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Gottesgedanke Mensch Anthropologie in theologischer Perspektive
Gottesgedanke Mensch
Anthropologie in theologischer Perspektive




Johannes von Lüpke

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374049080 (ISBN: 3-374-04908-7)
372 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, 2018

EUR 46,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was ist der Mensch? Theologische Antworten auf diese Grundfrage der Philosophie und Anthropologie stehen unter dem Vorzeichen, »dass Gott seiner gedenkt« (Psalm 8,5). Als Gottesgedanke ist der Mensch wesentlich Sprachgeschöpf, angeredet und zur Antwort herausgefordert. In Freiheit soll er seine Bestimmung zur Menschlichkeit als Ebenbild Gottes verwirklichen. Die hier vorgelegten Studien zu einer theologischen Lehre vom Menschen nehmen biblische Grundtexte auf und lassen sich von Luthers Thesen über den Menschen anregen und leiten. Von daher ergeben sich Antworten auf Streitfragen der aktuellen Diskussion, insbesondere zu den Fragen nach Anfang und Ende des Lebens, zum Verhältnis von Leib und Seele, Sprache und Vernunft sowie zum Verständnis der Freiheit. Im Zentrum steht eine Besinnung auf das Herz als Sitz der geistlichen Tugenden von Glaube, Liebe und Hoffnung.
Rezension
Die Anthropologie ist eine wesentliche Basisdisziplin für etliche Wissenschaftszweige - auch für die Theologie. Was ist der Mensch? Sind wir eher Naturwesen oder Kulturwesen? Ist der Mensch gut oder böse? Welche Stellung hat der Mensch im Kosmos? Wie ist das Verhältnis von Leib und Seele, Sprache und Vernunft sowie die menschliche Möglichkeit zur Freiheit? Christliche Theologie ist Anthropologie, insofern sie die Wirklichkeit des Menschen als eine durch Gott bestimmte darlegt. Der Mensch ist eben nicht nur Naturwesen, er ist insbesondere Kulturwesen und kann Freiheit gestalten; der Mensch ist von Natur aus als Kulturwesen bestimmt. Und dabei ist der Mensch auf Zukunft und Bestimmung hin angelegt; der Mensch kann als das einzige Wesen mittels seiner Vernunft seinen Welt- und seinen Transzendenzbezug bedenken. In Freiheit soll er seine Bestimmung zur Menschlichkeit als Ebenbild Gottes verwirklichen. Die hier vorgelegten Studien zu einer theologischen Lehre vom Menschen nehmen biblische Grundtexte auf und lassen sich von Luthers Thesen über den Menschen anregen und leiten. Mit dem Menschenbild steht und fällt aber auch die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen und damit die Gotteslehre.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5

Teil I: Ebenbild Gottes 13

1. Kapitel: Der Mensch im Spielraum von Bildern und Entwürfen 15

1. Der Mensch, der Bilder macht 15
2. Der Mensch auf der Suche nach Ganzheit 17
3. Der Mensch, das von Gott entworfene Bild 20
4. Rede vom Menschen in Bildern und Gleichnissen 21
5. Der Mensch in der Schöpfung 24
6. Bilder des Menschen: Schaf und Gast 27
7. Das Gute als Gabe Gottes 28

2. Kapitel: Gottes Ebenbild wahrnehmen und bewahren 29

3. Kapitel: Ebenbild im Widerspruch 33

1. Die Frage „Was ist der Mensch?" in biblisch-theologischer Perspektive 33
2. Narrative Anthropologie 36
3. Gleichheit und Ungleichheit 39
4. Freiheit und Unfreiheit 42
5. Brüderlichkeit und Brudermord 47
6. Gottebenbildlichkeit 49
7. Jesus Christus als Ebenbild Gottes und Bruder des Menschen 51

4. Kapitel: Der Mensch im Drama der Schöpfung 55

1. Das Drama der Urgeschichte 56
2. Allmacht und Liebe des Schöpfers 59
3. Das bewahrende Handeln des Menschen 61
4. Gottes Treue: Schöpfung und Bund 63
5. Die Verantwortung des Menschen im Horizont des Gerichts 67

5. Kapitel: Der behinderte Mensch als Bild Gottes 73

1. Der lebendige Gott: „behindert und göttlich"? 73
2. Das Bild des Gekreuzigten: Gotteserkenntnis und Theologiekritik 77
3. Gott in Menschengestalt und der menschliche Körper als Raum der Gotteserfahrung 81
4. Allmacht und Ohnmacht des Wortes 84

Teil II: Der gerechtfertigte Mensch 89

6. Kapitel: Rechtfertigungslehre als Schlüssel zum Verständnis des Menschen 91

1. Die Lehre von der Rechtfertigung: Mitte der Schrift und Schlüssel zur Erkenntnis der Wirklichkeit von Mensch und Welt 91
2. Rechtfertigungslehre in der Auslegung von Röm 3,28 92
3. Gottes Gerechtigkeit im Bezug auf die Lebenswirklichkeit 97
4. Luthers Thesen De homine als Beitrag zum Gespräch zwischen Philosophie und Theologie 98
5. Das theologische Verständnis des Menschen in der aktuellen Debatte 102

7. Kapitel: Der Mensch im Licht der Gerechtigkeit Gottes 109

1. Sonne der Gerechtigkeit 109
2. Grundlinien reformatorischer Rechtfertigungslehre 111
3. Die „kopernikanische Wende" zur Anthropologie: Der Mensch im Mittelpunkt 115
4. Nach dem Tode Gottes: Rechtfertigung des Menschen durch den Menschen (Nietzsche) 120
5. Zur Wahrnehmung des Menschen im Licht der Gerechtigkeit Gottes 123

8. Kapitel: Verletzbarer Körper - Begnadeter Mensch 127

1. Gegen die anthropologische ,,Einheitssucht" 127
2. Das Geheimnis der Einheit von Geist und Materie 128
3. Jenseits von Materialismus und Idealismus 130
4. Menschsein im Empfangen der Gnade 133
5. Das Herz: ein bewegter Beweger 138

Teil III: Herz, Seele, Vernunft und Sprache 141

9. Kapitel: Die Frage nach Einheit und Identität 143
1. Bilder vom Menschen als normative Entwürfe 143
2. Vielgestaltigkeit und Einheit der Seele (Platon und Nietzsche) 144
3. Der Mensch im Dialog 148

10. Kapitel: Die Seele als Raum der Gottesbegegnung 149

1. See und Seele. Eine metaphorische Annäherung 149
2. Gott und die Seele. Das klassische Programm (Augustin) 151
3. Gott oder die Seele. Die moderne Entgegensetzung (Nietzsche} 153
4. Gott und die Seele in Kommunikation 156
5. Seele im „Beziehungsnetz". Ein dichterisches Nachwort 161

11. Kapitel: Das exzentrische Herz 163

1. Das doppeldeutige Herz und die Einheit von Leib und Seele 163
2. Was definiert den Menschen: Herz oder Vernunft? 164
3. Zwischen Zeit und Ewigkeit, zwischen Sünde und Gnade 168
4. Das kommunizierende Herz: Der bewegte Beweger 171
5. Das Herz und die Liebe 173

12. Kapitel: „Heilig, gerecht und gut" 175

1. Dialektik des Gesetzes und der Vernunft 175
2. Zweifel an der Vernunft. Hinweise zur Vernunftkritik der Aufklärung 177
3. Kritik der gesetzlichen Vernunft 180
4. Gotteserkenntnis im Sprachraum von Gesetz und Evangelium 184

13. Kapitel: „... kein kräftiger noch edler Werk als Reden" 189

1. Luthers Kurzformel und die Frage nach der Definition des Menschen 189
2. Menschsein im Werden. Der Mensch als Sprachwesen zwischen Lüge und Wahrheit 193
3. Menschliche Sprache und das Geheimnis der Schöpfung 197

Teil IV: Freiheit 201

14. Kapitel: Auf dem Weg zur Freiheit 203

1. Umstrittene Freiheit 203
2. Eine biblische Hinführung 204
3. Problemanzeige: Die bestrittene und die in Anspruch genommene Freiheit 205
4. Unterscheidungen 207
5. Freiheit und Sprache 210

15. Kapitel: Befreiende Allmacht 215

I. Aufgehobene Freiheit 215
2. Freiheit als Problem der Macht 217
3. Befreiende Allmacht 222

16. Kapitel: Die Freiheit, ja und nein zu sagen 229

1. Ja und Nein: Grundaussagen und Spannungen reformatorischer Freiheitslehre 230
2. Zwischen Nein-sagen-Können und Ja-sagen-Wollen: Die Wirklichkeit der Freiheit 232
3. Unfreiheit als Unvermögen, ja zu sagen 235
4. Nein und Ja: Gottes Wort als Grund der Freiheit 237
5. Die Freiheit eines Christenmenschen 240

17. Kapitel: Grenzen der Definitionsmacht 243

1. Der Mensch als Beziehungswesen 243
2. Recht und Grenze der Nutzenkultur 248
3. Perspektiven der Wahrnehmung des Menschen 252
4. Der Mensch als Ebenbild Gottes 259
5. Der Rechtfertigungsglaube und die Kultur der Freiheit 263

18. Kapitel: Kultur des Menschen 269

1. Geschöpf Gottes - Geschöpf des Menschen 269
2. Einheit von Schöpfer und Geschöpf. Christologisch und anthropologisch verstanden 271
3. Kultivierung und Moralisierung. Kulturbegriffe in ethischer Perspektive 273
4. Symbiose von Mensch und Maschine 277
5. Kultur des Lebens 281

Teil V: Glaube - Liebe - Hoffnung 285

19. Kapitel: „Glaube ist nicht jedermanns Ding" 287

1. Gläubige und Ungläubige im Widerstreit 287
2. Glaube im Einverständnis mit der guten Schöpfung 288
3. ,,Im Kampf um die Möglichkeit des Glaubens" 289
4. Glaube als Sehnsucht 291
5. Glaube als Antwort 293

20. Kapitel: Sinn finden im Glauben und in der Liebe 295

1. Gott als Quelle des Lebens 295
2. Der Mensch auf der Suche nach Sinn 297
3. Sinngebung als schöpferische Aufgabe des Menschen 300
4. Die Vertiefung der Sinnerfahrung in der Liebe und im Glauben 304

21. Kapitel: Liebe Gottes im Gleichnis der menschlichen Liebe 309

1. Weisheit und Liebe 309
2. Die Macht der Liebe 310
3. Liebe und die Definition des Menschen 312
4. Liebe im Konflikt der Bilder 313
5. Die Unterscheidung zwischen Liebe Gottes und Liebe des Menschen 314
6. Menschliche Liebe als Gleichnis der Liebe Gottes 315

22. Kapitel: Hoffnung auf das Wort 317

1. Hoffnung als Eigenschaft des Lebens 317
2. Umkehr zur lebendigen Hoffnung 318
3. Hoffnung allein auf Gott 320
4. Hoffnung auf den lebendigen Gott 322
5. Die Bewegung der Hoffnung 323
6. Hoffnung auf Gottes Gericht 325
7. Hoffnung auf die ewige Gottesgemeinschaft 327
8. Das Vaterunser als Schule der Hoffnung 328

23. Kapitel: Was lässt hoffen? 331

1. Begründete Hoffnung? 331
2. Hoffnung: Willenskraft und Einbildungskraft 331
3. Sprache der Hoffnung: Poesie und Bibel 332
4. Wege der Hoffnung im Spiegel der Gleichniserzählung von dem Vater und seinen beiden Söhnen (Lk 15,11-32) 334
5. Der Grund der Hoffnung in Gott 337

24. Kapitel: An der Schwelle zum Leben 339

1. Der Abschiedssegen 339
2. Die Frage nach Anfang und Ende des Lebens: Definitionsprobleme 341
3. Der Mensch im Wirkungsraum des Wortes Gottes 346
4. Zum kirchlichen Handeln an der Schwelle zum Leben 353

Nachweis der Erstveröffentlichungen 359
Abkürzungen 362
Register 363
Bibelstellen 363
Namen 367