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Eugénie Grandet  Mit einem Essay von Wolfgang Koeppen
Eugénie Grandet


Mit einem Essay von Wolfgang Koeppen

Honore de Balzac

Diogenes Verlag
EAN: 9783257239928 (ISBN: 3-257-23992-0)
283 Seiten, kartoniert, 11 x 18cm, Oktober, 2009

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Roman, der Fjodor Dostojewskij so sehr gefiel, dass er ihn ins Russische übersetzte: Der alte Grandet ist der Geiz in Person, er luchst sogar noch der eigenen Tochter ihr Erbteil ab. Als er dann stirbt, erbt Eugénie ein Millionenvermögen, wird von allen Seiten umworben, kann aber doch ihre Chance nicht beim Schopf packen.

»Molière schuf den Geizhals, ich aber schuf den Geiz.« Honoré de Balzac

»Er gehört zu den großen Dichtern, die man auf sehr viele Arten lesen kann. Man kann ihn, was bei der Mehrzahl der großen Dichter unmöglich ist, tatsächlich von jeder Lebensstufe aus lesen. Es hat sich gezeigt, daß er nicht nur ein begabter Schilderer seiner Zeit, sondern weit darüber hinaus ein Versteher und Darsteller des Menschlichen war. Balzac wurde von jedermann gelesen.« Hermann Hesse
Rezension
Kein Autor schildert das Paris des 19. Jahrhunderts so ausführlich und umfangreich wie Honoré de Balzac. Getrieben von ständiger Geldnot war er gezwungen Unmengen an Seiten für seine Leser zu produzieren und deren Bedürfnissen nachzukommen. So entstand ein sozialkritisches Sittengemälde seiner Zeit. Tratsch, Klatsch und Lokalkolorit der höchsten Stufe zeichnen seine Romane aus. Umso verwunderlich ist es, dass "Eugénie Grandet" in der Provinz spielt. Unter der Herrschaft des geizigen Vaters verliebt sich Eugenie in ihren Vetter, der jedoch schnell von dem Patriarchen nach Indien 'vertrieben' wird. Über den Tod ihrer Eltern hinaus wartet Eugénie auf dessen Rückkehr und verzichtet auf jedes Angebot anderer Freier. Erst als sie von der herzlosen Undankbarkeit ihrer großen Liebe erfährt, vermählt sie sich mit Cruchot, einem charakterlichen Abbild ihres Vaters, unter der Bedingung, keine emotionale Bindung einzugehen. Lediglich im Umgang mit ihrem Vermögen wird sie zunehmend altruistischer. Die verzwickten Lebenswege und mit Humor durchsetzten Romane Balzacs sind kurzweilig und zeitlos. Auch im Schulunterricht empfiehlt sich daher die Lektüre auf französisch oder in der deutschen Übersetzung.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Schauplatz der Handlung ist die Provinzstadt Saumur, wo der Geizhals Grandet durch geschickte Manipulationen während der Revolution zu Reichtum kommt. Maßlos-monomanisch tyrannisiert und erniedrigt er seine Frau, die Bedienstete Nanon und seine einzige Tochter Eugénie. Als ihre Eltern sterben, wird die reiche Erbin Eugénie von allen Seiten umworben. Sie bleibt jedoch ihrem Cousin Charles treu und wartet auf dessen Rückkehr aus Indien. Als Charles nach langen Jahren des Wartens endlich zurückkehrt, ist er nicht mehr willens, sich ›mit dem schlichten und harmlosen Glück zu begnügen‹, das ihm die ländliche Cousine ›mit rührenden Bildern angeboten hatte‹, wie es in seinem Brief heißt, in dem er seine Interessenheirat mit einer Adeligen mitteilt. Um alle ihre Hoffnungen betrogen führt Eugénie, eine Frau, ›die mitten in dieser Welt nicht von dieser Welt ist, ein heiligmäßiges, sparsames Leben, außerstande, die Welt zu begreifen‹.«
Inhaltsverzeichnis
Eugénie Grandet

Über Eugénie Grandet
von Ingrd Peter und Brunhilde Wehinger

Ein Menschenjäger von nie zu stillender Neugier
von Wolfgang Koeppen