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Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki Roman
Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
Roman




Haruki Murakami

DuMont Buchverlag
EAN: 9783832197483 (ISBN: 3-8321-9748-6)
318 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, 2014

EUR 22,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
VIER FARBEN

Um sein verlorenes Leben zurückzugewinnen, muss ein Mann ohne Leidenschaften in seine Vergangenheit reisen, auf der Suche nach vier Farben, die ihm eine nie verheilende Wunde zufügten.

>Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki< folgt dieser Reise bis an ihr Ende.

EINE REISE

Ein monumentaler Roman über Freundschaft und Liebe, Schmerz und Schuld. Haruki Murakamis bislang größter Erfolg zeigt einen Weltautor auf der Höhe seines Könnens.
Rezension
Es sind die großen Themen der Menschheit wie Liebe, Verrat, Hass, Hoffnung und Vertrauen, die in dem Roman "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" des japanischen Autors Haruki Murakami erzählerisch entfaltet werden. Auch im Nachfolgewerk des dreibändigen Bestsellers "1Q84" versteht es der Autor, den Leser in eine geheimnisvoll und teils absurde Gedankenwelt hineinzuziehen. Der Protagonist Tsukuru Tazaki führt ein trostloses und sinnentleertes Leben und zieht sich zurück in seine sonderbare Welt. Eines Tages lernt er Sara kennen, die nur sehr schwer einen Zugang in seine Welt finden kann. Er fühlt sich von den Menschen verraten und verloren in dieser Welt und stellt sie auf eine seltsame Probe. Wenn ihre Beziehung eine Chance haben soll, dann muss er in seine Vergangenheit reisen. Er begibt sich auf der Spur nach einer nicht verheilten Wunde auf die Suche nach vier Farben in der Gestalt von vier alten Freunden. Warum haben ihn die längst vergangenen Geschehnissen fast in den Tod getrieben und wie kann er nach den vielen Jahren einen Weg finden, um ruhig zu werden und zufrieden leben zu können? Sehr geschickt verknüpft der Autor Realität und Fiktion. Als Leser fühle ich mich in die Handlung miteinbezogen und möchte doch immer wieder ausbrechen aus dieser Welt der Träume und skurrilen Fantasie. Es geht um die Suche nach Sinn und nach der eigenen Persönlichkeit und Identität, die bisweilen verzweifelte Formen annimmt. Ein aufrüttelnder Roman, der nachdenklich macht und eigene Lebensfragen aufrütteln kann. Eine gute Marketingidee ist der transparente Schutzumschlag, der sehr schön auf die Farbensymbolik der Geschichte hinweist.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Murakamis Rekordbestseller – ein Epos um Freundschaft, Einsamkeit und Schuld

Der junge Tsukuru Tazaki ist Teil einer Clique von fünf Freunden, deren Mitglieder alle eine Farbe im Namen tragen. Nur Tsukuru fällt aus dem Rahmen und empfindet sich – auch im übertragenen Sinne – als farblos, denn anders als seine Freunde hat er keine besonderen Eigenheiten oder Vorlieben, ausgenommen vielleicht ein vages Interesse für Bahnhöfe. Als er nach der Oberschule die gemeinsame Heimatstadt Nagoya verlässt, um in Tokio zu studieren, tut dies der Freundschaft keinen Abbruch. Zumindest nicht bis zu jenem Sommertag, an dem Tsukuru voller Vorfreude auf die Ferien nach Nagoya zurückkehrt – und herausfindet, dass seine Freunde ihn plötzlich und unerklärlicherweise schneiden. Erfolglos versucht er wieder und wieder, sie zu erreichen, bis er schließlich einen Anruf erhält: Tsukuru solle sich in Zukunft von ihnen fernhalten, lautet die Botschaft, er wisse schon, warum. Verzweifelt kehrt Tsukuru nach Tokio zurück, wo er ein halbes Jahr am Rande des Selbstmords verbringt.
Viele Jahre später offenbart sich der inzwischen 36-jährige Tsukuru seiner neuen Freundin Sara, die nicht glauben kann, dass er nie versucht hat, der Geschichte auf den Grund zu gehen. Von ihr ermutigt, macht Tsukuru sich auf, um sich den Dämonen seiner Vergangenheit zu stellen.

Haruki Murakami wurde 1949 in Kyoto, Japan geboren und wuchs in Kobe auf. Nach abgeschlossenem Studium verließ er 1975 die Waseda-Universität in Tokio, wo er anschließend sieben Jahre lang Eigentümer einer kleinen Jazz-Bar war.
Sein erster Roman, „Hear the Wind sing“ (1979), brachte ihm den Gunzou-Förderpreis ein. Zusammen mit „Pinball“, 1973 (1980, beide wurden nur ins Englische übersetzt) und „Wilde Schafsjagd“ (1982, dt. 1991), für den er mit dem Norma-Förderpreis ausgezeichnet wurde, bildet dieser Roman die sogenannte „Trilogie der Ratte“.
Zu Murakamis weiteren Veröffentlichungen zählen „Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt“ (1984, dt. 1995), „Naokos Lächeln“ (1987, dt. 2001), „Tanz mit dem Schafsmann“ (1988, dt. 2002), „Gefährliche Geliebte“ (1992, dt. 2000), „Der Elefant verschwindet“ (1993, dt. 1995) und „Als ich eines Tages im April das 100%ige Mädchen sah“ (dt. 1996).
Von 1991 an lebten Murakami und seine Ehefrau vier Jahre lang in den USA, wo er in Princeton lehrte und den Roman „Mister Aufziehvogel“ verfasste (1994–95, dt. 1998), für den er den Yomiuri-Literaturpreis erhielt.
Nach dem Erdbeben von Hanshin und dem Gas-Attentat auf die Tokioter U-Bahn von 1995 kehrte Murakami nach Japan zurück, wo er zunächst Opfer des Attentats und schließlich auch Mitglieder der Aum-Shinrikyo-Sekte interviewte. Die Interviews erschienen in Japan in zwei Bänden; der zweite, „The Place that was promised“ (1998), wurde mit dem Preis der Kuwabara Takeo-Akademie ausgezeichnet. Eine Auswahl aus beiden Büchern wurde 2002 als deutschsprachige Ausgabe unter dem Titel „Untergrundkrieg“ veröffentlicht.
Von Haruki Murakami erschienen seitdem „Sputnik Sweetheart“ (1999, dt. 2002), „Nach dem Beben“ (1997, dt. 2003), „Kafka am Strand“ (2002, dt. 2004), die Kurzgeschichtensammlung „Blinde Weide, schlafende Frau“ (dt. 2006), der Roman „Afterdark“ (dt. 2005) und das Sachbuch „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" (dt. 2007). Zu den jüngsten Veröffentlichungen zählen „1Q84, Buch 1&2" (dt. 2010) und Buch 3 (dt. 2011) sowie die von Kat Menschik illustrierten Erzählungen „Schlaf", „Die Bäckereiüberfälle" und "Die unheimliche Bibliothek". Die Neuübersetzung von Murakamis literarischem Durchbruch „Gefährliche Geliebte“ erschien 2013 unter dem neuen Titel „Südlich der Grenze, westlich der Sonne".
Zu den Preisen, die Murakami in jüngerer Zeit erhielt, gehören der Frank O’Connor Internationale Kurzgeschichtenpreis (Irland, 2006) der Franz-Kafka-Preis (Tschechien, 2006) und der Asahi-Preis (Japan, 2006).
Zudem hat Murakami Werke diverser amerikanischer Autoren ins Japanische übertragen, darunter Bücher von F. Scott Fitzgerald, Raymond Carver, John Irving und Raymond Chandler. Seine eigenen Werke wurden bislang in mehr als vierzig Sprachen übersetzt.