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Frieden stiften Vermittlung und Konfliktlösung vom Mittelalter bis heute
Frieden stiften
Vermittlung und Konfliktlösung vom Mittelalter bis heute




Gerd Althoff (Hrsg.)

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534236626 (ISBN: 3-534-23662-9)
308 Seiten, hardcover, 15 x 23cm, 2010, mit 10 s/w Abb.

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wenn US-Präsident Obama Richard Holbrook als seinen neuen Vermittler für Afghanistan und Pakistan vorstellt, ist dies eine Nachricht, die weltweite Aufmerksamkeit findet. Sondergesandte sind in allen Krisenregionen der Welt im Einsatz. Wie aber geht das: Frieden stiften? Und wann entwickelte sich die Institution des Vermittlers? Welche Befugnisse hatten Vermittler? Führten sie das Ende des Konflikts autoritativ herbei, oder hielten sie vorrangig die Kommunikation zwischen den Parteien aufrecht, bis sie soviel Überzeugungsarbeit geleistet hatten, dass die Parteien selbst sich auf eine Lösung einigten? Die Geschichte der Institution des Vermittlers zeigt viele Brüche und Veränderungen. Von der Spätantike über Beispiele aus dem Mittelalter, die Friedensverhandlungen, die zum Ende des Dreißigjährigen Krieges führten, bis zur Funktionsweisen von heutigen Wahrheitskommissionen zeichnet der Band ein breites, interdisziplinäres Bild von den Bemühungen, Frieden in kriegerischen Konflikten zu stiften.



Mit Beiträgen u.a. von Gerd Althoff, Joschka Fischer, Hans-Georg Soeffner, Barbara Stoll-berg-Rilinger, Hans-Ulrich Thamer und Hubert Wolf.
Rezension
Mediation, Vermittlung, wird in Zeiten zunehmender Konflikte in einer immer näher zusammenrückenen Welt stetig bedeutsamer. Und der (Welt-)Friede ist auch nach Ende des sog. Kalten Krieges weiterhin durch (lokale) Konflikte massiv gefährdet. Die Institution des Vermittlers hat in der Gegenwart international eine beachtliche Konjunktur. Die lange Geschichte dieser Institution wird dabei oft vergessen. Die Geschichte der Institution des Vermittlers zeigt viele Brüche und Veränderungen. Von der Spätantike über Beispiele aus dem Mittelalter, die Friedensverhandlungen, die zum Ende des Dreißigjährigen Krieges führten, bis zur Funktionsweisen von heutigen Wahrheitskommissionen zeichnet der Band ein breites Bild von den Bemühungen, Frieden in kriegerischen Konflikten zu stiften.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 29,90
Buchhandelspreis EUR 49,90

Autoreninfo:
Gerd Althoff, geb. 1943, ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Münster. Bei der WBG erschienen von ihm unter anderem die Biographie ›Otto III.‹ (1996), ›Die Macht der Rituale. Symbolik und Herrschaft im Mittelalter‹ (2003) sowie zuletzt die Biographie ›Heinrich IV.‹ (2. Aufl. 2008).
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

GERD ALTHOFF
Einleitung 9

WILLIAM IAN MILLER
The Messenger 19

RAINER ALBERTZ
Eine himmlische UNO. Religiös fundierte Friedensvermittlung nach Jes 2,2-5 37

ALFONS FÜRST
Gewaltlose Konfliktregelung in der Alten Kirche 57

GERD ALTHOFF
Der König als Konfliktpartei. Möglichkeiten und Grenzen von Vermittlung im Hochmittelalter 81

HERMANN KAMP
Vermittlung in der internationalen Politik des späten Mittelalters 98

BARBARA STOLLBERG-RILINGER
Parteiische Vermittler? Die Westfälischen Friedensverhandlungen 1643-48 124

MARTINA WAGNER-EGELHAAF
Friede als Figur- Figuren des Friedens. Lessings ,Nathan'(1779) revisited 147

HUBERT WOLF
Der Papst als Mediator? Die Friedensinitiative Benedikts XV. von 1917 und Nuntius Pacelli 167

ULRICH WILLEMS
Vermittlungsverfahren in innenpolitischen Konflikten. Beobachtungen zur Bundesrepublik 221

CHRISTIAN WALTER
´Vermittlung` als Form der friedlichen Streitbeilegung im Völkerrecht der Gegenwart 243

CHRISTIAN TOMUSCHAT
Friedensstiftung durch Wahrheitskommissionen. Vermittlung ex post? 262

JOSCHKA FISCHER
Ein unmöglicher Friede? Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern 278

HANS-GEORG SOEFFNER
Zwischen Krieg und Frieden. Oder: Der Mensch bemüht sich. Weiß die ,Struktur' es besser? 290

Autorenverzeichnis 306