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Ein falsches Wort
Wie eine neue linke Ideologie aus Amerika unsere Meinungsfreiheit bedroht
Ren? Pfister
Deutsche Verlags-Anstalt
EAN: 9783421048998 (ISBN: 3-421-04899-1)
256 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, August, 2022
EUR 22,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Ein neuer Fundamentalismus hat Amerika erfasst: Im Namen von Gerechtigkeit und Antirassismus greift dort eine Ideologie um sich, die neue Intoleranz erzeugt - in liberalen Medien kann ein falsches Wort Karrieren beenden, an den Universitäten herrscht ein Klima der Angst, Unternehmen feuern Mitarbeiter, die sich dem neuen Zeitgeist widersetzen. In vielen Porträts und Geschichten beschreibt René Pfister, Büroleiter des SPIEGEL in Washington, diese neue politische Religion - und zeigt auf, warum die amerikanische Demokratie nicht nur von rechts unter Druck kommt. Er erklärt, wie Dogmatismus, Freund-Feind-Denken und Mob-Mentalität in Internet die Meinungsfreiheit in den USA schon gefährlich eingeschränkt haben. Eindrücklich warnt er vor diesem Fundamentalismus, dem wir uns widersetzen müssen, um auch in Deutschland die offene Gesellschaft zu verteidigen.
Rezension
Sprachliche Sensibilität ist zweifelsfrei ein wichtiges Gut. Das Gros der Menschen nutzt die Alltagssprache ganz selbstverständlich, ohne größeres Hinterfragen, eventuell auch unreflektiert. Es stellt sich also die Frage, was er "anrichtet", der ganz selbstverständliche, unreflektierte Gebrauch von Sprache.
René Pfister nimmt diesen Aspekt unter genauer unter die Lupe und betrachtet ihn in einem gesellschaftspolitischem Kontext, der immer weitere Kreise zieht, derzeit überwiegend in den USA Es handelt sich um einen "Fundamentalismus", wie es der Autor selbst benennt, der überwiegend in linken Kreisen zu finden ist, vielleicht gut gemeint, jedoch zunehmend Intoleranz und Hass erzeugend.
René Pfister beschreibt ein Phänomen, das sich zunehmend Raum verschafft, nicht ohne Konsequenzen für diejenigen, die gegen entsprechende (ungeschriebene) Regeln verstossen. Es geht um den sensiblen Gebrauch von Sprache gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten oder Gruppen, die in den USA der Diskriminierung unterliegen. Anhand von Beispielen belegt er, welch drastische Konsequenzen ein Verstoß gegen diese Regeln nach sich zieht. Er betrachtet nicht alleine die Auslegung der neuen sprachlichen Korrektheit (vielleicht besser: des politisch korrekten Gebrauchs von Sprache) durch Aktivisten, sondern ordnet darüber hinaus ein, welche Konsequenzen ein (scheinbarer) Missbrauch mit sich bringt.
Fazit:
Als Redakteur des "Spiegel" in den USA wagt sich der Autor in mehrfacher Hinsicht an ein heikles Thema heran: letztendlich den über alle Zweifel erhabenen Gebrauch von Sprache im Sinne der political correctness. Was ist erlaubt, was ist verpönt und stellt einen klaren Verstoss dar? Es handelt sich um eine Diskussion, die sich in den USA mit den spezifischen Problemen im Umgang mit People of Color und mit Minderheiten, einen zunehmend größeren Raum verschafft. Nicht zu Unrecht weist der Autor darauf hin, dass Trends aus den USA nach gewisser Zeit auch in Europa Fuß fassen. Es könnte also auch uns künftig in gleicher Art und Weise beschäftigen. Political corectness und gendergerechter Sprachgebrauch spielen längst auch hierzulande eine Rolle, allerdings noch ohne vergleichbare Konsequenzen, allerdings ohne vergleichbar drastische Konsequenzen und genau das verdeutlicht René Pfister anhand mehrerer Beispiele eindrucksvoll.
Sprachliche Sensibilität ist angeraten, es soll niemand diskriminiert bzw. in seiner Würde verletzt werden. Und aus gutem (historischen) Grunde sind auch bei uns Grenzen dessen, was gesagt werden darf, gesetzt.
Einer "Sprachpolizei" sollte es aber alles in allem nicht bedürfen und erst recht sollte ein sinnbringender Diskurs nicht beschnitten oder gar verhindert werden.
Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Das Beste, was ich bislang zur neuen linken Glaubenskultur gelesen habe« (Jan Fleischhauer)
Eine linke Revolution hat Amerika erfasst: Im Namen von Gerechtigkeit und Antirassismus greift dort eine Ideologie um sich, die neue Intoleranz erzeugt - in liberalen Medien kann ein falsches Wort Karrieren beenden, an den Universitäten herrscht ein Klima der Angst, Unternehmen feuern Mitarbeiter, die sich dem neuen Zeitgeist widersetzen. In vielen Porträts und Geschichten beschreibt René Pfister, Büroleiter des SPIEGEL in Washington, diese neue politische Religion - und zeigt auf, warum die amerikanische Demokratie nicht nur von rechts unter Druck kommt. Er erklärt, wie Dogmatismus, Freund-Feind-Denken und Mob-Mentalität in Internet die Meinungsfreiheit in den USA schon gefährlich eingeschränkt haben. Eindrücklich warnt er vor diesem Fundamentalismus, dem wir uns widersetzen müssen, um auch in Deutschland die offene Gesellschaft zu verteidigen.
»Dieses Buch legt die Grundstruktur des großen gesellschaftlichen Ringens um Sprachdominanz frei. Wer mitstreiten will, muss Pfister lesen.«
Gabor Steingart/The Pioneer Briefing (27. September 2022)
René Pfister, geboren 1974, studierte Politik- und Kommunikationswissenschaften in München und arbeitete nach der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule für die Nachrichtenagenturen ddp und Reuters. 2004 wechselte er zum SPIEGEL, wo er vor allem über die Unionsparteien und Angela Merkel schrieb. Ab 2015 leitete er das Hauptstadtbüro des SPIEGEL, seit 2019 ist er Büroleiter des SPIEGEL in Washington. 2014 erhielt er gemeinsam mit Kollegen den Henri-Nannen-Preis für eine Recherche über den Lauschangriff auf das Handy von Kanzlerin Merkel. Sein Buch »Ein falsches Wort. Wie eine neue linke Ideologie aus Amerika unsere Meinungsfreiheit bedroht« wurde zum Bestseller.
Inhaltsverzeichnis
1 Warum die Demokratie auch von links bedroht wird - ein Vorwort 7
2 Ian Buruma oder: Es kann jeden treffen 25
3 Alles ist Diskurs oder: Die neue Sprache der Macht 35
4 Dorian Abbot oder: Der Terror der Minderheit 65
5 Campus Culture oder: Wie Universitäten zu geistigen Klöstern werden 73
6 Die Medien oder: Wie Parteilichkeit zur Tugend wird 107
7 David Shor oder: Wie sich das linke Lager von der Realität abschottet 131
8 Woke Capitalism oder: Ausbeutung, aber politisch korrekt 141
9 Ibram X. Kendi oder: Antirassismus als bürokratisches Perpetuum mobile 163
10 Eine neue Religion oder: Meine große Schuld 179
11 Chris Rufo oder: Cancel Culture von rechts 197
12 Identitätspolitik oder: Wie sich die Linke ihr Grab selbst schaufelt 209
13 Die Mühen der Demokratie oder: Warum wir den produktiven Streit brauchen 225
Dank 235
Anmerkungen 237
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