Von Landeck nach Verona

Radfahren südlich der Alpen zwischen Reschenpass und Verona ist ein unbeschreibliches Reiseerlebnis: atemberaubende Alpenpanoramen, gletscherfarbene Gebirgsseen, blühende Obstbäume oder knallrot apfelbehangene Obstplantagen – je nach Jahreszeit. Immer südlicher wird das Flair der kleinen Ortschaften auf Ihrem Weg in die wichtigsten Städte Südtirols, Meran und Bozen. Die Provinz Trient empfängt Sie mit einem herrlich ausgebauten Radweg entlang der Etsch, der Sie über die prächtige Stadt Trient immer weiter nach Italien entführt. Krönender Höhepunkt ist Verona, aber auch einen Ausflug an den südlichen Gardasee sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Präzise Karten, genaue Streckenbeschreibungen, zahlreiche Stadt- und Ortspläne, Hinweise auf das kulturelle und touristische Angebot der Region und ein umfangreiches Übernachtungsverzeichnis – in diesem Buch finden Sie alles, was Sie zu einer Radtour entlang der Etsch brauchen – außer gutem Radlwetter, das können wir Ihnen nur wünschen.

Streckencharakteristik

Länge

Die Länge des Etsch-Radweges von Landeck bis nach Verona beträgt 345 Kilometer.

Wegequalität & Verkehr

Die Wegequalität entlang der Etsch ist je nach Region unterschiedlich. Meist gibt es ausgebaute Radwege oder verkehrsarme Landstraßen. Zwischen Pfunds und Nauders führt die Route über die Schweiz auf der Bundesstraße. Am Reschenpass wurde ein neuer Radweg errichtet. Zwischen Reschen und Meran gibt es ein gut ausgebautes Wegenetz. Ab Andrian können Sie dann entweder auf der Landstraße weiterfahren, oder Sie entscheiden sich für den gut befahrbaren Radweg direkt an der Etsch – hier müssen Sie allerdings mit dem Verkehrslärm der Autobahn rechnen. Keine Alternative sind die verbotenen Konsortialwege, das sind Privatwege durch Obstplantagen, deren Befahren zwar meist möglich ist, die jedoch – z. B. zur Erntezeit – manchmal gesperrt sind. Zwischen Bozen und der Provinzgrenze von Trient bei Borghetto existiert fast durchgehend ein gut asphaltierter Radweg immer in Etsch-Nähe. Auf dem letzten Stück müssen Sie wieder auf wenig befahrene Landstraßen ausweichen.

Rund um den Gardasee gibt es leider nur die meist stark befahrene Bundesstraße.

Beschilderung

Eine einheitliche Beschilderung gibt es entlang der Etsch nicht. In Österreich haben Sie Schilder, solange Sie sich auf dem Inn-Radweg bewegen. Ab Reschen gibt es eine regionale Vinschgauer Radbeschilderung, aber hinter Meran sind Sie dann erst einmal ganz auf sich selbst gestellt. Eine kontinuierliche Beschilderung beginnt dann erst in der Provinz Trient parallel zum ausgebauten Radweg. In der Provinz Verona werden Sie dann wieder keine Schilder vorfinden. Allerdings existiert entlang der Etsch eine Art „Abschnitts-Beschilderung“. Diese weiß-grünen Schilder zeigen in Abschnitten den Verlauf des Etsch-Radweges, die Routenführung in diesem Buch ist mit dieser Beschilderung allerdings nich ganz ident.

Tourenplanung

Internationale Vorwahlen

Deutschland: 0049

Österreich: 0043

Italien: 0039

Infostellen

Tourismusverband Tiroler Oberland, Stubener Straße 40, A-6542 Pfunds, Tel. 05474/5229

A.P.T. Informationsbüro Trient, Via Manci 2, I-38100 Trient, Tel. 0461/983880

Südtirol Marketing Ges. K.A.G., Pfarrpl. 11, I-39100 Bozen, Tel. 0471/999888

Tourismusverband Der Süden Südtirols, Pillhofstr. 1, I-39010 Frangart/Frangarto, Tel. 0471/633488

Radreiseveranstalter

Eurobike, Obertrum, Tel. 0043/6219/7444

Oberöstereich-Touristik, Linz/Donau, Tel. 0043/732/663024-0

Pedalo, Michaelnbach, Tel. 0043/7248/63584-0

Rad & Reisen, Wien, Tel. 0043/1/4053873

Von Landeck nach Meran, 145,5 km

Vom österreichischen Inntal ins italienische Etschtal lautet das Motto Ihrer ersten Etappe. Dazwischen liegt ein atemberaubendes Gebirgspanorama und der Reschenpass. Schon nach der Grenze spüren Sie die Veränderung: ein südlicher Hauch weht durch das Etschtal und beim Anblick der gemauerten Häuser macht sich die Vorfreude auf das sonnige Italien schon breit. Aber erst einmal radeln Sie durch den schönen Südtiroler Vinschgau mit erhabenen Burgen an den Hängen, idyllischen Ortschaften und grün flirrenden Obstbaumplantagen. Endziel der Etappe ist das weithin bekannte und berühmte Meran.

Die Route verläuft meist auf ruhigen Nebenstraßen, teilweise auf Radwegen und leider auch zum Teil auf der vielbefahrenen Reschen-Bundesstraße. Eine der Haupt-Steigungsstrecken der gesamten Tour ist natürlich die Überquerung des Reschenpasses, Sie müssen hier 700 Höhenmeter überwinden. Diese können Sie jedoch mit dem Via Claudia Huckepack, dem Bustransport, umgehen.

Von Meran nach Trento, 98 km

Mit Meran verlassen Sie auch den Vinschgau und dringen auf der Weinstraße in den Süden Südtirols, in das Unterland vor. Bozen, die Hauptstadt Südtirols, ist eine der wichtigsten Attraktionen im Etschtal und südlich davon erwartet Sie der größte Gebirgssee des Landes, der Kalterer See, zu einem Erfrischungsbad. Immer öfter wechselt nun der italienische Sing Sang mit dem charakteristischen südtiroler Deutsch und in Salurn übertreten Sie dann die Grenze ins italienisch geprägte Trentino mit dem malerischen Ziel: Trento/Trient.

Zwischen Meran und Bozen verläuft die Route meist auf normalen Landstraßen, erst nach Andrian können Sie auf den Radweg direkt bei der Etsch ausweichen. Auf diesem herrlichen Radweg geht’s dann bis ins Zentrum von Bozen. Hinter Bozen wechseln sich Kieswege und gut befahrbare Radwege ab. Auf jeden Fall radeln Sie aber stets am Etschufer entlang.

Von Trento nach Verona, 101,5 km

Immer enger wird das Etschtal gegen Süden und immer näher rücken die Felsen der Gebirgszüge, auf denen eindrucksvolle Burgen jahrhundertelang Wache über eine der wichtigsten Handels- und Militärwege Europas hielten. Sehenswert auf Ihrem Weg sind die Stadt Rovereto sowie die Mozartstadt Ala, umgeben von einem Meer von Weinreben und dazwischen das glitzernde Band der Etsch. Vielleicht gelüstet Sie aber auch nach einem Ausflug zum Ferienparadies Gardasee bevor Sie sich in das Großstadtgetummel Veronas stürzen.

Bis zur Provinzgrenze nach Verona folgen Sie, mit nur wenigen Unterbrechungen, dem gut ausgebauten und beschilderten Radweg entlang der Etsch. Hinter Borghetto endet der Radweg, Sie wechseln wieder auf normale, mäßig befahrene Landstraßen. Einmal müssen Sie mit einer ordent­lichen Steigung das zu enge Tal verlassen, etwas mehr Verkehr werden Sie auf diesem Wegstück leider auch in Kauf nehmen müssen.

Rezension

Verlagsinfo