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Gestalteter Glaube Liturgisches Lernen in Schule und Gemeinde
Gestalteter Glaube
Liturgisches Lernen in Schule und Gemeinde




Bärbel Husmann, Thomas Klie

Vandenhoeck & Ruprecht
EAN: 9783525615577 (ISBN: 3-525-61557-4)
203 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, 2005

EUR 23,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Religion ist Praxis: Handeln, Gestalten, Begehen. Wenn nicht All-tag, so doch „Sonntag”. Nur so kann sie auch unterrichtlich vermittelt werden. Wie beten Christen, welche Gestalt hat ein Gottesdienst, was geschieht bei Abendmahl, Taufe, Beerdigung? Ein Blick in die aktuellen Lehrwerke für das Fach Religion zeigt, dass die Gebetshaltungen der Muslime und die Sabbat-Gebräuche der Juden anschaulich präsentiert sind. — Die Christen aber hätten nichts als Worte!?



Das Buch nimmt die Scheu davor, christliche Glaubenspraxis im Unterricht anschaulich zu machen. Es erklärt die alltags- und lebensbegleitenden Rituale der Kirche und gibt praktische Anregungen zur Begegnung mit gelebter Religion im Klassenzimmer. Dabei geht es um Erprobungen, nicht um die heilige Handlung in ihrer Unverfügbarkeit.



Die Autoren

Bärbel Husmann ist Dozentin am Religionspädagogischen Institut Loccum. Dr. Thomas Klie lehrt Praktische Theologie an der Universität Rostock.
Rezension
Jugendliche sind selten Kirchgänger, von Gottesdiensten fühlen sie sich kaum angesprochen. Deshalb kennen viele von ihnen weder Lieder noch Gebete und Glaubensbekenntnis. Allerdings findet die tradierte klassische Liturgie eines Sonntagsgottesdienstes eher ihre Akzeptanz als eine verwässerte, sich an die Jugendkultur anbiedernde Form. In Interviews mit Jugendlichen gewannen die Autoren diese Erkenntnis, die ihre Arbeit zum Thema „Gestalteter Glaube“ motivierte. Liturgie und Gottesdienst zählen nicht zu den üblichen Inhalten des Religionsunterrichts, ihre Vernachlässigung und die vorschnelle Adaption jugendkultureller Ausdrucksformen verfehlt das gewünschte Ziel, christlichen Glauben zu vermitteln.
Die Autoren mahnen, die Gesamtheit der gottesdienstlichen Inszenierung auch im Religionsunterricht nicht aus dem Blick zu verlieren. In anderen nicht-christlichen Religionen ist sie selbstverständlicher Lerngegenstand. Mit der Ignorierung gottesdienstlichen Handelns im schulischen Unterricht begibt sich dieser der Möglichkeit genuin christliche Inhalte für Jugendliche verstehbar werden zu lassen. „Der Unterricht in Sachen Gottesdienst ist insofern bildend, als er die Lerngruppe in Beziehung setzt zum Kriterium der Liturgie, dem Glauben. Denn der rückt mit der Begehung gleichsam an die Oberfläche. In der kunstvoll gestalteten Gottesfeier entäußern sich genuin christliche Gewissheitserfahrungen in eine wahrnehmbare Gestalt. Gemeinsam für wahr Erachtetes nimmt Formen an. Didaktisch hat man also ein Szenario vor sich, in dem der christliche Glauben konkret wird und darüber in seiner zentralen Inhaltlichkeit erschlossen werden kann.“ (25) Das Buch gliedert sich in zwei Teile: Es wird eingeleitet durch grundsätzliche Überlegungen zum Gegenstand, die im zweiten Teil ihre Konkretion in einer Vielzahl von didaktischen Vorschlägen erhalten. Den liturgischen Elementen (Gruß, Lieder, Gebete, Kyrie, Predigt, Bekenntnisse und Segen), den protestantischen Sakramenten sowie den Kasualien wird je eine Sequenz gewidmet. Sie enthält jeweils eine thematische Einführung, eine didaktische Reflexion, Vorschläge zum Unterrichtsverlauf und mehrere Bausteine zur Umsetzung. Das Buch überzeugt durch Sachkenntnis, stilistische Prägnanz und innovative Unterrichtsanregungen.
G. Maschke, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Kurzinformationen
Der Band führt ein in Liturgie und Riten der Kirche und lädt ein zum Spielen mit solchen Formen im schulischen und gemeindlichen Unterricht: mit vielen praktischen Beispielen und Unterrichtsideen.

Ausführliche Informationen
Religion ist kein Denksport. Religion ist Handeln, Gestalten, Begehen: an heiligen Orten, durch rituelle Gesten, Worte und Abläufe. Die Autoren rufen neu ins Gedächtnis, dass das »Reden über« im Religions- und Konfirmandenunterricht leer und blutarm bleibt, sie verlagern das Interesse auf das Erleben. Was macht Wasser zu Taufwasser, was bedeutet das Handauflegen beim persönlichen Segen, wozu braucht man die Altarkerze oder die Worte des Pfarrers am offenen Grab? Erklärt werden alltags- und lebensbegleitende Rituale der christlichen Kirche, angebahnt werden religiöse Erfahrungen im Unterricht. Dabei geht es um Erprobungen, nicht um die heilige Handlung in ihrer Unverfügbarkeit. Das Buch ist so zugleich wegweisend und sinnstiftend, es zeigt die Geborgenheit, die bewährte Formen vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
I. Wegweisungen 7
1. Was Jugendliche mit Gottesdienst verbinden 7
2. Warum neu über Liturgie nachgedacht wird 12
3. Wie Religion unterrichtlich in Form kommt 17
4. Wo Liturgie elementar wird 28

II. Konkretionen 33
1. Liturgische Stücke 33
A. Liturgischer Gruß 33
B. Kirchenlieder 47
C. Gebete 63
D.Kyrie 77
E. Predigt 88
F. Bekenntnisse 102
G. Segen 114

2. Sakramente 128
A. Taufe 128
B. Beichte 144
C. Abendmahl 160

3. Kasualien 175
A.Trauung 175
B. Beerdigung 187

Glossar