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Dieses Amerika
Manifest für eine bessere Nation
Jill Lepore
Verlag C. H. Beck oHG
ISBN: 9783406749207
159 Seiten, paperback, 13 x 21cm, Februar, 2020
EUR 14,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Während die liberalen Demokratien weltweit unter Druck geraten und in den USA Präsident Trump eine zweite Amtszeit anstrebt, legt die gefeierte Historikerin Jill Lepore ein Manifest vor, das dem Rechtspopulismus eine seiner Lieblingsvokabeln streitig macht - die Nation. Die liberalen Eliten, so Lepore, haben die Nation viel zu lange den Rechten überlassen und zahlen dafür nun einen hohen Preis: Der neue Nationalismus von rechts verschlingt den Liberalismus. Es wird Zeit, die Nation zurückzugewinnen.
"Wie eine Gelehrte hier den erinnerungspolitischen Job macht, den die liberalen Eliten hüben und drüben allzu lange unerledigt haben liegen lassen, ist bemerkenswert."
Konstantin Sakkas, Der Tagesspiegel
Rezension
Aus einem Essay entstand ein Buch: Jill Lepore, eine amerikanische Historikerin der jüngeren Generation, publiziert mit dem vorliegenden Buch eine Streitschrift über den Begriff der "Nation". Angestoßen durch das Aufflammen des amerikanischen Nationalismus in der neuesten Zeit, betrachtet sie die Sichtweise der Geschichtsschreibung der Vereinigten Staaten von Amerika und die Verwendung des Begriffs in unterschiedlichen historischen Epochen. Eine spezielle Betrachtung, die eine universelle Auslegung des Begriffs jedoch keineswegs außer Acht lässt und von daher für den historisch und politisch interessierten Leser von hoher Aktualität und Bedeutung auch hierzulande ist.
So bildet der Begriff der "Nation" den inhaltlichen Kern des vorliegenden, kompakten und höchst informativen Buches. Die Verwendung des Begriffes in der amerikanischen Geschichte bildet den roten Faden. Der Bezug zu weiteren Begriffen wie Staat, Rasse, Rassismus und Liberalismus werden anhand zahlreicher Quellen dargelegt und die entsprechenden Erklärungsansätze für den Begriff "Nation" werden in den historischen Kontext gestellt.
Hierbei wird nicht nur die US-amerikanische Geschichte ins Visier genommen, sondern weltweite Erklärungen und Entwicklungen, vor allem in Europa und -geradezu selbstverständlich- in Deutschland.
Patriotismus - Nationalismus - beides Begriffe, die einem deutschen Leser in gewisser Weise Unwohlsein hervorrufen können. Grund hierfür ist die vorrangig negative Konnotation der Begriffe aufgrund unserer Geschichte. Unterschiedliche Ansätze in Bezug auf deren Bedeutung und Interpretation bilden sich im vorliegenden Werk von Jill Lepore ab. Die USA als als "Staatsnation" (S. 32). Zunächst Konföderation, dann Staat, wurde sie schlussendlich zur Nation (erklärt). Eine seltene Angelegenheit, wie die Autorin festhält.
Die oben genannten Begriffe werden anhand historischer Belege auf den Prüfstand gestellt. Hierdurch erscheinen sie gewissermaßen in neuem Licht.
Der Gedanke lohnt sich: ist bei der Verwendung negativ besetzter Begriffe die moderne political Correctness das Mass aller Dinge, oder öffnet genau dies nicht eine Tür für all diejenigen, die ihr politisches Spiel mit diesen Begriffen treiben und somit eine Deutungshoheit erreichen wollen?
Absolute Leseempfehlung!
Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dieses Amerika
MANIFEST FÜR EINE BESSERE NATION
Während die liberalen Demokratien weltweit unter Druck geraten und in den USA Präsident Trump eine zweite Amtszeit anstrebt, legt die gefeierte Historikerin Jill Lepore ein Manifest vor, das dem Rechtspopulismus eine seiner Lieblingsvokabeln streitig macht - die Nation. Die liberalen Eliten, so Lepore, haben die Nation viel zu lange den Rechten überlassen und zahlen dafür nun einen hohen Preis: Der neue Nationalismus von rechts verschlingt den Liberalismus. Es wird Zeit, die Nation zurückzugewinnen.
Im Zeitalter der Globalisierung und der kosmopolitischen Eliten schien die Nation ein obsoleter Begriff geworden zu sein: Eine Vokabel, deren Gehalt sich auf dem Weg zur Weltgesellschaft historisch überlebt hatte, eine Parole der Reaktion. Doch in einer Welt, die nach wie vor aus Nationalstaaten besteht, bleibt die Nation der verlässlichste Garant für Recht und Gesetz und das wirkungsvollste Instrument, um die Macht der Vorurteile, Intoleranz und Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Das war historisch so, wie die Harvard-Historikerin Jill Lepore am Beispiel der USA zeigt, und das gilt für die Gegenwart. Wer den Liberalismus gegen die autoritäre Welle unserer Zeit verteidigen will, der muss die Nation neu denken - und besser als die falschen Herolde des Nationalismus.
ill Lepore ist Professorin für amerikanische Geschichte an der Harvard Universität und Staff writer des Magazins "The New Yorker". Sie hat mehr als ein halbes Dutzend Preise für ihre Bücher erhalten und war Finalistin für den National Book Award und den Pulitzer-Preis. Ihr Opus magnum "Diese Wahrheiten" stand wochenlang auf den amerikanischen Bestsellerlisten.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung 9
I Geschichte und Nationen 11
II Nationen und Nationalismus 19
III Nationen und Staaten 25
IV Die Entstehung des Nationalismus 33
V Liberalismus und Nationalismus 41
VI Nationen und Staatsbürger 47
VII Nationen und Fortschritt 55
VIII Zweierlei Nationalismen 61
IX Eine neue Nation 67
X Rasse und Nation 75
XI Nationen und Herkunftsländer 95
XII Liberalismus im Kalten Krieg 109
XIII Kann das Amerika sein? 117
XIV Das Ende des Liberalismus? 125
XV Die Rückkehr des Nationalismus 137
XVI Ein neuer Amerikanismus 147
Dank 151
Auswahlbibliografie 153
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