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Gerhard Richter Der unbedingte Maler
Gerhard Richter
Der unbedingte Maler




Uwe M. Schneede

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406821493 (ISBN: 3-406-82149-9)
232 Seiten, hardcover, 20 x 25cm, September, 2024

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Gerhard Richter gilt weltweit als bedeutendster Gegenwartskünstler. Extrem wandlungsfähig, wechselte er im Laufe der Jahre wie kaum ein anderer Maler souverän Stile, Techniken und Motive – von der Figuration bis zur Abstraktion. Uwe M. Schneede legt mit dieser anschaulich geschriebenen Monographie eine kompakte und konzise Übersicht über das reiche OEuvre dieses unbedingten, bedingungslosen Malers vor.
Rezension
„Schloss Neuschwanstein“(1963), „Onkel Rudi“(1965), „Ema (Akt auf einer Treppe)“(1966), „Domplatz, Mailand“(1968), „Kerze“ (1982), „Scheune“(1984), „Abstraktes Bild“(1986), „18. Oktober 1978“(1988), „Betty“(1991), „Lesende“(1994), „Schwarz, Rot, Gold“(1998), „Kölner Domfenster“ (2007), „Birkenau“(2014) oder „Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel“(2018). Diese Werke zählen zu den bekanntesten von Gerhard Richter (*1932), dem weltweit bekanntesten deutschen Gegenwartskünstler. „Ich wollte nie Realität ins Bild holen. […] Aber den Schein der Realität, das schon.“, äußerte Gerhard Richter (*1932) in einem Gespräch 2002. Als „Illusionismus“ bezeichnet der bedeutendste und erfolgreichste Maler der Gegenwart seine Ästhetik. Von Richter stammt auch das erkenntnistheoretische Zitat: „Das Denken ist beim Malen das Malen.“
Einen sehr guten Zugang zu den unterschiedlichsten Werkgruppen, Gattungen, Techniken, Stilen und Motiven des Jahrhundertkünstlers sowie zu seiner Ästhetik erhält man durch den Band „Gerhard Richter. Der unbedingte Maler“ von Uwe M. Schneede (*1939). Publiziert wurde das auch ästhetisch überaus gelungene Werk bei C.H. Beck. Bekanntheit erlangte der Kunsthistoriker, welcher von 1985 bis 1990 Professor für Kunstgeschichte der Moderne an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und von 1991 bis 2006 Direktor der Hamburger Kunsthalle war, u.a. durch seine Bücher „Die Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert“(2. Aufl. 2010), „Die Kunst der Klassischen Moderne“(3. Aufl. 2020), „Paula Modersohn-Becker“ (2. Aufl. 2021), „Vincent van Gogh“(3. Aufl. 2019) und „Ich! Selbstbildnisse in der Moderne“(2022).
In seiner jüngsten Buchpublikation zu Gerhard Richter demonstriert Schneede wieder eindrücklich, dass er ein exzellenter Kenner der Kunstgeschichte ist. Dem Kunsthistoriker gelingt es in seinem Band, anhand hervorragender Analysen einer gekonnt getroffenen Auswahl aus Richters malerischem Œuvre und bestimmter Installationen - unter Heranziehung seiner kunsttheoretischen Selbstreflexionen und des historischen Kontextes - einen umfassenden Überblick über das malerische Gesamtwerk des Künstlers zu geben. Schneede begreift Richter primär als einen Maler, der kunsthistorisch als „widersprüchlicher Solitär“ zu begreifen ist.
Die vorliegende Monographie lädt Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst dazu ein, ausgewählte Werke Richters im Unterricht zusammen mit Schüler:innen zu betrachten, zu interpretieren und mit Arbeiten anderer Künstler:innen zu vergleichen. Außerdem bietet es sich an, im Unterricht der Fächer Bildende Kunst und Philosophie über Richters Ästhetik zu reflektieren, zum Beispiel über die von ihm 1982 in dem Katalog zur documenta 7 vertretene Behauptung: „Die Kunst ist die höchste Form der Hoffnung.“
Fazit: Der hervorragende Band „Gerhard Richter. Der unbedingte Künstler“ von Uwe M. Schneede wird allen an moderner Gegenwartskunst Interessierten für das vielfältige und komplexe Œuvre des Jahrhundertmalers begeistern – nicht nur scheinbar.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Gerhard Richter
Der unbedingte Maler.
Gerhard Richter gilt weltweit als bedeutendster Gegenwartskünstler. Extrem wandlungsfähig, wechselte er im Laufe der Jahre wie kaum ein anderer Maler souverän Stile, Techniken und Motive – von der Figuration bis zur Abstraktion. Uwe M. Schneede legt mit dieser anschaulich geschriebenen Monographie eine kompakte und konzise Übersicht über das reiche OEuvre dieses unbedingten, bedingungslosen Malers vor.
Als Gerhard Richter 1961 mit seinem Umzug nach Westdeutschland der DDR-Kunstszene den Rücken kehrte, entstanden bald die frühen Fotobilder wie «Tante Marianne», mit denen er bekannt wurde und die auf Richters brisante Familiengeschichte verweisen. Seit den 1970er Jahren stehen große, abstrakte Gemälde neben Werken mit direktem politischen Zeitbezug und öffentlichen Arbeiten. Nicht nur setzt sich Richter in seinen Arbeiten mit den klassischen Gattungen Landschaft, Stilleben und Porträt auseinander, sondern er spielt auch mit den verschiedensten Stilrichtungen der Moderne – von figürlich über monochrom und konzeptuell bis hin zu abstrakt.
Uwe M. Schneede, seit langem vertraut mit dem Künstler und dessen Arbeit, erklärt Vielfalt und Widersprüchlichkeit des Werkes damit, dass sich Gerhard Richter je nach Bedarf der Mittel alter wie moderner Kunst bedient, um der Malerei neue formale und inhaltliche Wege zu eröffnen: als bewusster Traditionalist und radikaler Neuerer in einem.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
«Die Methode wechseln, sooft es angebracht ist» 7
1 . Kapitel
Bilder einer Epoche. Die Fotomalerei, die Unschärfe
und eine Art Happening
(1960er Jahre) 17
2 . Kapitel
«Wie kann ich heute malen, und vor allem was?» Farbtafeln,
Vorhänge, Röhren, Städte, Türen, Graue Bilder, Vermalungen, Gläser
(1960er / Anfang 1970er Jahre) 55
3 . Kapitel
Ordnung und Inspektion. Organisation der Vielfalt:
das Werkverzeichnis, der Atlas und die frühen Atelierfotos
(1960er Jahre) 75
4 . Kapitel
«Das Widersprüchlichste in möglichster Freiheit» Abstrakte Bilder I
(1968–1985) 89
5 . Kapitel
Befremdliche Schönheit. Die Landschaften
(1969–2001) 105
6 . Kapitel
Nah, entrückt. Familienbildnisse
(1977–1995) 117
7. Kapitel
«Willkür, Zufall, Einfall und Zerstörung» Abstrakte Bilder II
(1986–2017 ) 131
8 . Kapitel
Todesbilder, Erinnerungsbilder. Der Oktober-Zyklus
(1988 ) 161
9 . Kapitel
«Nicht-Malerei» als Werk. Architekturbezogene Arbeiten
(Berlin 1999 / Köln 2007 / Münster 2018 ) 175
10 . Kapitel
Das kleine, rasche Bild. Übermalte Fotografien
(1989–2017) 189
11 . Kapitel
Bilder über Bildern. Die Birkenau-Serie
(2014–2024) 197
Schluss 213
Anhang
Anmerkungen 217
Kurzbiographie 223
Literatur (Auswahl) 226
Bild- und Standortnachweis 228
Personenregister 230