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Du sollst dir ein Bild machen Über alte und neue Meister 2. Aufl.
Du sollst dir ein Bild machen
Über alte und neue Meister


2. Aufl.

Martin Mosebach

zu Klampen! Verlag
EAN: 9783934920774 (ISBN: 3-934920-77-2)
230 Seiten, hardcover, 12 x 19cm, 2007

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Klassisch« — dies verstaubte,

dies blasse Wort — deckt es nicht

eines der größten Geheimnisse der Kunst?



MARTIN MOSEBACH
Rezension
Es handelt sich um eine Sammlung überarbeiteter und aktualisierter Essays, die der Autor Martin Mosebach, Georg-Büchner-Preis-Träger 2007, bereits in Zeitschriften, Zeitungen oder Kunst-Katalogen veröffentlicht hat. Sie werfen jeweils ein ganz eigenständiges Licht auf verschiedene, vor allem moderne Kunstwerke (vgl. Inhaltsverzeichnis), die z.T. in einem 8-seitigen Innenteil farbig reproduziert sind. Sprachlich geschliffen nimmt der Autor den Leser unmittelbar mit hinein in die materiale Betrachtung des Kunstwerks und macht mit ihm Entdeckungen ohne großen kunstwissenschaftlichen Apparat und Hintergrundinformationen, - gerade dadurch aber treten die Werke neu vor Augen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Martin Mosebach erhält den Georg-Büchner-Preis 2007.

Mosebach, Martin
Jahrgang 1951, Erzähler und Essayist, lebt in Frankfurt am Main. Zuletzt erschienen Häresie der Formlosigkeit. Die römische Liturgie und ihr Feind (2002) und Das Beben (2005).
Martin Mosebach ist Vertreter einer raren Gattung: Unter den zahllosen, über Kunst schreibenden Autoren gehört er zu den sehr wenigen, die ihrer eigenen Wahrnehmung trauen. Die theoriebeladenen Endlosschleifen selbstverliebter Kritiker sind ihm zuwider. Denn Kunst braucht weder Manifeste noch konzeptuelle Krücken, sie liegt auf der Oberfläche.
Abseits der Kunstbetriebsamkeit, die sich im inflatorischen Gerede über vermeintlich Neues, Revolutionäres erschöpft, macht der Schriftsteller Martin Mosebach seine Entdeckungen. Regelmäßig lenkt er den Blick auf das gemeinhin als unzeitgemäß Geltende, das sich nicht selten gerade deshalb auf der Höhe der Zeit befindet. Dabei gilt seine besondere Aufmerksamkeit den haptischen Qualitäten, der Materialität eines Kunstwerks, das sich dem Betrachter nicht als bloße Abbildung, sondern als eigener Gegenstand offenbart. Neues entfaltet sich dabei völlig unabhängig von Bewegungen und Ismen.
Doch sind seine hier versammelten Erkundungen in die Bilderwelt nicht nur getragen von hoher ästhetischer Sensibilität und stilistischer Brillanz, sondern auch von einer stupenden Kenntnis der europäischen Geistesgeschichte. Diese ebenso seltene wie glückliche Verbindung eröffnet dem Leser wahrhaft unerhörte, die Neugier stets aufs neue entfesselnde Einblicke: Ingres, José Maria Sert, Miró, Meredith Frampton, Hrdlicka, Fabius von Gugel, Schermuly, Marcel Broodthaers, selbst die Schöpfer des American Pin up – sie alle sind Protagonisten dieser außerordentlich unterhaltsamen, durch unerwartete Wendungen faszinierenden Reise ins Reich der Kunst.

Martin Mosebach ist 1951 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Jura und schloß das Studium 1979 mit dem zweiten Staatsexamen ab. Seit 1980 lebt er in Frankfurt als freier Schriftsteller. Neben Romanen, Erzählungen, Hörspielen, Libretti und Gedichten schreibt er regelmäßig Aufsätze über Kunst und Literatur. Für sein literarisches Werk hat Martin Mosebach zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a. den Heinrich-von-Doderer-Preis (1999), den Heinrich-von-Kleist-Preis (2002), den Spycher-Preis (2003), den Blauer-Salon-Preis des Frankfurter Literaturhauses (2004) und ganz aktuell den Kranichsteiner Literaturpreis (2005).

Die Bücher des Jahres – Ratschläge für unentschlossene Bücherkäufer in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:
»Für Augenmenschen«
von Patrick Bahners, Lorenz Jäger & Hubert Spiegel

Die Weihnachtsempfehlungen der SZ-Redaktion
»Einladung zum Denken«
von Burkhard Müller
»Eine Liebhaberei«
von Gustav Seibt

»Die Kunst, über Künstler zu erzählen, beherrscht Martin Mosebach meisterhaft. Kaum ein Kunsthistoriker berichtet so amüsant von alten und neuen Meistern wie der Schriftsteller.«
Focus

»... ernsthaft, klug, engagiert, solidarisch und mit demselben Einsatz für Berühmtheiten und No-Names.«
Süddeutsche Zeitung

»Als roter Faden zieht sich der Widerspruch zum alttestamentlich-calvinistischen Bildverbot durch die Seiten, - eine Gegenrede, die schon im Imperativ des Titels formuliert ist: Du sollst dir ein Bild machen. Nicht von ungefähr sind es überwiegend gegenständliche Maler, denen der Schriftsteller sich hier zuwendet. Und der Bilddeuter Mosebach ist ein kaum weniger einfühlsamer Beobachter als der begnadete Erzähler und Bild-Erfinder.«
Saarländischer Rundfunk

»Sensibel«
Das Kunstmagazin

»Martin Mosebachs Erkundungen in die Bilderwelt sind geprägt von hoher ästhetischer Sensibilität und großem stilistischen Können. Die Texte zu ganz unterschiedlichen Künstlern und ästhetischen Phänomenen zeugen von einer erstaunlichen Kenntnis der europäischen Geistesgeschichte.«
Passauer Neue Presse

»Einfühlsame Beobachtungen«
Badische Neuste Nachrichten

»Mosebach ... ist ein Augenmensch. Deswegen entdeckt er auch immer wieder etwas Neues – in der Materialität des Werks, im Gegenständlichen, im Gegenstand.«
Georg Patzer, Literaturkritik.de

»Seine Sprache ist höchst kunstvoll, zuweilen auch manieriert, aber dabei immer in der Gegenwart geerdet. ... Das Klassische ist das Zentrum, um das alle seine Kunst-Essays kreisen. Die Zeiten, die Rom neu entdeckten, wertet Mosebach als die brilliantesten der Kulturgeschichte. Die Beispiele dafür bleibt er nicht schuldig.«
Berliner Zeitung

»In seinen Essays verlässt der Schriftsteller Martin Mosebach bekannte Trampelpfade der Kunstgeschichte, bricht dabei auf ins Unbekannte und erzählt en passant auch von manch unbekannt gebliebenem Künstler.«
Listen

»Kunsthistoriker haben oft ein Manko. Sie wissen zu viel und sehen zu wenig. Nicht so Martin Mosebach. Er verachtet die hypertheoretischen, narzisstischen, wissensprotzenden Kunstschwafeleien, er sieht lieber genau hin, auf die Oberfläche.«
Stuttgarter Zeitung

»ein besonderes Lesevergnügen«
Die Tagespost

»Ein überaus stilsicherer Autor - mit scheinbar leichter Hand schickt er eleganten Formulierungen witzige Vergleiche hinterher und verspinnt in einem feinen Ironienetz einfache und einfachste Geschichten« Neues Deutschland
Inhaltsverzeichnis
Die Farben der Griechen 7
Die Entdeckung der Landschaft • Theater zwischen Taurus und Meer 16
Man meint ihn zu kennen: Alfred Hrdlicka 25
Lady Hamiltons Attitüden 38
Vom bewegten Objekt zum bewegten Bild • Rebecca Hörn und der Film 44
Stephen McKenna • Ein Zeitgenosse durchbricht die römische Mauer 57
Das schönste Buch der Renaissance 64
Die malerische Malerei • Ein Dialog 74
Peter Schermuly • Die Wandlung der Farbe 84
Meredith Frampton • Die Kunst liegt auf der Oberfläche 107
Jean-Auguste-Dominique Ingres • Zeus thront auf der Pendule 128
Werner Tübkes Zyklus Die fünf Kontinente aus dem Hotel Astoria in Leipzig 141
Jose Maria Sert • Goldgrund für Rothschild 155
Miro in Mallorca • Choral für Wasserfarben 176
Sieben Ansichten über Fabius von Gugel 185
Genius oder Genie? Felix Hartlaubs Kinderzeichnungen . 199
Marcel Broodthaers • Die Burg der Adler und das Geheimnis der Bilder 208
The Great American Pin-up • Die Emigration der Handwerklichkeit 222
Text- und Abbildungsnachweise 229

Farbige Abbildungen ergänzen die Textsammlung.