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Umschlagtext
Wie realisiert sich Freiheit im Denken, Entscheiden und Handeln von Personen unter den Bedingungen einer von Kontingenz geprägten Geschichte? Dies ist eine der zentralen Leitfragen im Werk von Prof. em. Dr. Theo Kobusch, der als Lehrstuhlinhaber in Bochum und Bonn tätig gewesen ist und dem dieser Band anlässlich seines 70. Geburtstags gewidmet ist. Die Texte von Freunden, akademischen Weggefährten und Schülern, die hier vereint sind, bewegen sich im Spektrum der Philosophiegeschichte von Platon bis Hegel und thematisieren verschiedene Antworten auf die obige Frage aus philosophischer, altphilologischer und theologischer Sicht.
Mit Beiträgen von Tilman Borsche, Michael Erler, Alfons Fürst, Manfred Gerwing, Wouter Goris, Walter Jaeschke, Ludger Honnefelder, Isabelle Mandrella, Günther Mensching, Jörn Müller, Christian Rode und Carlos Steel sowie mit einer vollständigen Liste der wissenschaftlichen Publikationen von Theo Kobusch. Rezension
Festschriften sind Bände, die zu ganz besonderen Anlässen erscheinen. In diesem Fall zum siebzigsten Geburtstag des Philosophiehistorikers Theo Kobusch im Jahr 2018, der zuletzt an der Universität Bonn einen Lehrstuhl für mittelalterliche Philosophie innehatte. Dem besonderen Anlass gemäß würdigen zahlreiche Weggefährten den Jubilar mit Beiträgen zum Thema "Freiheit und Geschichte", so der Titel der Festschrift. Die Herausgeber Jörn Müller (Würzburg) und Christian Rode (Bonn) machen im Vorwort ("Zum Geleit", 7-10) deutlich, dass gerade das Thema "Freiheit" immer wieder im Zentrum des philosophischen Arbeitens von Theo Kobusch steht. Diese Arbeit sei nicht nur auf die Epoche des Mittelalters beschränkt, sondern reiche von der griechischen Philosophie, den lateinischen Kirchenvätern über das Früh-, Hoch- und Spätmittelalter, über Descartes, Leibniz, Kant und Hegel bis hin zu aktuellen Diskussionen. Diese enorme philosophiegeschichtliche Breite werde u.a. zusammengehalten "durch die Einsicht, dass Philosophie grundsätzlich nur im Medium der Geschichte zu haben ist" (7). Von daher klärt sich der Titel des Bandes als leitendes Motiv der Arbeiten des Geehrten. So kreisen dann auch sämtliche Beiträge der Festschrift um dieses Thema. Zentrale Beiträge seien hier noch einmal erwähnt: Ludger Honnefelder: "Das Mittelalter als "zweiter Anfang" der Philosophie. Die Aristoteles-Rezeption als Leitfaden der Geschichte der Philosophie im Mittelalter" (11-38), Jörn Müller: "Der Herr und sein Diener mit der Lampe. Heinrich von Gent über Wille und Intellekt" (95-120), Tilman Borsche: "Was tut Gott, wenn er schafft? Begriffsgeschichtliche Bemerkungen zu Cusanus, Dialogus de genesi" (175-194), Walter Jaeschke: "Die Freiheit ist das Innerste" (213-228), Wouter Goris: "Metaphysik der Freiheit" (229-250). Abgerundet wird die Festschrift durch eine Kurzbiographie (251-252), die alle wesentlichen Lebensstationen von Theo Kobusch erfasst sowie ein vollständiges Verzeichnis der bis dato erschienenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen (253-268).
Die Festschrift zeigt nicht nur, wie prägnant das Thema "Freiheit" im wissenschaftlichen Werk von Theo Kobusch ist, sondern auch, wie relevant der Freiheitsbegriff für die Philosophie insgesamt ist, in den Worten Schellings ausgedrückt: "Das A und O aller Philosophie ist Freiheit". Kurz: Die Festschrift mit ihren exzellenten Beiträgen ist nicht nur für Interessierte an der Philosophiegeschichte zu empfehlen, sondern auch für Leserinnen und Leser, die sich mit dem Thema "Freiheit" befassen! S. Düfel, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Über die Herausgeber Prof. Dr. Jörn Müller, ord. Professor für antike und mittelalterliche Philosophie, Institut für Philosophie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. PD Dr. Christian Rode, Privatdozent am Institut für Philosophie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, (seit 2017) Heisenbergstipendiat Inhaltsverzeichnis
Christian Rode/Jörn Müller:
Zum Geleit Ludger Honnefelder: Das Mittelalter als "zweiter Anfang" der Philosophie. Die Aristoteles-Rezeption als Leitfaden der Geschichte der Philosophie im Mittelalter Michael Erler: Mulier tam imperiosae auctoritatis (Boethius). Auctoritas und philosophia in römischer und griechischer Philosophie Carlos Steel: Keine Freiheit ohne Platonismus Alfons Fürst: Grundzüge des Freiheitsdenkens des Origenes Jörn Müller: Der Herr und sein Diener mit der Lampe. Heinrich von Gent über Wille und Intellekt Christian Rode: Body an Soul: Petrus Johannis Olivi über Hypermorphismus, Totalität und Willensfreiheit Isabella Mandrella: Wille und Freiheit in Mystik und Voluntarismus Günther Mensching: Willensprimat und "Epochenschwelle" im 14. Jahrhundert Tilman Borsche: Was tut Gott, wenn er schafft? Begriffsgeschichtliche Bemerkungen zu Cusanus, Dialogus de genesi Manfred Gerwing: Freiheit und Gnade im Chrysopassus des Johannes Eck. Ein Beitrag zum Lutherjahr 2017 Walter Jaeschke: Die Freiheit ist das Innerste Wouter Goris: Metaphysik der Freiheit Kurzbiographie: Prof. em. Dr. Theo Kobusch Theo Kobusch: Verzeichnis der wissenschaftlichen Veröffentlichungen Autorinnen und Autoren |
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