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Einführung in die antike Philosophie Hauptprobleme und Lösungen, dargelegt anhand der Quellentexte
Einführung in die antike Philosophie
Hauptprobleme und Lösungen, dargelegt anhand der Quellentexte




Horst Seidl

Verlag Karl Alber
EAN: 9783495484074 (ISBN: 3-495-48407-8)
384 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2010

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Textauslegung zu Vorsokratikern, Sophisten, Platon, Aristoteles, Epikur, Stoikern, Sextus Empiricus, Plotin und Proklos.

Dieses Buch möchte nicht nur einen Überblick über die antike Philosophie bieten, wie ihn schon vorhandene Einführungen auf je eigene Art geben, sondern darüber hinaus den Leser mit wichtigen Quellentexten ihrer Hauptvertreter vertraut machen. Dabei wird deutlich, dass sich in der antiken Philosophie Probleme und Lösungen über weite räumliche und zeitliche Abstände wie auch über nationale Grenzen hinweg entwickelt haben, gleichsam mit innerer Konsequenz. Zu grundlegenden Fragen über Sein und Natur, Mensch und Erkenntnis, Moral und Politik haben die Philosophen der Antike Zugänge geschaffen, die das abendländische Denken bis heute auf vielfältige Weise prägen. Ihr Wahrheitsanspruch, wie ihn exemplarisch Platon ausdrückt: »Die Wahrheit wird nie widerlegt«, bleibt eine Herausforderung.
Rezension
Die antike Philosophie ist zwar von grundlegener Bedeutung für die gesamte abendländische Kultur, - allen voran Sokrates, Plato, Aristoteles und die Stoa, zugleich aber ist sie zunehmend mit dem Verlust der alten Sprachen an deutschen Schulen Lehrkräften wie Schülern fremd. Diese Darstellung erläutert die antike Philosophie an einschlägigen Quellen-Texten und bietet damit eine Einführung in die antike Philosophie, die über die üblichen Einführungen hinaus geht; denn das Studium am konkreten Quellen-Text ist insbesondere hinsichtlich der Antike selten geworden. Die Darstellung erweist sich damit nicht nur als nützlich im Hinblick auf Philosophie- und Ethik-Unterricht in der Sekundarstufe II, sondern auch für den Geschichts- und Religionsunterricht.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die vorliegende Untersuchung geht von der erstaunlichen Tatsache aus, dass in der antiken Philosophie sich Probleme und Lösungen über weite räumliche und zeitliche Abstände wie auch über nationale Grenzen hinweg entwickelt haben, gleichsam mit innerer Konsequenz, und erklärt diese Entwicklung aus dem realistischen Bezug der Philosophen zu den Dingen selbst, an die sie die Probleme stellen und aus denen sie die Lösungen gewinnen.
Die Untersuchung widmet sich einschlägigen Texten bei Vorsokratikern, Platon, Aristoteles, Stoikern und Plotin und legt dar, wie sie schrittweise immer mehr die ursächlichen Verhältnisse in den Dingen erschließen, von den materiellen Ursachen zu den immateriellen, seelischen, bis zur menschlichen Vernunft und einer ersten transzendenten Ursache (Gott). Diese Ursachenforschung war der Ursprung der Wissenschaften im Abendland.
Die Probleme und ihre Lösungen betreffen - naturphilosophisch und metaphysisch - das Wesen der Natur, den Gegensatz von Werden und Sein, sowie ihrer Ursachen, der immanenten und einer transzendenten, ersten Ursache, ferner das Wesen der Seele, sodann - epistemologisch - den Gegensatz zwischen Einzelnem und Allgemeinem, zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Sinnlichkeit und Vernunft. Ethisch gesehen geht es um das sittliche Gute und das Naturrecht, im Gegensatz zum nützlich Angenehmen und positiven Recht.
Immer vermochte die forschende Vernunft sich selber als entscheidende Ursache in die gesamte Realität einzubeziehen und sich in Analogie zur ersten Ursache, der göttlichen Vernunft, zu begreifen, was von großem Einfluss auf die Philosophie des Mittelalters und der Neuzeit wurde.

Horst Seidl (geb. Berlin 1938), hatte nach Professuren in München und Nimwegen seit 1988 den Lehrstuhl für Ethik und seit 2002 den für Antike Philosophie an der Päpstl. Lateran-Universität in Rom inne. Er unterrichtet dort gegenwärtig als Visiting Professor.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Einige Literaturhinweise 16

Hauptteil 21

1) Vorsokratiker 21

Heraklit 24
Parmenides 28

2) Sophisten und Sokrates 33

Protagoras 33
Gorgias 36
Sokrates 39

3) Platon 49

Platons Leben: Siebter Brief 49
a) Frühdialoge: Erkenntnistheorie und Ethik 54
Laches 54
Protagoras 56
Euthydemos 59
Menon 64
Charmides 67
Euthyphron 70
Großer Hippias 72
Gorgias 77
Lysis 81
b) Mittlere Dialoge: Ethik, Anthropologie und Metaphysik 85
Phaidros 85
Symposion 88
Phaidon 93
Staat 102
c) Spätdialoge: Vertiefung der Metaphysik usw. 128
Parmenides 128
Sophistes 134
Theaitetos 141
Timaios 150
Philebos 155
Gesetze, Buch X, Proömium 159

4) Aristoteles 163

a) Organon: Logische und epistemologische Schriften 166
Kategorien 166
Vom Satz 173
Erste Analytiken 177
Zweite Analytiken 182
b) Pragmatien 195
Physik 195
Über Entstehen und Vergehen 217
Über die Entstehung der Lebewesen 221
Über die Seele 227
Metaphysik 237
Nikomachische Ethik 269

5) Epikur 307

a) Erkenntnislehre 307
b) Naturlehre 309
c) Ethik 310

6) Stoiker 313

a) Erkenntnislehre 313
b) Stellungnahme zu a) 317
c) Korrektur zur stoischen Erkenntnislehre 318
d) Physik (Naturphilosophie, Metaphysik, Theologie) 319
e) Stellungnahme zu d) 321
f) Ethik 323
1. Das sittliche Gute als Tugend 324
2. Zum Verhältnis von Logos und Natur 326
3. Das natürliche Sittengesetz 326
4. Widerlegung des epikureischen Hedonismus 327
5. DerWeise und die »Fortschreitenden« 329

7) Sextus Empiricus 331

Pyrrhonische Grundzüge 331
1. Sextus über seine skeptische Philosophie 332
2. Ainesidems zehn Tropen 333
3. Sextus’ fünf Tropen 334
4. Abschließende Bemerkungen zu Sextus 335

8) Plotin 339
a) Metaphysik und Naturphilosophie 341
Enn. V 1: Die drei ursprünglichen Hypostasen 342
Enn. VI 1: Die Gattungen des Seienden 347
Enn. VI 9: Über das Gute oder Eine 349
Enn. II 9: Gegen die Gnostiker 351
Enn. III 7: Über Ewigkeit und Zeit 352
b) Anmerkungen zu Plotins Metaphysik usw353
c) Anthropologie und Psychologie 355
Enn. I 1: Was das Lebewesen sei und was der Mensch 355
Enn. IV 8: Der Abstieg der Seele in den Leib 356
d) Ethik 357
Enn. I 2: Über die Tugenden 357
Enn. I 5: Ob Glücklichsein in der Zeit zunimmt 358
Enn. I 6: Über das Schöne 359
e) Abschließende Bemerkungen zu Plotins Philosophie 361

9) Proklos 369
Theologische Elemente 369
Prop. 1–6: Das Viele und das Eine 369
Prop. 7–13: Über Ursachen 370
Prop. 14–24: Über die Stufen der Realität 370
Prop. 25–39: Hervorgang und Rückgang des Seienden
aus dem und zum Einen 373
Prop. 40–51: Über das an sich Bestehende 375

Nachwort 377