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Gezeichnete Bilder. Van Gogh
Gezeichnete Bilder. Van Gogh




Sjraar van Heugten, Klaus A. Schröder, Marije Vellekoop, Heinz Widauer (Hrsg.)

DuMont Literatur und Kunst Verlag
EAN: 9783832191252 (ISBN: 3-8321-9125-9)
470 Seiten, hardcover, 25 x 30cm, 2008, 350 Abbildungen,

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Ich übertreibe, manchmal ändere ich am Motiv; aber ich erfinde eben nicht das ganze Bild, im Gegenteil, ich finde es fertig vor, aber es muss aus der Natur herausgeschält werden."

Vincent van Gogh, Oktober 1888
Rezension
Die kommerzielle Vermarktung berühmter Gemälde durch ihre millionenfache Reproduktion zu Dekorationszwecken verstellt dem heutigen Betrachter oftmals die unvoreingenommene Sicht auf das Kunstwerk. Vor diesem Hintergrund zeitgenössischer Rezeptionsbedingungen zeigt die Wiener Albertina im Herbst 2008 eine große Ausstellung zu Vincent van Gogh (1853–1890), die für den Besucher einen neuen Wahrnehmungsrahmen seiner Bilder erstellt: „Van Gogh war ein Künstler, der mit den Mitteln des Zeichnens sein malerisches Jahrhundertwerk schuf.“ (Klaus Albrecht Schröder, Vorwort) Die Ausstellung mit dem Titel „Gezeichnete Bilder“ überwindet die materielle Gattungsgrenze und rückt die bislang meist getrennten Ausdrucksformen Zeichnung und Gemälde zusammen. Dabei geht es ihr nicht nur um die wechselseitige Beziehung von beiden, sondern sie zeigt, dass bei van Gogh graphische Strukturen nicht nur in seinen Papierarbeiten erscheinen, sondern zunehmend die Gemälde bestimmen. Es ist zu sehen, wie Farbe und Linie ineinander greifen und sich in seinen letzten Schaffensjahren zu einer Einheit verbinden. „Van Gogh zeichnet seit einer Übersiedlung in die Provence mit dem breiten Pinsel auf die Leinwand, so wie er mit der Rohrfeder auf Papier zeichnet. Indem van Gogh Farbe und Linie zu einer unauflösbaren Einheit verschmilzt und die Farblinien mit einer Gewaltsamkeit ausstattet, durchströmt und belebt das Wesen Zeichnung den ganzen Bildkörper, ungeachtet der materiellen Beschaffenheit.“ (Vorwort) Anhand von 140 Objekten, davon 90 Arbeiten auf Papier und 50 Gemälde, wird in Wien gezeigt, wie sich innerhalb einer Zeitspanne von nur zehn Jahren van Goghs Stil von einer realistisch-malerischen zu einer der Abstraktion annähernden Darstellungsweise entwickelte. In seiner letzten Lebensstation, der Privatklinik des Dr. Gachet, nahe Paris, schuf er in dieser Technik achtzig Gemälde und sechzig Zeichnungen in nur siebzig Tagen unter größter Anspannung. Van Gogh war ein Künstler, der mit den Mitteln des Zeichnens ein malerisches Jahrhundertwerk schuf, das den Weg zur Moderne bereitete.
Der vorliegende Bildband aus dem DuMont Kunstverlag offeriert die Ausstellungsobjekte in vortrefflicher Reproduktionsqualität und ermöglicht dem Betrachter einen kompletten Werküberblick. Er enthält Aufsätze, die den Ausstellungsgedanken erläutern, van Goghs künstlerische Herkunft oder die Entwicklung seines Stils in Bezug auf seine zeitgenössischen Kollegen wie Gauguin und Bernard analysieren. Der Katalogteil zeigt die Werke in chronologischer Reihenfolge, jedes Objekt wird ikonographisch und maltechnisch beschrieben. Der Anhang enthält eine Kurzbiographie sowie eine ausführliche Bibliographie.
„Gezeichnete Bilder – Van Gogh“ ist eine hochwertige Kunstedition, die für den Unterrichtenden nicht nur wichtige kunstwissenschaftliche Einsichten über Vincent van Gogh enthält, sondern den Betrachter ermuntert, sich dessen Werk im Zusammenhang des Schaffensprozesses unverstellt zu erschließen.

Andrea Hannemann, lbib.de
Verlagsinfo
Das neue Standardwerk zu Vincent van Gogh

Das Verhältnis von Zeichnung und Gemälde im Werk Vincent van Goghs (1853–1890) ist Thema dieses Bandes. Zum ersten Mal lässt sich mit 50 Gemälden und 120 Zeichnungen nachvollziehen, wie der virtuose Künstler das Zusammenspiel von Punkten, Strichen und Schraffuren in der Zeichnung letztlich im Gemälde zu Farblinien unterschiedlicher Länge und Form entwickelte.
Diese Publikation demonstriert mit ihrem hervorragend gewählten Werküberblick die Errungenschaften van Goghs als Kolorist und belegt darüber hinaus, dass er sehr bewusst darauf hingearbeitet hat, eine kalkulierte künstlerische Wirkung zu erzielen.
Erst in seinen letzten Lebensjahren glaubte van Gogh, die rein künstlerische Sprache in Form »gefühlter Linien«, die ein »persönliches Wollen« zum Ausdruck bringen, gefunden zu haben.
Mit Textbeiträgen von Martin Bailey, Sjraar van Heugten, Fred Leeman, Teio Meedendorp, Klaus Albrecht Schröder, Marije Vellekoop und Heinz Widauer.

Herausragender Bildband zu van Gogh
Ausführliche Katalogeinträge zu den Einzelwerken


Ausstellung Vincent van Gogh. Gezeichnete Bilder
Albertina, Wien, 5. September bis 7. Dezember 2008
Inhaltsverzeichnis
11 Klaus Albrecht Schröder
Gezeichnete Bilder

19 Teio Meedendorp
Der Anfang vom Anfang

33 Sjraar van Heugten
Die wachsende Beziehung zwischen
van Goghs Zeichnungen und Gemälden

49 Marije Vellekoop
Künstler im Dialog: Gauguins und Bernards
Einfluss auf van Goghs Werk von 1888 bis 1889

69 Martin Bailey,
Arles mit den Augen van Goghs

83 Fred Leeman
„Lignes senties“ – van Gogh in Diskussion mit
Gauguin und Bernard in Ales und Saint-Rémy

99 Heinz Widauer
Zeichnen mit Linien, Farbe und Worten


114 Katalog

Stefanie Chaloupek
Fred Leeman
Heinz Widauer
Denis Willemstein


Anhang

440 Biographie
444 Bibliographie
448 Abbildungsverzeichnis
455 Photonachweis
456 Impressum