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GOTT und die Welt Religionsunterricht im 9./10. Schuljahr
GOTT und die Welt
Religionsunterricht im 9./10. Schuljahr




Theodor Eggers

Patmos
EAN: 9783491744066 (ISBN: 3-491-74406-7)
145 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 1993

EUR 10,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ein Buch herausgegeben,

das aus lauter Fragen besteht.

Die Fragen befinden sich oben auf jeder Seite,

darunter ist Raum für, sagen wir, fünf Eintragungen,

die durch fünf Jahreszahlen gekennzeichnet sind.

Alle fünf Jahre soll etwas eingetragen werden,

eine Antwort auf die oben gestellten Fragen.

Die könnten, um nur einige Beispiele zu nennen, etwa lauten:

Haben Sie noch ein Gefühl für die Schönheit der Natur?

Glauben Sie noch an das Gute im Menschen?

Wen würden Sie bei einer Katastrophe zuerst retten,

sich selbst, Ihre Frau oder Geliebte, Ihren Mann,

Ihre Kinder, Ihren Freund.

Wie stehen Sie zur Kriegsdienstverweigerung.

Wie oft am Tage denken Sie an den Tod.

Und so weiter. Das Spannende wäre,

ob die Antworten immer gleich, oder, im Laufe der Jahrfünfte,

verschieden ausfallen, und warum gleich, warum verschieden.

Haben wir uns denn gar nicht entwickelt,

können wir uns selbst nicht treu bleiben,

was ist mit uns geschehen.



Marie Luise Kaschnitz
Inhaltsverzeichnis
Was den Religionsunterricht angeht
Seiten 2 - 8

Die Zeiten haben sich geändert. Immer mehr Menschen handeln, als ob es Gott nicht gäbe. Treibt der Religionsunterricht, wenn er über Gott und die Welt und die Geheimnisse des Lebens nachdenkt, einen"Kult der Unwissenheit"? Zählen, wenn es aufs Ganze geht, wirklich nur die Fakten? Oder ist der Mensch besser beraten, wenn er fragen gelernt hat und sich in Frage stellen lässt9 Macht Religion(sunterricht) also einen Sinn?


Kapitel 1
Leben
Seiten 9 - 30

Einem Menschen ist es nicht gleich, was aus ihm wird. Die Entscheidung darüber überlässt er nicht gerne anderen oder einfach dem Zufall. Er nimmt sein Schicksal nach Möglichkeit selbst in die Hand und versucht das Beste aus seinem Leben zu machen. Woher aber weiß er, was für ihn das Beste ist? Nicht jeder Weg, der Erfolg verspricht, führt am Ende auch zum Ziel. Und was ist, wenn das gesteckte Ziel erreicht ist? Gibt sich der Mensch auf die Dauer damit zufrieden? Ist er irgendwann einmal wunschlos glücklich? Und was bleibt am Ende?


Kapitel 2
Jesus von N.
Seiten 31 - 52

Die Tatsachen sind, wenn man sich an die Bibel hält (und andere Ouellen gibt es im Grunde nicht), schnell erzählt: "Jesus war etwa 30 Jahre alt, als er zum ersten Mal öffentlich auftrat; man hielt ihn für den Sohn Josefs. Er ging nach Galiläa und verkündetedasEvangeliumGottes.DerHoheRatlieferte"h P*latus aus: Pilatus gab den Befehl Jesus zu kreuzigen." ber ist damit schon das Wesentliche gesagt? Nicht, wenn man sich an die Bibel hält. Sie lässt in dieser Beziehung ihr Herz sprechen und erwartet, dass jede/r Leser/in dasselbe tut.


Kapitel 3
Kirche erneuern
Seiten 53 - 72

Soll man die Kirche sich selbst überlassen, wenn und weil sie hinter den eigenen Möglichkeiten zurückbleibt? Oder muss man persönlich Hand anlegen, damit"die Sache Jesu" weitergeht? Wer oder was gibt dann die Richtung an und wie verständigt man sich über strittige Fragen?
Ein (Rück-)Blick in die Kirchengeschichte kann helfen, eine Antwort zu finden. Der Blick richtet sich auf Martin Luther. Wer war dieser Mann, der für seine Kirche das Beste wollte und deshalb unter Berufung auf das Evangelium Streit anzettelte? Hatte er eine andere Wahl?


Kapitel 4
Sterben
Seiten 73 - 90

Der Mensch steht seinem Glück nicht selten selbst im Wege. Aber sein Leben verläuft auch sonst nicht immer nach Wunsch und wird manches Mal auf eine harte Probe gestellt. Da tut jernand sein Bestes, doch plötzlich trifft ihn ein Unglück oder eine schwere Krankheit wirft ihn aus der Bahn.
Ist damit alles sinnlos geworden und bleibt nur die Verzweiflung? Muss er sich in sein Schicksal fügen oder darf er dagegen aufbegehren und von anderen Mitleid erwarten und Hilfe fordern? Was aber ist, wenn es ans Sterben geht, und das in einem Alter, wo der Mensch das Leben eigentlich noch vor sich hat?


Kapitel 5
Erinnern
Seiten 91-112

Kein Mensch beginnt sein Leben am Punkt Null. Nichts von der langen Geschichte, an die er anknüpft, kann er ungeschehen oder vergessen machen. Es bleibt ihm einzig die Möglichkeit, aus (den Fehlern) der Vergangenheit zu lernen.
Die Geschichte der Judenverfolgung gibt dazu doppelten Anlass: Die sechs Millionen Juden nämlich, die zwischen 1938 und 1945 ermordet wurden, wurden von Deutschen ums Leben gebracht. Zu wenige in der Kirche aber, die doch von Jesus, dem
uden, herkommt, mochten den Geschwistern beistehen. Findet sich dafür eine Erklärung? Und was hat sich seit damals in Deutschland und in der Kirche verändert?


Kapitel 6
Sich einmischen
Seiten 113 -134

Die Sache liegt bereits über 2500 Jahre zurück und die meisten Menschen haben sie längst vergessen und für die anderen hat sie - fast ohne Ausnahme - praktisch keine Bedeutung mehr. Und warum kann man diese alte(n) Geschichte(n) dann nicht einfach auf sich beruhen lassen? Haben wir denn nichts Besseres zu tun, als die Propheten (Israels) beim Wort zu nehmen? Nicht, wenn es in Zukunft endlich anders und gerechter zugehen soll als bisher. Sollte nicht jede(r) (selbst-)kritisch in den Spiegel schauen und lernen, Mut und Zivilcourage zu demonstrieren und notfalls gegen den Strom zu schwimmen?


Bilanz ziehen
Seiten 135 -143

Die Tage in der Schule sind gezählt. Es heißt Abschied nehmen und darüber nachzudenken, in welcher Form das am besten geschehen soll. Auch für den Religionsunterricht schlägt jetzt bald die letzte (von ca. 420) Stunde(n in der Sekundarstufe 1). Da ist es an der Zeit, selbst-kritisch zurück-, aber zugleich über die Schule hinauszublicken und die (nach Goethes"Faust") soaenannte Gretchen-Frage zu stellen:"Nun sag, wie hast du's mit der Religion?" Macht Gott (für dich) einen Unterschied?