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    | Die Tyrannei der Minderheit Warum die amerikanische Demokratie am Abgrund steht und was wir daraus lernen können 
 
 
 Steven Levitsky, Daniel Ziblatt
 Deutsche Verlags-Anstalt
 ISBN: 9783421070037
 352 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, Mai, 2024
 
EUR 26,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Der New York Times-Bestseller
 
 
 Wie können wir die Demokratie vor radikalen Minderheiten schützen, die sie von innen bedrohen? Die beiden Bestsellerautoren Steven Levitsky und Daniel Ziblatt ermöglichen ein besseres Vetrständnis der gefährlichen Zeiten, in denen wir leben: An zahlreichen Beispielen erklären sie, warum sich politische Parteien gegen die Demokratie wenden und wie wir die Anzeichen dafür erkennen. In ihrer pointierten Analyse warnen Levitsky und Ziblatt insbesondere vor den Radikalisierungen von rechts, die das politische System der USA gefährden. Sie zeigen, wie dort und anderswo Kräfte entstehen, die demokratische Prinzipien erschüttern und autoritären Strömungen den Weg ebnen, und sie machen deutlich: Weltweit sind Demokratien unter Druck geraten. Um siemzu retten, müssen wir sie reformieren - bevor es zu spät ist.
 
 
 
 "Prägnant, lesenswert und überzeugend."
 
 Anne Applebaum
 
 Rezension Steven Levitsky und Daniel Ziblatt sind renommierte Hochschullehrer an der US-amerikanischen Harvard-University. Als Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt "Regierungslehre" befassen sie sich mit verschiedenen Aspekten rund um das Thema "Demokratie". Ihr Werk: Wie Demokratien sterben (die deutsche Ausgabe ist erschienen 2018 ebenfalls im DVA-Verlag), wurde bereits zum Bestseller.Kommen Demokratien absolut perfekt daher? Keineswegs! Am Beispiel der US-amerikanischen Demokratie und deren Stolperfallen nehmen sie wesentliche Schwachstellen aufs Korn.
 
 Letztendlich dreht es sich um die Grundpfeiler einer Demokratie und deren Verankerung in der amerikanischen Verfassung. Die erste geschriebene Verfassung (1787 verabschiedet und 1789 in Kraft getreten) galt stets als Musterbeispiel für westliche Demokratien.
 Seit der Präsidentschaft Donald Trumps und dem Sturm auf das Kapitol in Washington (D.C:) verunsicherte die Tatsache, dass die Republikaner als eine der beiden großen staatstragenden Parteien keine Veranlassung sahen, den Angriff auf das Kapitol zu verurteilen. Vielmehr versammelten sich viele hinter dem abgewählten Präsidenten. Die Nation und mit ihr die Demokratie geriet ins Trudeln. Levitsky und Ziblatt beschäftigen sich inhaltlich tiefgreifend mit der Verfassung und gelangen zur Erkenntnis, dass die Verfassung reformbedürftig erscheint.
 Beeindruckend kommentieren sie die Entstehungsgeschichte der amerikanischen Verfassung, stellen dabei aber heraus, dass das verfassungsgebende Gremium stets auf Kompromisse aus sein musste und genau das stellen sie als Manko heraus. Eine Verfassung, die allzu oft die zweitbeste Lösung berücksichtigen musste. Junge Demokratien konnten (und haben) sich ein Beispiel nehmen, die Inhalte jedoch moderner gestalten und haben mittlerweile bewiesen, dass es funktioniert.
 Amerika als Sonderfall: Welche Bereiche sehen Levitsky und Ziblatt insbesondere als reformbedürftig an?
 - Das bestehende Präsidialsystem (Wahlmänner-Prinzip),
 - Das Zweikammersystem (Senat, Repräsentantenhaus) durch den nicht-repräsentativen Zuschnitt (degressive Proportionalität),
 - Den Filibuster als legislative Minderheitsvetorecht und seine Konsequenzen,
 - Lebenslange Amtszeit der obersten Richter,
 - Kompliziertes/umständliches Verfahren der Wähler-Registrierung und
 - Extrem schwer zu ändernde Verfassung (qualifizierte Mehrheiten in beiden Kammern und Zustimmung von 75% der Bundesstaaten als Voraussetzung).
 Im letzten Abschnitt (Die Demokratie demokratisieren) unterbreiten sie Lösungsmöglichkeiten.
 
 "Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind." ("No one pretends, that democracy is perfect or all-wise. Indeed, it has been said that democracy is the worst form of government except those other forms that have been tried from time to time.") bemerkte Winston Churchill bereits 1947 spitzfindig.
 Auch wenn sich das vorliegende Werk von Steven Levitsky und Daniel Ziblatt überwiegend mit der US-Demokratie auseinandersetzt, es hat eine inspirierende Wirkung. Immer wieder habe ich mich beim Lesen gefragt: Wie regelt unser Grundgesetz Vergleichbares? Machen wir es besser?
 Alleine schon von daher sei dies gut zu lesende Buch mit ordentlich recherchiertem inhaltlichen Tiefgang einer breiten Leserschaft empfohlen! Viele Aspekte einer funktionierenden Demokratie werden angesprochen und lassen sich in andere Ausprägungen liberaler Demokratien ohne weiteres transferieren, so auch in die unsrige.
 Kern aller Entscheidungen ist den wahlberechtigten Bürgern eines Landes anheim gestellt, so legt es Artikel 20 unseres Grundgesetzes fest ("Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus." ...). Das Wahlrecht spielt hierbei eine große, eine entscheidende Rolle.
 Ich schreibe die Buchkritik am Vorabend der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen (bin demzufolge spät dran) und blicke, wie sicherlich Viele, gespannt auf die Ergebnisse, in der knapp 5 Millionen Wahlberechtigte (also gut 8% der wahlberechtigten Bundesbürger) über die Besetzung der Landtage entscheiden. Von richtungsweisenden Wahlen ist die Rede und in der Tat verheißen diese Abstimmungen komplizierte politische Prozesse im Anschluss, wenn man den Umfragen im Vorfeld folgt.
 Spannung ist angesagt, auch in Bezug auf die Konsequenzen in unserer Demokratie. Abschließnd sei noch ein Zitat des 16. US-Präsidenten Abraham Lincoln angeführt: "Wahlen gehören den Menschen. Es ist ihre Entscheidung. Und wenn sie sich entscheiden, dem Feuer den Rücken zuzukehren und sich den Hintern zu verbrennen, dann müssen sie nachher eben auf ihren Blasen sitzen."
 Hoffen wir, dass es weniger schmerzhaft wird...
 
 Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
 
 
 
 
 
Verlagsinfo Wir müssen die Demokratie reformieren, bevor sie sich selbst abschafftWie kann es uns gelingen, die Demokratie vor radikalen Minderheiten zu schützen, die sie von innen untergraben, destabilisieren und sogar zu zerstören drohen? Steven Levitsky und Daniel Ziblatt, Autoren des Weltbestsellers »Wie Demokratien sterben«, zeigen am Beispiel der USA, wie die Kräfte entstehen, die unsere demokratischen Prinzipien in ihren Grundfesten erschüttern und autoritären Strömungen den Weg ebnen. Sie beschreiben das große Paradox westlicher Demokratien: dass nämlich Inklusivität und Diversität oft gerade ausgrenzende Gegenbewegungen erzeugen. So wird deutlich: Die Demokratie steht an einem Scheideweg und muss jetzt reformiert werden, wenn sie nicht zu einer Herrschaft der Minderheit verkommen soll. Die Zukunft der Demokratie steht nicht nur bei den US-Wahlen 2024, sondern – angesichts des Aufstiegs der AfD und anderer rechtspopulistischer Parteien – auch in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt auf dem Spiel.
 
 Steven Levitsky ist Professor für Lateinamerikastudien und Professor für Regierungslehre an der Harvard-Universität. Seine Forschungsschwerpunkte sind politische Parteien, Demokratien und Autokratien sowie die Rolle von informellen Institutionen vor allem in Südamerika. Sein gemeinsam mit Daniel Ziblatt verfasstes Buch, der New-York-Times-Bestseller „Wie Demokratien sterben“ (DVA 2018), wurde in über dreißig Sprachen übersetzt und u.a. als bestes Sachbuch des Jahres mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis ausgezeichnet. Ihr neues Buch »Die Tyrannei der Minderheit« wurde in den USA ein New-York-Times-Bestseller und erschien 2024 bei DVA.
 
 Daniel Ziblatt ist Professor für Regierungswissenschaften an der Harvard-Universität und seit Oktober 2020 Direktor der Abteilung Transformationen der Demokratie am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WBZ). Seine Forschung und Lehre zu Demokratie und Autoritarismus insbesondere in Europa sind mehrfach preisgekrönt. 2023 wurde Ziblatt zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt. Sein gemeinsam mit Steven Levitsky verfasstes Buch, der New-York-Times-Bestseller „Wie Demokratien sterben“ (DVA 2018), wurde in über dreißig Sprachen übersetzt und u.a. als bestes Sachbuch des Jahres mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis ausgezeichnet. Ihr neues Buch „Die Tyrannei der Minderheit“ wurde in den USA ein New-York-Times-Bestseller und erscheint 2024 bei DVA.
 
Inhaltsverzeichnis Einleitung   11Die Angst, zu verlieren   21
 Die Banalität des Autoritarismus   45
 Das war bei uns doch möglich   79
 Warum die Demokratische Partei die Demokratie aufgab   109
 Gezügelte Mehrheiten   155
 Minderheitsherrschaft   191
 Sonderfall Amerika   227
 Die Demokratie demokratisieren   255
 
 Danksagung 293
 Anmerkungen   295
 Register   341
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
        
        
        
        
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