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Gleichnisauslegung
Ein Lehr- und Arbeitsbuch
Kurt Erlemann
UTB
EAN: 9783825220938 (ISBN: 3-8252-2093-1)
320 Seiten, paperback, 15 x 22cm, 1999
EUR 18,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Das neueste Buch von Kurt Erlemann nimmt das Jülicher-Jubiläumsjahr zum Anlass, die Geschichte der Gleichnisforschung kritisch zu sichten und weiterzuschreiben. In seinem gleichnistheoretischen Ansatz geht der Autor auf die Kernfragen der Gleichnisforschung wie etwa das Verhältnis von Allegorie und Gleichnis oder die poetische bzw. rhetorische Bestimmung der Gleichnisse ein. Nach der theoretischen Grundlegung wird eine Methodik der Gleichnisauslegung entfaltet. Anhand von Übungsfragen und Musterexegesen bietet der Band Anregungen für die selbstständige Beschäftigung mit den neutestamentlichen Gleichnissen. Ein Textteil mit schwer zugänglichen, außerbiblischen Texten rundet das Buch ab.
Rezension
Gleichnisse sind durchgängiger Bestandteil religionspädagogischer Lehrpläne in allen Altersstufen. Dieses Gleichnisbuch bietet im Lehrteil einen gelungenen Überblick über die Forschungsgeschichte seit der bahnbrechenden Arbeit Adolf Jülichers, der endlich die Gleichnisse von ihrer allegorisierenden Deutung befreite. Der Arbeitsteil verhilft zu einer Methodik der Gleichnisauslegung incl. Musterexegesen. Sehr hilfreich sind auch die außerbiblischen Vergleichstexte auf ca. 40 S. Glossar, Textstellenregister und Literaturverzeichnis lassen den Band in der Tat zu einem grundlegenden Lehr- und Arbeitsbuch der Gleichnisauslegung werden. – Am ehesten fehlen entwicklungspsychologische und didaktische Aspekte wie sie aber von Peter Müller u.a. in „Die Gleichnisse Jesu. Ein Studien- und Arbeitsbuch für den Unterricht“, Calwer Verlag Stuttgart 2002 geboten werden. Insofern bieten beide Bücher eine durchaus sinnvolle Ergänzung für alle, die sich religionspädagogisch mit Gleichnissen beschäftigen.
G.B. für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
A Lehrteil
l Einführung in die Forschungsgeschichte 11
l. l Von Adolf Jülicher bis heute: Ein Kurzüberblick 11
l. 2 Der Ausgangspunkt: Adolf Jülicher 12
1.2.1 Jülichers Grundanliegen 12
1.2.2 Der methodische Ausgangspunkt 13
1.2.3 Die Entgegensetzung von Allegorie und Gleichnis 17
1.2.4 Formkritische Differenzierung der Gleichnisstoffe 19
1.2.5 Der rhetorisch-didaktische Zweck der Gleichnisrede 20
1.2.6 Die methodischen Konsequenzen 21
1.2.7 Die Unvergleichlichkeit Jesu und seiner Gleichnisse 23
1.2.8 Kritische Würdigung Jülichers 2 3
1.3 Der religionsgeschichtliche Ansatz 24
1.4 Der konsequent historisierende Ansatz 27
l. 5 Der hermeneutisch-metapherntheoretische Ansatz 29
1.5.1 Die sprachwissenschaftliche Rehabilitierung der Metapher 29
1.5.2 Gleichnisse als „erweiterte Metaphern" 30
1.5.3 Gleichnisse als „Sprachereignisse" 31
l. 6 Der literaturwissenschaftliche Ansatz 33
l .6. l Die „ästhetische Autonomie" der Gleichnisse 33
1.6.2 Gleichnisse als „Bühnenstück" 35
l. 7 Der wirkungsgeschichtliche Ansatz 37
1.8 Neuere Ansätze 38
1.8.1 Der didaktische Ansatz 39
1.8.2 Der redaktionskritische Ansatz 40
l .8.3 Der textpragmatische Ansatz 40
1.8.4 Der psychologische Ansatz 41
1.8.5 Metapherntheoretische Neubesinnnung 43
1.8.6 Die Rehabilitierung der Allegorie 45
1.9 Resümee und Ausblick 50
2 Der gleichnistheoretische Ansatz53
2. l Vorüberlegungen 5 3
2.1.1 Prämissen und erkenntnisleitende Interessen 5 3
2.1.2 Ansätze zur Überwindung von Polaritäten 54
2.1.3 Einzelaspekte der Gleichnistheorie 60
2.2 Abgrenzung der Textbasis 61
2.2.1 Forschungsgeschichtliche Vorgaben 61
2.2.2 Religionsgeschichtlicher Orientierungsrahmen 61
2.3 Formkritische Differenzierung 63
2.3.1 Unterscheidung der semantischen Grundformen 63
Anfrage l: Zu Sprachkraft und Ubersetzbarkeit von Metaphern 68
2.3.2 Die größeren Texteinheiten 75
Anfrage 2: Gleichnisse als Metaphern? 78
2.4 Zum Verhältnis von Gleichnis und Allegorie 85
2.4.1 Definitionsversuche von 'Allegorie* 85
Anfrage 3: Zur .synoptischen Parabeltheorie 94
2.4.2 Formgeschichtliche Differenzierung: Fazit 97
2.5 Begriffsklärung: Das Gleichnis und seine Teilaspekte 98
2.5.1 Die Teilaspekte des Gleichnisses 98
2.5.2 Das Gleichnis als bildhaftes Plausibilisierungsgeschehen 99
2.6 Die 'Sache' der Gleichnisse 100
2.6.1 Konventionalisierte Wort- und Bildfelder 101
2.6.2 Problem anzeige: Polyvalenz der Metaphorik 102
2.6.3 Gott und sein Handeln (theologische Aspekte) 103
2.6.4 Verhalten und Geschick Jesu (christologische Aspekte) 106
2.6.5 Einzelaspekte des Gottes- bzw. Christusbildes 109
2.6.6 Die neue Wirklichkeit (eschatologische Aspekte) 111
Anfrage 4: Zur Theorie des 'Sprachereignisses' 112
2.6.7 Zur hermeneutischen Bewertung der 'Sache' 114
2.6.8 Aspekte der 'Sache1: Fazit 115
Anfrage 5: Zum Verhältnis von Bild und 'Sache'' 115
2.7 Situative Anlässe der Gleichnisbildung 117
2.7. l Generelle sozial geschichtliche Aspekte 118
2.7.2 Innergemeindliche Themenstellungen 118
2.7.3 Konflikte mit Gegnern der Gemeinde 12 3
2.7.4 Mission 125
2.8 Die 'Erzählstrategie' der Gleichnisse (Textpragmatik) 128
2.8.1 Allgemeine Aspekte 12 9
Anfrage 6: Zur Wahrheit an Jülichers 'Satzwahrheiten' 139
2.8.2 Textpragmatik einzelner Gleichnistypen 140
2.9 Die kommunikative Intention der Gleichnisse 145
2.9.1 Gleichnisse als Teile längerer Argumentation 146
2.9.2 Die Plausibilisierung umstrittener Inhalte (argumentative und
apologetische Funktion) 147
2.9.3 Aufruf zu heil vollem Handeln (emotiv-praktische Funktion) 147
2.9.4 Die Plausibilisierung der 'Sache': Fazit 149
2.10 Die Eigenart der neutestamentlichen Gleichnisse 150
2.10.1 Beobachtungen aus der bisherigen Analyse 150
2.10.2 Die Gleichnisse und der historische Jesus 151
2.10.3 Die Gleichnisse im religionsgeschichtlichen Vergleich 155
2.10.4 Verhältnis zu nicht-gleichnishaften Stoffen 166
2.11 Abschließende Thesen 169
B Arbeitsteil
l Methodik der Gleichnisauslegung 171
l. l Hermeneutische Vorüberlegungen 171
1.1.1 Zur Frage des Verstehens von Gleichnissen 171
1.1.2 Verschränkung von Autor- und Leserperspektive 173
1.1.3 Die gleichnisspezifischen Methoden 174
1.1.4 Abfolge und Ziel der methodischen Schritte 175
l. 2 Gattungsbestimmung 175
l .2. l Bestimmung als gleichnishafte Gattung 175
1.2.2 Binnendifferenzierung 17 7
1.3 Analyse des bildinternen Erzählgefälles 179
1.3.1 Strukturale und textlinguistische Analyse 180
1.3.2 Ermittlung der bildinternen Pointe 183
1.3.3. Bestimmung referenzieller Bildelemente 185
1.3.4 Beispiele für die allegoisierende Wirkungsgeschichte 190
l. 4 Rekonstruktion der Sprachkonventionen 190
l .4. l Die Arbeit mit der Konkordanz (Vergleiche unterhalb der
Textebene) 191
1.4.2 Vergleich von Texteinheiten 195
l.5 Erschließung des thematischen Bezugsrahmens 198
1.5.1 Verzahnungen mit dem Kontext 199
1.5.2 Bestimmung von Situation und 'Sache' 205
1.5.3 Bestimmung der bildübergreifenden Pointe 206
l.6 Erarbeitung der Textpragmatik 207
1.6.1 Analyse der kognitiven Steuerung 208
l .6.2 Analyse der emotionalen Steuerung 209
1.6.3 Das Spiel mit konkurrierenden Erfahrungen 210
1.6.4 Die kommunikative 'Intention" des Gleichnisses 211
1.6.5 Verhältnis zu nicht-gleichmshaften Aussagen 212
l. 7 Ergebnis: Das Gleichnis als 'Plausibilisierungsgeschehen 212
Lösungen 213
2 Musterexegesen 218
2.1 Das Gleichnis von der verlorenen Drachme (Lk 15,8-10) 218
2.1.1 Vorbemerkungen 218
2.1.2 Gattungsbestimmung 218
2.1.3 Analyse des bildinternen Erzählgefälles 219
2.1.4 Rekonstruktion der Sprachkonventionen 221
2.1.5 Erschließung des thematischen Bezugsrahmens 224
2.1.6 Erarbeitung der Textpragmatik 2 2 5
2.2 Die Parabel vom Unkraut unter dem Weizen (Mt 13,24-30) 229
2.2.1 Vorbemerkungen 229
2.2.2 Gattungsbestimmung 229
2.2.3 Analyse des bildinternen Erzählgefälles 229
2.2.4 Rekonstruktion der Sprachkonventionen 232
2.2.5 Erschließung des thematischen Bezugsrahmens 2 36
2.2.6 Erarbeitung der Textpragmatik237
2.3 Die Beispielerzählung vom reichen Mann und armen Lazarus
(Lk 16,19-31) 240
2.3.1 Vorbemerkungen 240
2.3.2 Gattungsbestimmung 240
2.3.3 Analyse des bildinternen Erzählgefälles 241
2.3.4 Rekonstruktion der Sprachkonventionen 244
2.3.5 Erschließung des thematischen Bezugsrahmens 247
2.3.6 Erarbeitung der Textpragmatik 248
2.4 Gleichnisdiskurs vom Türhüter (Mk 13,33-37) 251
2.4.1 Vorbemerkungen 251
2.4.2 Gattungsbestimmung 252
2.4.3 Aufbau und Struktur des Diskurses 253
2.4.4 Rekonstruktion der Sprachkonventionen 255
2.4.5 Erschließung des thematischen Bezugsrahmens 257
2.4.6 Erarbeitung der Textpragmatik257
C Materialteil: Vergleichstexte. 261
Glossar 303
Textstellenregister 305
Literaturverzeichnis 312
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