Die Tragödie Elektra des Euripides zählt zu den ganz großen Stücken dramatischer Dichtkunst der Antike. Hier liegt eine für den Schulunterricht bearbeitete Version des Griechischlehrers Philipp Wicht vor, der das Drama in 17 Textpassagen für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aufarbeitet, mit Hilfen versieht und weiterführende Interpretationsanregungen gibt. Wie bei altsprachlichen Textausgaben mittlerweile fast durchgängig üblich, steht für eine Textpassage jeweils eine Doppelseite zur Verfügung, die mit Aufgaben zur Erschließung des Textes, dem Text selbst, Interpretationsaufgaben und Dokumenten zu Hintergrund bzw. Wirkungsgeschichte gefüllt sind. Der anspruchsvolle griechische Text stellt erfreulicherweise immer das Herzstück der Seiten dar und wird durch Angaben und Hilfen klug entlastet. So sind verschiedene Möglichkeiten der Textarbeit denkbar: Übersetzen im Kursverband ebenso wie in Kleingruppen oder Einzelarbeit. Die sich anschließenden Aufgaben gehen einerseits auf grammatische Fragen (z.B. die Verwendung von Partizipien oder bestimmten Modi) oder stilistische Aspekte des Textes ein, haben aber natürlich auch das Verständnis des dramatischen Stoff zum Gegenstand.
Die Zusatzmaterialien und Sachinformationen sind klug ausgewählt und ausgewogen konzipiert, die verwendeten Abbildungen sind passend in das Gesamtgefüge eingewoben.
Neben den Texteinheiten stehen eine Einführung in das Drama, ein Lernwortschatz, ein Eigennamenverzeichnis, Grundwissen über die Gattung der griechischen Tragödie, ein Stammbaum der Tantaliden sowie Hinweise zu Metrik und Stilistik und ein Literaturverzeichnis.

Das griechische Drama ist sicherlich einer der Grundpfeiler der europäischen Literatur. Erfreulich, dass hier ein so guter Zugang gelegt wird!

Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de

Die Elektra des Euripides wirft Fragen auf, die an Aktualität nicht verloren haben. Sie berühren das Zusammenleben von Menschen, ihren Umgang miteinander, ihre seelischen Verletzungen und verhängnisvollen Gegenreaktionen. Euripides zeigt uns eine Elektra, die ein nicht standesgemäßes Leben fristet und eine grausame Rache vollzieht. Die Ausgabe führt durch reichhaltiges Begleitmaterial an die Gegebenheiten des antiken Theaters heran, gibt zahlreiche Anregungen zur Interpretation und rundet durch Rezeptionsdokumente das Bild von der Tragödie ab.