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Einfluss von Stress auf Sprache und Stimme Unter besonderer Berücksichtigung polizeidienstlicher Anforderungen
Einfluss von Stress auf Sprache und Stimme
Unter besonderer Berücksichtigung polizeidienstlicher Anforderungen




Marianne Jessen

Reihe: Wissenschaftliche Schriften


Schulz-Kirchner
EAN: 9783824803460 (ISBN: 3-8248-0346-1)
218 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, 2005

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wir sind bis zu einem gewissen Maß intuitiv in der Lage, an der Stimme und Sprache zu erkennen, ob unser Gegenüber sich im Zustand einer Stressbelastung befindet. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, inwiefern Stress auditiv wahrnehmbar ist und durch welche akustisch-phonetischen Merkmale sich diese Erkennbarkeit von Stress objektivieren lässt. Polizeischüler sowie Beamte der GSG 9 wurden in einem Experiment kognitivem und physischem Stress ausgesetzt, wobei deren Sprachproduktion aufgezeichnet wurde. Unter anderem zeigte sich, dass unter Stress die Grundfrequenz ansteigt. Auch zeigte ein Wahrnehmungstest, dass die GSG 9-Beamten weniger stressbelastet klangen als die Polizeischüler.



Marianne Jessen, geb. Freitag, wurde 1964 in Duisburg geboren. Nach einem Studium der Germanistik/Linguistik und einem Magisterabschluss im Studienschwerpunkt Klinische Linguistik an der Universität Bielefeld arbeitete sie sich durch Studien an der Cornell University und der Universität Trier in das Fachgebiet Phonetik ein und promoviert mit vorliegender Arbeit an der Universität Bielefeld. Sie verfügt über praktische Erfahrungen in der Diagnostik und Therapie von neurogenen Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen und Dysphagien sowie über Lehrerfahrungen in der akademischen Ausbildung von Logopäden/Sprachtherapeuten. Im Rahmen ihrer Dissertation hat sie sich in die forensische Phonetik eingearbeitet.
Rezension
Wie hängen Stress und verbaler Ausdruck zusammen? Lässt sich die Anwesenheit, Art und Intensität von Stress an der Sprache und Stimme identifizieren? Die Autorin zeigt in ihrer Arbeit eindrucksvoll, wie sich sich diese Fragestellungen mit den Methoden der experimentellen Phonetik beantworten lassen. Dabei wurden Polizeischüler und Beamte der GSG 9 in einem Experiment einer psychischen und physischen Stresssituation ausgesetzt, um zu untersuchen, wie dieser Stress autitiv wahrnehmbar ist. Eine aufschlussreiche Studie, die interessante Einblicke in die forensische Phonetik gewährt.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNGEN 9

1 EINFÜHRUNG 11
1.1 Motivation 11
1.1.1 Einleitung 11
1.1.2 Sprechererkennung 11
1.1.3 Verhaltensvorhersage und medizinische Diagnostik 13
1.1.4 Berufsspezifische Stressbelastungen 14
1.1.5 Weitere Anwendungsmöglichkeiten 15
1.1.6 Stimmlich/sprachliche Erkennung von Stress:
Online versus Offline 16
1.2 Das Phänomen Stress 17
1.2.1 Begriffsbestimmung und etymologische Aspekte 17
1.2.2 Die physiologisch-funktionale Stressreaktion 19
1.2.3 Konsequenzen der physiologischen Stressreaktion
für die Aussprache 21
1.2.4 Psychologischer Stress 23
1.3 Phonetische Korrelate von Stress in der Literatur 28
1.3.1 Einleitung 28
1.3.2 Stevens und Mitarbeiter 29
1.3.3 Hicks (1979) 32
1.3.4 Streeter et al. (1983) 35
1.3.5 Scherer und Mitarbeiter 37
1.3.6 Weitere Untersuchungen: Einleitung 41
1.3.7 Schwerpunkt Sprechtempo 41
1.3.8 Schwerpunkt Jitter 44
1.3.9 Schwerpunkt Stimmqualität 50
1.3.10 Weitere Studien 53
1.3.11 Zusammenfassung und Diskussion 59

2 DAS EXPERIMENT 71
2.1 Einleitung 71
2.2 Aufzeichnungs- und Rahmenbedingungen 73
2.3 Versuchsverlauf und Klassifizierung der Stressoren 75
2.4 Die Versuchspersonen 79
2.5 Verfahren und Konzepte bei der Bearbeitung des Bandmaterials 80
2.6 Schlussüberlegungen: Online versus Offline 84

3 MESSUNGEN DER GRUNDFREQUENZ 87
3.1 Einleitung 87
3.2 F0-Standardparameter 89
3.2.1 Vorgehen 89
3.2.2 Ergebnisse 93
3.3 Jitter 109
3.3.1 Vorgehen 109
3.3.2 Ergebnisse 112

4 MESSUNGEN DER AMPLITUDE 117
4.1 Einleitung 117
4.2 Vorgehen 118
4.3 Ergebnisse 122

5 SPRECHTEMPO UND HÄSITATIONSVERHALTEN 135
5.1 Einleitung 135
5.2 Silbendauer 137
5.2.1 Vorgehen 137
5.2.2 Ergebnisse 138
5.3 Dauer von Häsitationsereignissen 144
5.3.1 Vorgehen 144
5.3.2 Ergebnisse 145
5.4 Anzahl von Häsitationsereignissen 151
5.4.1 Vorgehen 151
5.4.2 Ergebnisse 151

6 WAHRNEHMBARKEIT VON STRESS UND STRESSBEWÄLTIGUNG 157
6.1 Einleitung 157
6.2 Vorgehen 159
6.3 Ergebnisse 161
6.3.1 Einführung 161
6.3.2 Stresswahrnehmbarkeit bei den Untrainierten 162
6.3.3 Stresswahrnehmbarkeit bei den Trainierten 170
6.3.4 Wahrnehmbarkeit von Stresscoping 173

7 DISKUSSION 185
7.1 Zusammenfassung und Literaturvergleich 185
7.1.1 Akustische Studie: Allgemeines 186
7.1.2 Grundfrequenzparameter 187
7.1.3 Amplitudenparameter 192
7.1.4 Sprechtempo und Häsitationsverhalten 197
7.1.5 Wahrnehmungsstudie 199
7.2 Auswertung 201
7.2.1 Auswertung der akustischen Studie und praktische Implikationen 201
7.2.2 Auswertung der Wahrnehmungsstudie und praktische Implikationen 204
7.2.3 Vorschläge für weitere Forschung 205

LITERATURVERZEICHNIS 209

ANHANG 217