Ethik und Unterricht

Übersicht

Impressum

2001

EU 4/01
Ethik im medizinischen Alltag

 
EU 2/01
Selbstentwürfe
Verkörperungen

 
EU 9/01
Jahresheft 2001: Sportethik

 
Ethik und Unterricht 9/2001 - Jahresheft 2001: Sportethik

Ethik und Unterricht 9/2001
Zeitschrift für die Fächergruppe Ethik/Werte und Normen/LER/Praktische Philosophie

Jahresheft 2001: Sportethik

frisch, fromm, fröhlich -foul?



 
Friedrich Verlag - Verlagswebsite besuchen
ISSN 0936-7772

2001
80 Seiten, geheftet, 21 x 30 cm
 
10.50 Euro
 

Bestellen per eMail
Sport ist ein Thema, das im Ethikunterricht auf ein breites Interesse stoßen kann, und das aus unterschiedlichen Gründen. Zum einen ist Sport ein ordentliches Schulfach (wenngleich auch als Randfach geschmäht und mit abnehmender Stundenplanverankerung), zu dem deshalb jeder Schüler und jede Schülerin eine — wohl kaum wertfreie — Einstellung hat. Zum anderen kann und darf man auch bei der Schülerschaft mit einem großen Interesse am Sport allgemein rechnen (mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf den einzelnen Sportarten). Die modernen Heroen, sofern man überhaupt noch davon sprechen kann, sind Sportler, und die stilbildende Fankultur gerade bei Jugendlichen orientiert sich neben den Film- und Musikstars vor allem an bekannten Sportlern.
All das macht es relativ einfach, Sport zum Thema im Ethikunterricht zu machen und zunächst bei den eigenen Interessen der Schüler anzuknüpfen. Thematisch geht es im Ethikunterricht um eine Klärung der ethischen Implikationen des Sports (und des Sportunterrichts). Das beginnt mit einer Identifizierung der relevanten Aspekte, die von der Dopingproblematik über Fairnessprobleme beim sportlichen Handeln bis hin zu den ethischen Implikationen des Trainings und des Sportunterrichts reichen können. Gelungen wäre dieses Heft, wenn es den Lesern dazu verhülfe, darüber hinaus eine kognitive und normative Ordnung des diffusen Problembereichs zu erkennen. Vielleicht vermögen dann davon auch Impulse für eine kompetente Behandlung des Themas im Ethikunterricht auszugehen.
Das Heft vereint eine Reihe von Beiträgen, die aus unterschiedlichen theoretischen und praktischen Perspektiven aktuelle Fragen der Sportethik aufgreifen und zu beantworten versuchen. Auch im Hinblick auf den Stil bzw. die Form der einzelnen Beiträge ist das Heft insgesamt breit angelegt. Neben wissenschaftlichen Aufsätzen im engeren Sinne (Treml, Hübenthal, Court, Pawlenka, Bockrath, Meinberg, Segets) findet sich ein sportpolitischer Text mit appellativem Charakter (Digel), und schließlich gibt es zwei Beiträge, die man vielleicht eher als humorvolle und sprachgewaltige Essays (Hansen) oder eindeutig als Satire (Hartmann) bezeichnen kann. Ich hoffe, dies kommt der aufmerksamen Lektüre entgegen.

Alfred K. Treml
August 2001


Die Bildausstattung dieser Publikation entstammt dem OEuvre der Künstler Hellmut Ehrath (Herrenberg) und Ulrich Zeh (Stuttgart). Ehrath, der überwiegend skulptural arbeitet, setzt mit seinen Tusche-Lavuren Menschengestalten frei ins Blatt. Sie erscheinen in flugähnlichem Lauf, bizarrer Akrobatik und in rhythmisch dynamischen, mitunter antagonistischen Konstellationen. Der Maler Ulrich Zeh, auch schon Stabhochspringer und Lehrer, fixiert rasante Szenen konkreter Sportdisziplinen und verschränkt diese malerisch mit den ruhenden Flächen von Böden und Himmeln. Der eine versucht die unbekannte Antriebs-Größe, förmlich das X im Menschen sichtbar werden zu lassen, der andere dokumentiert idealisierend einige gestische Essenzen aus vertrauten Sportarten: zwei konträre (komplementäre?) Sichtweisen für das exaltierte und interagierende Leiblichsein unserer Spezies. Damit ist zunächst keine ethische Reflexion nahegelegt, wohl aber ein Wahrnehmungsangebot gemacht für einige Aspekte von Mensch und Sport.

Konrad Heydenreich

Inhaltsverzeichnis

Evolutionäre Sportethik
Oder: Versuch, den Sport und seine Normen moralfrei zu begründen
Von Alfred K. Treml
Normen und Werte im Sport
Von Christoph Hübenthal

Fairness und Bewegungsqualität
Von Jürgen Court

Die ethische Bewertung der Dopingproblematik aus utilitaristischer Sicht
Oder: Warum minus mal minus nicht plus ist
Von Claudia Pawlenka

Moralerziehung als Wertdifferenzierung
Eine übersehene Chance für die Sportpädagogik
Von Franz Bockrath

Trainieren als Unterrichten
Auch ein Thema für die pädagogische Ethik und Trainerethik
Eckhard Meinberg

Sportliche und soziale Fairness in ihren Beziehungen zur Ökologischen Ethik
Von Michael Segets

Warum Doping niemals erlaubt sein darf
Von Helmut Digel

Gott ist rund und der Rasen heilig
Quasi-religiöse Aspekte der Fußballfaszination
Von Klaus Hansen

Mens sana in corpore sano
oder Difficile est satiram non scribere
Von Hans Albrecht Hartmann

Impressum