strukturalistisch orientierten Marxismus kritisierten L. Althusser und seine Schüler den marxistischen Humanismus G.s.
Ausgabe: Paris 1969 (veränd.).
M. MEZZANZANICA