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Glaube - Liebe - Hoffnung ? Eine fotografische Reise in die Christenheit
Glaube - Liebe - Hoffnung ?
Eine fotografische Reise in die Christenheit




Abbas

Knesebeck Verlag
EAN: 9783896600745 (ISBN: 3-89660-074-5)
327 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 30 x 32cm, 2000

EUR 68,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In eindringlichen Bildern liefert der iranische Magnum-Fotograf Abbas zum Jahrtausendwechsel eine Bestandsaufnahme der vielfältigen Formen des gelebten Christentums rund um den Globus. Als engagierter Dokumentarist bezieht er mit seinen Bildern Stellung. Als Reisender zwischen den Kulturen versucht er, den schmalen Grat zu zeigen, jenseits dessen die Religion den Menschen zum Fanatiker macht.



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Der Fotograf Abbas bereiste vier Kontinente auf der Suche nach den verschiedenen Ausdrucksformen des Christentums am Ende des 20. Jahrhunderts. Die islamische Revolution von 1979 hat den Iraner ins freiwillige Exil nach Frankreich verschlagen. Seit 1998 ist er Präsident der Agentur Magnum in Paris. Nachdem er bereits 1994 in seinem Buch Allah o Akbar den Fanatismus des Islam dargestellt hat, widmet er sein neues Buch der zweiten großen monotheistischen Religion, deren Essenz er in eindrucksvollen Bildern einfängt.

Nicht nur der Jahrtausendwechsel stellt eine Zäsur für das Christentum dar, auch das Ende des Kommunismus hat für seine Vertreter eine neue Situation gebracht. Die orthodoxen Popen in Serbien müssen ihren Gläubigen das Verhältnis von Religion und Krieg neu erklären, die Kirche in Rußland sieht zu, wie der Gott Lenin vorerst durch den Gott McDonald ersetzt wurde. Aber auch in Irland sind Religion und Krieg zu unzertrennlichen Schwestern geworden.

Abbas wirft Schlaglichter auf die vielfältigen Ausdruckformen religiöser Rituale und zeigt ein großes Spektrum christlicher Gefühlswelten in den Gesichtern der Menschen. Von Europa reist er nach Asien, Afrika und hinüber zu den beiden amerikanischen Halbkontinenten. Er zeigt die Menschen bei alltäglichen Handlungen, bei der Ausübung von schillernden Bräuchen, in erschütternden Szenen und Grenzerlebnissen. Abbas ist ein sensibler Beobachter der feinen Unterschiede, ein Reisender zwischen den Kulturen, dem es vor allem darum geht zu zeigen, wie leicht die Religion den Menschen zum Fanatiker machen kann. Als engagierter Dokumentarist bezieht er mit seinen Bildern stets Stellung. Mit seiner Reise durch die Welt der Christenheit hat er eine aufrüttelnde Momentaufnahme des Christentums geliefert.



Abbas stammt aus dem Iran und ist Mitglied der Fotoagentur Magnum. Der engagierte Fotograf setzte sich in seiner eindringlichen Bildsprache mit dem Islam auseinander und veröffentlichte u.a. die Bände Iran - die gestohlene Revolution und Allah o Akbar. Mit dem Buch Glaube - Liebe Hoffnung? macht sich der Mittfünfziger auf die Suche nach der Identität einer weiteren monotheistischen Religion, des Christentums.
Rezension
Das Buch ist zunächst ein Buch mit wunderbaren Fotografien.
Das Durchblättern verursacht beim mir Christenmenschen zunächst aber Befremden, weil der Muslim Abbas meist mit seinen Bilder unbarmherzig die Auswüchse christlicher Religion zeigt, die auch mir eher fremd und exotisch vorkommen. Erst dann fällt das Fragezeichen am Ende des Titel auf:
Glaube - Hoffnung - Liebe?
Erst der Rückgriff auf den Einleitungstext bringt die Erklärung: Abbas hatte einen Band mit Bildern Muslimischen Extremismus´ vorgelegt, und unter diesem Aspekt nun auch das Christentum beobachtet.
Und die Texte, die im hinteren Teil des Buches die einzelnen Abschnitte erläutern, sind dann auch voller Achtung und Respekt gegenüber dem Christentum.

Die Bilder dieses Buches halten mir einen Spiegel vor: Es sind wohl genau solche spektakulären aber eher unverständlichen Bilder und Informationen, die unser westliches Bild vom Islam prägen.

Abgesehen von dieser Herausforderung an den Leser bzw. Betrachter sind die Bilder eine wahre Fundgrube für den Religionsunterricht.

Christoph Ranzinger, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
JERUSALEM
In Stein gemeißelte Passionen 6

ÄGYPTEN
Schatten in der Wüste 20

SUDAN
Zwanzig Peitschenhiebe 36

MALI
Ein Fetisch am Kreuz 46

SÜDAFRIKA
Revolver und Bibel in einer Hand 62

ULSTER
»Time is short« 76

VEREINIGTE STAATEN
Der Tanz mit der Schlange 96

FRANKREICH
Viva il Papa!110

LOURDES
Warten auf Wunder120

FLEURY
Auf ewig im Gebet versunken132

SEVILLA
Am elften Tag des ersten Mondes142

SERBIEN
Der Blick in die Ewigkeit154

RUSSLAND
Unter den Wurzeln 172

SÜDKOREA
Die Geister machen viel Lärm 194

PHILIPPINEN
Im Jesusfieber208

KUBA
Nach Marx, Christus und Ellegua224

MEXIKO
Der Blick ins Leere244

BRASILIEN
Zwei Tropfen Blut260
Reisetagebuch280
Leseprobe
Eines Tages im Dezember 1993 - dem letzten Jahr meiner Reise durch die islamische Welt - fragte mich in Manhattan meine Freundin Arlene, mit der ich zahlreiche Episoden der iranischen Revolution erlebt hatte, welches Fotoprojekt ich nach der Arbeit über den Islam plane: Etwa nach einem freiwilligen dreizehnjährigen Exil wieder in den Iran zurückzukehren? Oder mich weiter mit Gott zu beschäftigen, dabei jedoch den Propheten zu wechseln? An jenem Tag erklärte mir Arlene: »Nachdem du nun den muslimischen Extremismus abgelichtet hast, wäre es unverzeihlich, nicht mit anderen Religionen weiterzumachen.« An jenem Tag ...