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Existenzphilosophie - Denkmode oder bleibende Aktualität. Studienausgabe Studienausgabe
Existenzphilosophie - Denkmode oder bleibende Aktualität. Studienausgabe
Studienausgabe




Josef Rattner, Gerhard Danzer

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826039607 (ISBN: 3-8260-3960-2)
240 Seiten, paperback, 14 x 23cm, 2008

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Josef Rattner und Gerhard Danzer gehen der Frage nach, was in den vergangenen Jahrzehnten dazu führte, dass die Existenzphilosophie das Interesse weiter Teile der Öffentlichkeit in Anspruch nahm. Die Werke dieser Philosophenschule wurden überall beachtet und diskutiert. Wenn man eine Zeitung aufschlug, fand man regelmäßig die Namen von Sartre, Simone de Beauvoir und Camus, seltener auch von Heidegger und Jaspers erwähnt.

Bei den französischen Existentialisten kam hinzu, dass sie sich als Autoren von Romanen, Dramen, Filmen und mehr oder minder verständlichen Essays ans Publikum wandten. Sie wurden hierdurch so populär, dass man etwa Sartre und Beauvoir zu den Sehenswürdigkeiten von Paris rechnete. Fremdenführer verfehlten nicht, die Touristen nach Saint-Germain des Pres zu führen, damit sie die famosen Schriftsteller beim Kaffeetrinken beobachten konnten. Ähnlich wie die Psychoanalyse hat der Existentialismus die Conditio humana außerordentlich realistisch beschrieben. Diese Philosophie ist nicht nur für Professoren reserviert. Wer wach und besonnen sein Leben führen will, muss unweigerlich über alles und jedes nachdenken, was ansonsten in den Lehrbüchern der hohen Spekulation abgehandelt wird. Diese Botschaft hat gewirkt, und man kann sagen, dass durch die genannten Autoren das philosophische Bewusstsein eine Stärkung erfahren hat. Das war sicherlich von Gutem, weil es wenig nützt, wenn tiefste Erkenntnisse in den Köpfen weniger Gelehrter festgefahren bleiben, ohne ins Allgemeine auszustrahlen.
Rezension
Ähnlich wie die Psychoanalyse hat der Existentialismus die Conditio humana außerordentlich realistisch beschrieben, - vielleicht auch deshalb ist die Existenzphilosophie so prägend im öffentlichen Bewußtsein der drei Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg gewesen, zumal die existenzphilosophischen Annahmen mittels von ihren Autoren verfassten Romanen und Dramen einem breiteren Publikum vermittelt wurden. Dieses Buch präsentiert die Hauptvertreter der Existenzphilosophie, angefangen bei Sören Kierkegaard und Friedrich Nietzsche, die als Stammväter der Existenzphilosophie gelten dürfen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Autoren
Gerhard Danzer, Professor Dr. med. et phil., Studium der Medizin an der Universität Kiel; Internist, Psychotherapeut und Dipl.-Psych., Hochschullehrer an der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Charité in Berlin. Veröffentlichungen zu Themen der Psychiatrie, Psychosomatik, Literaturpsychologie, Kulturanalyse und Anthropologie.
Josef Rattner, Dr. med. et phil., Professor, Studium der Fächer Philosophie, Psychologie und deutsche Literatur in Zürich, Promotion über Existenzphilosophie. Später Medizinstudium, das mit einer preisgekrönten Doktorarbeit über „Das Wesen der schizophrenen Reaktion“ abgeschlossen wurde. Publikation zahlreicher Bücher aus allen Bereichen der Tiefenpsychologie, Psychohygiene, Pädagogik, Anthropologie, Kulturpsychologie und Kulturkritik.
Inhaltsverzeichnis
Zum Geleit 7

Sören Kierkegaard - Existenzielle Prosa über Angst, Schuld und Verzweiflung 9

Friedrich Nietzsche - Immanenzphilosophie und Heroisierung bzw. Humanisierung des Menschen 35

Martin Heidegger oder Meßkirch als Schicksal 65

Karl Jaspers - Philosophie als Existenzerhellung 95

Jean-Paul Sartre - Ein antibürgerlicher Voltaire im 20. Jahrhundert 125

Simone de Beauvoir - Feminismus und Existenzialismus 157

Albert Camus - Der mittelmeerische Mensch revoltiert gegen die Vergottung der Geschichte 183

Karl Löwith - Individualität, Mitmensch und Welt 207

Literaturverzeichnis 235

Die Autoren 239