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Einsames Sterben und unentdeckte Tode in der Stadt Über ein verborgenes gesellschaftliches Problem
Einsames Sterben und unentdeckte Tode in der Stadt
Über ein verborgenes gesellschaftliches Problem




Susanne Loke

Reihe: Alter - Kultur - Gesellschaft


Transcript
EAN: 9783837666489 (ISBN: 3-8376-6648-4)
344 Seiten, paperback, 16 x 24cm, Juni, 2023

EUR 48,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Einsames Sterben und ein sozial unbegleitetes Lebensende sind alltägliche, doch häufig verborgene soziale Probleme. In einer vielschichtigen sozialwissenschaftlichen Analyse verknüpft Susanne Loke Erkenntnisse der Einsamkeits-, Sterbe- und Ungleichheitsforschung im städtischen Raum zu innovativen Ergebnissen. Sie veranschaulicht die Ambivalenzen eines einsamen und unentdeckten Todes als Endpunkt einer abwärts gerichteten Spirale der Einsamkeit und sozialen Isolation bzw. Exklusion. Die Feldforschung in einem sterbenden Sozialraum gibt marginalisierten Menschen das Wort, die sonst nicht gehört werden, und lässt die Leser_innen teils beklommen zurück.

Susanne Loke leitet ein Präventionsprojekt in Pflegeeinrichtungen und ist Lehrbeauftragte an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum. Sie promovierte an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum zum Thema einsames Sterben und unentdeckte Tode in der Stadt. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Einsamkeit, Thanatologie, soziale Gerontologie, Gesundheitsförderung, Pflegekinderhilfe und Sozialraumforschung.
Rezension
Die Vereinsamung in unserer Gesellschaft schreitet enorm voran. Das hat vielfältige Ursachen wie demographischer Wandel, Auflösung traditioneller (Familien-)Strukturen, medialer Wandel etc. Mindestens jede fünfte Person, die im privaten Umfeld stirbt, ist allein, und immer mehr Menschen fehlt nicht nur die soziale Begleitung im Sterben, sondern es fehlen auch die sozialen Kontakte, durch welche der Todeseintritt zeitnah bemerkt wird. Einsamkeit und damit verknüpft auch einsames Sterben und unentdeckte Tode sind Massenphänomene, welche viel zu wenig gesellschaftliche und wissenschaftliche Beachtung erfahren. Das Thema einsames Lebensende wird in dieser Längsschnittstudie in zwei Großstädten und qualitativer Fallstudie nicht nur bzgl. der sozialen Hintergründe erläutert, sondern es werden auch anwendungsbezogene Ergebnisse für präventive und intervenierende Maßnahmen erarbeitet. Einsames Sterben ist auch von sozialer Ungleichheit geprägt; denn das höchste Risiko für Einsamkeit, soziale Isolation und soziale Exklusion und in der Folge auch für einsames Sterben und unentdeckte Tode besteht für sozial benachteiligte Personen in sozial benachteiligenden Räumen mit schwacher gesellschaftlicher Lobby.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Einsamkeit, Sterben, Tod, Ungleichheit, Sozialraum, Isolation, Exklusion, Stadt, Marginalisierung, Thanatologie, Alter, Sozialarbeit, Urban Studies, Pflege, Soziologie

Medienecho:

O-Ton: »Circa 22 Prozent aller Todesfälle im privaten Umfeld sind unentdeckt« – Susanne Loke im Podcast Das neue Berlin am 21.01.2024.
https://bit.ly/3HN5xWd

Besprochen in:
https://weddingweiser.de, 19.09.2023, Renate Straetling

Inhaltsverzeichnis
1. Einführung 11
2. Forschungsstand und Untersuchungsdesign 27
3. Thanatologie – ausgesuchte Aspekte 49
4. Der gesellschaftliche Umgang mit einsamem Sterben und unentdecktem Tod 81
5. Einsamkeitsforschung 109
6. Die soziale Dimension der Einsamkeit 143
7. Quantitative Datenerhebung unentdeckter Todesfälle in zwei Städten 159
8. Auswertung und vergleichende Interpretation 181
9. Fall- und Feldforschung 237
10. Interdependentes Mehrebenenmodell unentdeckter Tode 279
11. Schlussbetrachtung und Diskussion 293
Literatur- und Quellenverzeichnis 301