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Die verschwindende Hälfte
Roman
Übersetzt von: Isabel Bogdan, Robin Detje
Brit Bennett
Rowohlt
EAN: 9783498001599 (ISBN: 3-498-00159-0)
416 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, September, 2020
EUR 22,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
«Ein Generationen umspannendes Epos über ethnische Zugehörigkeit und die Sehnsucht nach einem neuen Leben, über Liebe und die Last der Geschichte, unüberwindliche Traumata und eine Vergangenheit, die nie vergeht.» Booklist
Mallard, ein kleiner Ort im ländlichen Louisiana. Seine Bewohner blicken mit Stolz auf eine lange Tradition und Geschichte, und vor allem auf ihre Kinder, die von Generation zu Generation hellhäutiger zu werden scheinen. Hier werden in den 1950ern Stella und Desiree geboren, Zwillingsschwestern von ganz unterschiedlichem Wesen. Aber in einem sind sie sich einig: An diesem Ort sehen sie keine Zukunft für sich.
In New Orleans, wohin sie flüchten, trennen sich ihre Wege. Denn Stella tritt unbemerkt durch eine den weißen Amerikanern vorbehaltene Tür - und schlägt sie kurzerhand hinter sich zu. Desiree dagegen heiratet den dunkelhäutigsten Mann, den sie finden kann. Und Jahrzehnte müssen vergehen, bis zu einem unwahrscheinlichen Wiedersehen.
Ihr Essay «I don’t know what to do with good white people» machte Brit Bennett 2014 in den USA bekannt. Mit kaum 26 veröffentlichte sie dann ihren ersten Roman. Seitdem gilt sie als eine der wichtigsten jungen Stimmen der US-Literatur, und auch bei uns wurde sie gefeiert für die Entschiedenheit, die Anmut und Nonchalance, mit der sie in die großen literarischen Fußstapfen einer Toni Morrison getreten war. «Die verschwindende Hälfte» – die Generationen umspannende Geschichte einer Emanzipation von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht – ist die eindrucksvolle Bestätigung solcher Erwartungen.
Brit Bennett wuchs im südlichen Kalifornien auf und studierte an der Stanford University und an der University of Michigan. Ihre Arbeiten erschienen in "The New Yorker", "The New York Times Magazine", "The Paris Review" und "Jezebel". "Die Mütter", ihr erster Roman, wurde unter anderem für den PEN/Robert W. Bingham Prize und den Prix Femina étranger nominiert.
Rezension
Die junge Autorin Brit Bennett wird in den USA gefeiert in den literarischen Fußstapfen einer Toni Morrison. Und in der Tat: Der Roman "Die verschwindende Hälfte" beschreibt durchaus ähnlich wie nicht selten bei Morrison eine Generationen umspannende Geschichte einer Emanzipation von Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht und reiht sich damit in die aktuelle Anti-Rassismus und Black Lives Matter Bewegung der USA ein. Am Beispiel der in den 1950ern Jahren geborenen Zwillinge Stella und Desiree wird das unterschiedliche Schicksal zweier Frauen bis in die 1990er Jahre hinein beschrieben, die zwischen Schwarz und Weiß getrennte Wege gehen. In ihrer Geburtsstadt, einer Kleinstadt in Louisiana, sagt Hautfarbe viel über den Status der Menschen: "Je weißer, desto besser"! Stella beschließt wegzugehen und sich als Weiße auszugeben. Auch ihrem weißen Mann und ihrer Tochter Kennedy verschweigt sie ihre Herkunft. Desiree hingegen bekommt eine Tochter (Jude), die sehr schwarz ist. Es bilden sich mithin Identitäten in Schwarz und Weiß. Thema des Romans ist aber nicht nur Rassismus, sondern auch Feminismus, Identität, Familiengeschichte und Transsexualität: Wie beeinflussen Rassismus und Sexualität die Identität der Menschen?
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:
Ein Generationen umspannendes Epos über ethnische Zugehörigkeit und die Sehnsucht nach einem neuen Leben, über Liebe und die Last der Geschichte, unüberwindliche Traumata und eine Vergangenheit, die nie vergeht.
Booklist
Eine so vielschichtige wie mitreißende große Erzählung über Verlust, Trauma und Scham. Darüber, wie der Rassismus der Gesellschaft und auch andere falsche Ideen sich tief in die Individuen einschreiben. Aber Bennett erzählt auch viel über Verbindungen, Zusammenhalt und verschiedene Formen der Liebe ... ein hoffnungsvolles Buch.
Carola Ebeling, taz, 7. November 2020
„Ein super interessantes Buch.“ (Gert Scobel)
3Sat "Buchzeit", 18. Oktober 2020
„Ein echter Pageturner.“ (Katrin Schumacher)
3Sat "Buchzeit", 18. Oktober 2020
„An jedem Kapitelende ein Cliffhanger, sodass man unbedingt weiterlesen will.“ (Sandra Kegel)
3Sat "Buchzeit", 18. Oktober 2020
In Amerika wird "Die verschwindende Hälfte" gerade als das Buch zur Black-Lives Matter-Bewegung gelesen. Doch es ist so viel mehr als nur eine literarische Verarbeitung der alltäglichen Gewalt gegen Schwarze in den USA. Zwar geht es auch in dem Roman um Gewalt und Ausgrenzung und um herzzerreißende Entscheidungen, aber bei alldem ist "Die verschwindende Hälfte" nicht in erster Linie ein Buch über schwarzen Schmerz, sondern über die Liebe in schwarzen Communities. Und es ist ein Buch über die Möglichkeit von Heilung.
Mithu Sanyal, Deutschlandfunk "Büchermarkt", 18. September 2020
Ein hochaktueller Roman über die erlösende Kraft der Gemeinschaft, Verbundenheit und des über den eigenen Tellerrand Hinaussehens … Bennett ist eine begnadete Erzählerin.
Michael Donkor, The Guardian
"Die verschwindende Hälfte" von Brit Bennett erzählt eine absolut universelle, zeitlose Geschichte - eine Geschichte darüber, was es bedeutet, aufzuwachsen, sich selbst zu definieren und neu zu erfinden. Es ist auch eine zutiefst amerikanische Geschichte, die sich rigoros mit der rassistischen Vergangenheit und Gegenwart des Landes auseinandersetzt und gleichzeitig dessen Grundwerte hinterfragt. Ein vollendeter, bewegender Roman.
David Canfield, Entertainment Weekly
Atemberaubend.
The Los Angeles Times
Bennett zeichnet ihre Charaktere und deren Kämpfe mit großem Mitgefühl … Ein wunderbarer zweiter Roman, besser noch als ihr beeindruckendes Debüt.
Publishers Weekly
Bennett ist eine meisterhafte Erzählerin.
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