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Die achte Karte
Kate Mosse
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. , GmbH & Co
EAN: 9783426196618 (ISBN: 3-426-19661-1)
747 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, 2008
EUR 22,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die Karten kennen die Wahrheit
Auf der Suche nach ihrer Herkunft streift die junge Meredith durch Paris und findet ein sehr altes, unvollständiges Deck Tarotkarten - darunter die Liebenden, der Teufel, die Kraft und die Gerechtigkeit. Und eine Figur darauf sieht ihr auf geheimnisvolle Weise ähnlich...
Rezension
Wer den ersten, äußerst erfolgreichen, Roman „Das verlorene Labyrinth“ von Kate Mosse gelesen und sich in seinen Bann hat ziehen lassen, wird auch vorliegendes Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen wollen:
Die junge Amerikanerin Meredith arbeitet an einer Biographie über Claude Debussy und reist auf seinen Spuren nach Paris. Mit im Gepäck hat sie die einzige Hinterlassenschaft ihrer leiblichen Mutter – drei alte Fotos und ein Notenblatt für Klavier, dessen Melodie aus nur vier Tönen komponiert ist. Sie will die Gelegenheit nutzen, mehr über ihre Herkunft zu erfahren, deren Wurzeln möglicherweise im Süden Frankreichs, in Rennes-les-Bains, zu finden sind.
In Paris lässt sie sich eher zufällig die Karten legen. Dabei erschreckt und fasziniert sie die Tatsache, dass die Abbildung einer Karte unverkennbar ihre eigenen Züge trägt. Die Kartenleserin schenkt ihr das Tarot-Deck, welches ihre Gedanken und Gefühle nicht mehr zur Ruhe kommen lassen wird. Die Historie dieser Karten führt sie in das Midi an eben jenen Ort, an dem sie die Herkunft ihrer Vorfahren vermutet. Meredith erkennt, dass sich durch Vergangenheit und Gegenwart Fäden spinnen zu einem Netz, in dem alles miteinander verwoben scheint. Sie reist nach Rennes-les-Baines und macht die Bekanntschaft eines jungen Mannes in einem Hotel, dessen Vergangenheit sie glaubt herausfinden zu müssen, um ihre eigene Geschichte und die ihrer Familie zu verstehen. Bei ihren Recherchen trifft sie immer wieder auf den Namen einer jungen Frau, Lèonie Vernier, die Ende des 19. Jahrhunderts in eben diesem Haus lebte und die Karten gezeichnet hatte. Ist es Zufall, dass gerade für Meredith diese Karten eine Botschaft zu enthalten scheinen? Was will Leonie ihr übermitteln?
Zwei starke Frauen, zwei Geschichten, ein Jahrhundert dazwischen – Kate Moss gelingt es großartig, Vergangenheit und Gegenwart so lebendig miteinander zu verbinden, dass die Fäden des vermeintlichen Schicksals plötzlich ein Muster erkennen lassen. Die Autorin vermag es, das gesellschaftliche Kolorit um 1891 sowie die Gegenwart so hautnah spürbar werden zu lassen, dass die Leserin, der Leser glaubt, zwei Bücher parallel zu lesen und manchmal fällt es schwer, sich aus einer der beiden Geschichten zu lösen, um sich von der anderen gefangen nehmen zu lassen. Durch diesen spannenden Parallel-Blick in Vergangenheit und Gegenwart verfügt der Zuschauer über zusätzliches Wissen, das sich die Protagonistinnen erst mühsam zusammenpuzzlen müssen. Er kann die unsichtbaren Fäden erkennen, aus denen das Leben der beiden Frauen gemacht ist - aus der Macht des Bösen und der Liebe, dem unabänderlichen Lauf des Schicksals und dem Mut und der Kraft, es zu beeinflussen, Geister und Dämonen der anderen Dimension und das Dämonische im Menschen der diesseitigen Welt.
Auch wenn es keinesfalls eine Fortsetzung ist, wird die Leserin / der Leser einigen Personen und Orten aus dem „Verlorenen Labyrinth“ wieder begegnen und wie eben jenes Buch wühlt auch dieses auf, weckt Interesse für den Lauf der Geschichte und den verzweifelten Versuch der Menschen, diese in Kunst, Interpretation und Musik sichtbar, verstehbar und verkraftbar zu machen.
Ein spannendes, anregendes, großartiges Werk, für das man sich viel Zeit nehmen sollte!
Felicitas Richter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Nur acht Motive, darunter die Liebenden, die Kraft, der Teufel – und die Gerechtigkeit.
Als die junge Meredith auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Herkunft durch Paris streift, stößt sie auf ein seltenes und unvollständiges Set Tarotkarten aus vergangener Zeit. Und eine der Karten trägt unverkennbar ihre eigenen Züge …
Die verblüffende Ähnlichkeit verwirrt Meredith völlig. Zufall, schließlich kann der Zeichner sie nicht gekannt haben. Aber ist es auch Zufall, dass die Karten sie ebenso in den Süden Frankreichs führen wie die wenigen Familienerbstücke, die sie besitzt?
Liegt etwa eine Botschaft in der Karte der Gerechtigkeit? Das zumindest glaubt Meredith, als sie feststellt, dass es eine Verbindung gibt zwischen dem Tarotset und dem, was sie über ihre Familie herausfindet. Immer wieder taucht dabei der Name einer jungen Frau auf: Léonie Vernier. Sie entpuppt sich als die Zeichnerin der Karten. In ihren Bildern erzählt sie die Geschichte ihres Bruders Anatole und seiner großen Liebe. Eine Liebe, die ein anderer unbedingt zerstören will: Victor Constant. Und Léonie selbst ist es, die ihm, geblendet von seinem Charme, den Weg weist zu den Liebenden. Ihre Karten kennen die Wahrheit – und hundert Jahre später droht sich die Vergangenheit zu wiederholen. |
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