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Frühling der Revolution
Europa 1848/49 und der Kampf für eine neue Welt
Aus dem Englischen von Norbert Juraschitz, Klaus-Dieter Schmidt, Andreas Wirthensohn
Christopher Clark
Deutsche Verlags-Anstalt
, Random House
EAN: 9783421048295 (ISBN: 3-421-04829-0)
1168 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 24cm, September, 2023, mit 42 s/w-Abbildungen und 5 Karten
EUR 48,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Das neue, epochale Werk von Bestsellerautor Christopher Clark: Der beliebte Historiker erklärt uns wie kein anderer, wie wir wurden, wer wir heute sind, welche Werte wir vertreten, wofür wir kämpfen
In der Geschichte Europas gibt es keinen Moment, der aufregender, aber auch keinen der beängstigender war als der Frühling des Jahres 1848. Scheinbar aus dem Nichts versammelten sich in unzähligen Städten von Palermo bis Paris und Venedig riesige Menschenmengen, manchmal in friedlicher, oft auch in gewalttätiger Absicht. Die politische Ordnung, die seit Napoleons Niederlage alles zusammengehalten hatte, brach in sich zusammen.
Christopher Clarks spektakuläres neues Buch erweckt mit Schwung, Esprit und neuen Erkenntnissen diese außergewöhnliche Epoche zum Leben. Überall brachen sich neue politische Ideen, Glaubenssätze und Erwartungen Bahn. Es ging um die Rolle der Frau in der Gesellschaft, das Ende der Sklaverei, das Recht auf Arbeit, nationale Unabhängigkeit und die jüdische Emanzipation. Dies waren plötzlich zentrale Lebensthemen für unendlich viele Menschen - und es wurde hart um sie gekämpft.
Die Ideen von 1848 verbreiteten sich um die ganze Welt und veränderten die Verhältnisse zum Bessern, zuweilen aber auch zum viel Schlechteren. Und aus den Trümmern erhob sich ein neues und ganz anderes Europa.
Christopher Clark, geboren 1960, lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine's College in Cambridge. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte Preußens. Er ist Autor einer Biographie Wilhelms II., des letzten deutschen Kaisers. Für sein Buch »Preußen« erhielt er 2007 den renommierten Wolfson History Prize sowie 2010 als erster nicht-deutschsprachiger Historiker den Preis des Historischen Kollegs. Sein epochales Buch über den Ersten Weltkrieg, »Die Schlafwandler« (2013), führte wochenlang die deutsche Sachbuch-Bestseller-Liste an und war ein internationaler Bucherfolg. 2018 erschien von ihm der vielbeachtete Bestseller »Von Zeit und Macht« und 2020 folgte das von der Kritik gefeierte »Gefangene der Zeit«. Einem breiten Fernsehpublikum wurde Christopher Clark bekannt als Moderator der mehrteiligen ZDF-Doku-Reihen »Deutschland-Saga«, »Europa-Saga« und »Welten-Saga«. 2022 wurde ihm der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten verliehen.
Rezension
2023 jähren sich die Revolutionen von 1848/49 zum 175. Mal. Im Frühjahr 1848 wurden in großen Teilen des Kontinents Forderungen nach Freiheit und nationaler Selbstbestimmung in zahllosen Feiern, Reden und Bildern beschworen. Ursachen und Folgen dieses "europäischen Völkerfrühlings" werden in diesem voluminösen Werk des australisch-britischen Historikers Christopher Clark dargelegt. Die Revolution von 1848/49 gilt als Höhe- und Wendepunkt der europäischen (und deutschen) Demokratiegeschichte des 19. Jahrhunderts, - auch wenn in Deutschland zunächst die Restauration siegte: Die Frankfurter Nationalversammlung wurde zersprengt, ihre Paulskirchenverfassung wurde von den Einzelstaaten letztlich nicht anerkannt. Forschung und Geschichtsdidaktik sind heute aber bereit anzuerkennen, dass die Ziele der revoltierenden Männer und Frauen zwar kurzfristig nicht erreicht wurden, sich dann aber – spätestens mit der Weimarer Verfassung – auch in Deutschland durchsetzten. Die Darstellung von Clark hebt nicht auf die nationalen Soinderwege ab, sondern auf die 1848er Revolution als gesamt-europäisches Schlüsselereignis. Dazu setzt er bereits in den 1830er-Jahren ein. Umfassend werden zunächst die sozioökonomisch prekären Lebensverhältnisse der Masse der Bevölkerung in Stadt und Land sowie Weberaufstände und Hungerrebellionen beschrieben, bevor die bewegenden Ideen und zentralen Ordnungsvorstellungen der Liberalen, Radikalen und Konservativen der Zeit vorgestellt werden. Überall in Europa entwickelten sich neue politische Ideen, Glaubenssätze und Erwartungen. Die politischen Umwälzungen und gesellschaftliche Veränderungen betrafen z.B. die Rolle der Frau in der Gesellschaft, das Ende der Sklaverei, das Recht auf Arbeit, die nationale Unabhängigkeit der europäischen Länder oder die jüdische Emanzipation.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:
»Die Polykrise des 19. Jahrhunderts findet in Clark ihren Meistererzähler.«
Birgit Aschmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung (14. Oktober 2023)
»Clark schreibt so flüssig und gewitzt, dass man das Buch verschlingt. Seine Einsichten hält er immer wieder klar und deutlich fest.«
Claudia Mäder, NZZ "Bücher am Sonntag" (24. September 2023)
»Die Lektüre lohnt sich ungemein: Clark erzählt die Revolution als internationales Schlüsselereignis des 19. Jahrhunderts.«
David Baum, Stern (30. November 2023)
»Christopher Clark ist ein Werk gelungen, das der Diskussion über Ursachen und Folgen des ›europäischen Völkerfrühlings‹ neues Leben einhauchen könnte.«
Oliver Zimmer, Neue Zürcher Zeitung (16. Mai 2023)
»Dieses Buch ist dick wie juristischer Kommentar, aber fesselnd wie ein Pageturner, anschaulich, stilistisch brillant, gelehrt, spannend, hintergründig – und oft so lebendig geschrieben, als sei man mit Clark auf einer Kamerafahrt in die wilde Zeit des Völkerfrühlings.«
Joachim Käppner, Süddeutsche Zeitung (29. September 2023)
»Was Clarks Werk zu einem Ereignis macht, sind nicht nur die neuen Deutungsperspektiven, die es einnimmt. Sondern auch das breite Panoptikum der zahlreichen Ereignisse, Protagonisten und Interessengruppen, die der Autor zu einer glänzend geschriebenen Erzählung verwebt.«
Alexander Grau, Cicero (29. September 2023)
»Zweifellos ein Meisterwerk.«
Günther Haller, Die Presse (A) (08. Oktober 2023)
»Mikro- und Makro-Geschichte gehen bei Clark eine geglückte Verbindung ein, erzählt in einer von Forscherlust inspirierten Sprache, die sich, ohne an Wissenschaftlichkeit zu verlieren, unmittelbar auf das Vergnügen bei der Lektüre überträgt.«
Harald Loch, Badische Zeitung (13. Oktober 2023)
»Ein monumentales Werk über den Kampf für eine neue Welt!«
Hörzu (06. Oktober 2023)
»Ein schöner Geschichtsknüller. […] Die Revolution 1848 hat natürlich ganz allein die tollsten Geschichten geschrieben. Aber Clark komponiert sie mit Verve und Witz neu.«
Tessa Szyszkkowitz, Falter (01. November 2023)
»Eine monumentale Geschichte, die sich auch vor Parallelen zur heutigen Lage nicht scheut. [... ]spannend, manchmal regelrechtaufregend.«
Hans von Trotha, Deutschlandfunk Kultur (10. November 2023)
»Ein ebenso kurzweiliges wie lehrreiches Lesevergnügen.«
Falter (13. Dezember 2023)
»Großartig, ultimativ und gründlich recherchiert. Eine herausragende Forschungsleistung.«
Simon Heffer, The Telegraph (02. Mai 2023)
»Erfrischend originell, faszinierend, fesselnd, aufschlussreich. Vertraute Persönlichkeiten gewinnen lebhafte Kontur und zuvor unbekannte Akteure tauchen aus dem Schatten auf. Clarks Prosa ist elegant und kristallklar.«
Gerard de Groot, The Times (02. Mai 2023)
»Christopher Clarks bisher gelungenstes Buch. Wer in diese Epoche eintauchen und mehr über ihre Auswirkungen für unsere Zeit erfahren will, wird keine bessere Lektüre finden.«
Mike Rapport, Literary Review (02. Mai 2023)
»Eine fesselnde Analyse eines revolutionären Jahres in ganz Europa.«
The Independent (02. Mai 2023)
»Ein ebenso kurzweiliges wie lehrreiches Lesevergnügen.«
Falter (13. Dezember 2023)
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9
1 Soziale Fragen 27
2 Ordnungskonzepte 133
3 Konfrontation 239
4 Explosionen 371
5 Regimewechsel 477
6 Emanzipation 561
7 Entropie 641
8 Gegenrevolution 773
9 Nach 1848 929
Schluss 1011
ANHANG
Dank 1029
Karten 1033
Anmerkungen 1043
Register 1139
Bildnachweis 1163
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