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Die Kinderzeichnung im Kontext der Neuen Medien Eine qualitativ-empirische Studie von zeichnerischen Arbeiten zu Computerspielen Kunst und Bildung, herausgegeben von Carl-Peter Buschkühle, Joachim Kettel und Mario Urlaß, Bd.3

Zugl.: Diss., Universität Paderborn, 2007
Die Kinderzeichnung im Kontext der Neuen Medien
Eine qualitativ-empirische Studie von zeichnerischen Arbeiten zu Computerspielen


Kunst und Bildung, herausgegeben von Carl-Peter Buschkühle, Joachim Kettel und Mario Urlaß, Bd.3



Zugl.: Diss., Universität Paderborn, 2007

Annette Wiegelmann-Bals

Reihe: Kunst und Bildung


Athena Verlag
EAN: 9783898963534 (ISBN: 3-89896-353-5)
260 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2009, mit 86 farbigen und 91 schwarzweißen Abb.

EUR 32,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In der vorliegenden qualitativ-empirischen Untersuchung weist die Autorin nach, dass sich die Zeichentätigkeit von Kindern durch den Einfluss der Neuen Medien verändert hat. Das bedeutet, dass bislang vorliegende Forschungsergebnisse zur Kinderzeichnung nur partiell auf medienbezogene Zeichnungen übertragbar sind.

Annette Wiegelmann-Bals entwickelt einen innovativen Forschungsansatz unter Berücksichtigung interdisziplinärer Zusammenhänge aus verschiedenen kulturwissenschaftlichen Bezugsfeldern. Sie stellt die These auf, dass sich durch die Rezeption von Computerspielen bei Heranwachsenden genderspezifische Wahrnehmungsmuster herausbilden. Hieraus werden Überlegungen zu einer Theorie zur Konstruktion virtueller Bilder im Gehirn formuliert. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit leisten so einen Beitrag zur Formulierung einer medien- und geschlechtsspezifischen Wahrnehmungs- und Erinnerungstheorie.

Die bildungspolitische Konsequenz aus den Untersuchungsergebnissen liegt in der Notwendigkeit, mediatisierte Bild- und Erfahrungswelten in Bildungsprozessen zu thematisieren. Die Kinderzeichnung eignet sich in diesem Kontext sowohl als Mitteilungs- wie auch als Kompensations- und Imaginationsmedium.



»Diese Untersuchung berührt nicht nur die Kunstpädagogik und Ästhetische Bildung, sondern ist zugleich von großer Bedeutung für die Erziehungswissenschaften, die Kinder- und Jugendpsychologie, die Kunsttherapie und die Medienpädagogik. Es handelt sich hier auch um eine erziehungswissenschaftliche wie bildungspolitische Studie von hoher gesellschaftlicher Brisanz, der eine breite Beachtung im Interesse der nachfolgenden Generation zu wünschen ist.«

Jutta Ströter-Bender
Rezension
Die Autorin stellt das traditionelle Wissen über Kinderzeichnungen in Frage; die digitale Revolution und das kindliche Nutzerverhalten des Computers stellen die Standarduntersuchungen zur Kinderzeichnung aus den 1970er und 1980er Jahren in Frage. Sind die klassischen Entwicklungsphasen der Kinderzeichnung überhaupt noch aktuell? Computerspiele und virtuelle Welten haben hier bei den Kindern einiges verändert. Diese Dissertation leitet eine neue Phase der Erforschung von Kinder- und Jugendzeichnungen im Zeitalter der Computerspiele ein. Gestaltungsweisen der Bildkompositionen, der Raumorganisation und der Farbkonzepte zeigen, dass im Vergleich zu früheren Kinderzeichnungen durchaus von einem Verlust an gestalterischer Qualität gesprochen werden kann; die entwicklungspsychologischen Kompetenzen verschieben sich zugleich altersmäßig nach hinten. Auch überlassen die Eltern die virtuellen Spielwelten weitgehend unkontrolliert den Heranwachsenden.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Einleitung 11

2 Grundlagen 15

2.1 Forschungsergebnisse Kinderzeichnung 15
2.1.1 Von der Kritzelphase zur komplexen Bildstruktur 16
2.1.2 Raumorganisation und Farbausdruck 20
2.1.3 Die Darstellung des Menschen 23
2.1.4 Geschlechtsunterschiede in der Kinderzeichnung 23
2.1.5 Deutung der Kinderzeichnung 25
2.1.6 Kinderzeichnungen im historischen Vergleich 29
2.2 Ergebnisse der Medienwirkungsforschung 38
2.2.1 Ansätze und Perspektiven der Medienwirkungsforschung 38
2.2.2 Konstruktivistische Sichtweise von Wirklichkeit 46
2.2.3 Transfer-und Transformationsprozesse 48
2.2.4 Erkenntnisse und Diskussionspunkte allgemeiner Medienwirkungsforschung 51
2.2.5 Zur Wirkung von Computerspielen 53
2.3 Ausgewählte Aspekte zur Deskription des Forschungsfeldes 55
2.3.1 Befunde deskriptiver Forschung zur Medienrezeption 55
2.3.2 Spieltheoretischeüberlegungen 58
2.3.3 Die Faszination von Computerspielen 60
2.3.4 Kategorisierung von Bildschirmspielen 63
2.3.5 Kompetenzerwerb durch Computerspiele 65
2.3.6 Analyse und Bewertung von Computerspielen 67
2.3.7 Forschungsergebnisse zur ästhetischen Inszenierung von Bildschirmspielen 73
2.3.8 Computerspiele als soziale Identifikationsmodelle 75
2.3.9 Zur Situation männlicher Heranwachsender 78
2.3.10 Geschlechtsspezifische Inszenierungen von Computerspielen 80
2.3.11 Mythisch-märchenhafte Elemente als ästhetische Reize in Computerspielen 83
2.4 Qualitative Kinder-und Jugendmedienforschung 84
2.4.1 Kinderzeichnungen als Untersuchungsmethode 85
2.4.2 Zum Forschungsansatz der vorliegenden Arbeit 86
2.4.3 Vorüberlegungen zur empirischen Untersuchung 89

3 Die empirische Untersuchung 93

3.1 Ausgewählte Spielanalysen 94
3.1.1 Spielanalyse Grand Theft Auto (Version: Vice City) 94
3.1.2 TombRaider 112
3.2 Fragestellungen 117
3.3 Konzeption des Forschungsprojektes 119
3.3.1 Kriterien zur Methodenwahl 119
3.3.2 Datenerhebung 120
3.3.3 Zeitlicher und organisatorischer Rahmen 123
3.4 Anmerkungen zur Durchführung 124
3.5 Auswertung des Projektbereiches l 125
3.5.1 Die Phänomenologische Analyse als Auswertungsverfahren 125
3.5.2 Modell zur Analyse von Kinderzeichnungen zu Bildschirmspielen 127
3.5.3 Analyse der Zeichnungen zu GTA Vice City 130
3.5.4 Hypothesengenerierung 160
3.5.5 Experiment zur Überprüfung der Hypothese 162
3.5.6 Analyse der Zeichnungen zu Tomb Raider 163
3.6 Ergebnisse des Projektbereiches l 166
3.6.1 Bezugsfeld Kinderzeichnungsforschung 167
3.6.2 Zusammenfassung 176
3.7 Auswertung und Ergebnisse Projektbereich II 179
3.8 Auswertung und Ergebnisse Projektbereich III 180
3.9 Ergebnisse im Bezugsfeld der Medienwirkungsforschung:
Überlegungen zur Konstruktion virtueller Bilder im Gedächtnis 181
3.10 Ergebnisse im Bezugsfeld der Kunst- und Medienpädagogik:
Überlegungen und Konsequenzen 190
3.11 Ergebnisse im Bezugsfeld der Kulturwissenschaft:
Überlegungen zur medialen Gedächtniserzeugung 191
3.12 Reflexion der empirischen Untersuchung 193
3.12.1 Zur Kritik an dem Forschungsansatz 193
3.12.2 Reflexion anhand der Gütekriterien qualitativer Forschung 195
3.13 Resümee 197

4 Literaturverzeichnis 207

5 Abbildungverzeichnis 231

6 Tabellenverzeichnis 235

7 Anhang 237

7.1 Fragebögen 237
7.2 Kinderzeichnungen 241

Nachwort 257