lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Die Kehrseite der Anschlussfähigkeit Zur Prä- und Postexistenz des Logos in Auseinandersetzung mit der Christologie von Paul Tillich Zugl.: Dissertation, Universität Bochum, 2013
Die Kehrseite der Anschlussfähigkeit
Zur Prä- und Postexistenz des Logos in Auseinandersetzung mit der Christologie von Paul Tillich


Zugl.: Dissertation, Universität Bochum, 2013

Britta Baumert

LIT
EAN: 9783643124852 (ISBN: 3-643-12485-6)
312 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2014

EUR 34,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Paul Tillich hat mit seiner Christologie einen Ansatz entwickelt, der eine hohe Anschlussfähigkeit des christlichen Glaubens gegenüber der Gesellschaft ermöglicht. Gerade die Offenheit in seinem Denken und das hohe Potential der Anschlussfähigkeit gegenüber anderen Denkrichtungen gestalten seinen Ansatz auch für die aktuelle Theologie enorm attraktiv. Doch es drängt sich die Frage auf, ob es bei einem derart vielversprechenden Ansatz auch eine Kehrseite gibt. Kann Tillichs Christologie tatsächlich die größtmögliche Form von Anschlussfähigkeit bieten ohne dass sich dadurch Schwierigkeiten im christologischen Denken ergeben?

Dr. Britta Baumert ist seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für systematische Theologie und ihre Didaktik am Institut für katholische Theologie der TU Dortmund.
Rezension
Das Hauptwerk des deutsch-amerikanischen evangelischen Theologen und Philosophen Paul Tillich (1886 - 1965)ist seine drei-bändige und damit letztlich trinitarisch angelegte Systematische Theologie, deren mittlerer und schmalster Band die Christologie umfasst. Dabei begreift er in der Spannung von Essenz und Existenz Jesus Christus als den Grund des Seins und die Ermöglichung des Neuen Seins für den Gläubigen. Die gesamte Systematische Theologie ist geprägt von der Methode der Korrelation, die jeweils eine Fragestellung entwicklelt bzw. einen Anknüfungspunkt sucht, auf den der christliche Glaube dann eine Antwort geben kann. Tillichs Theologie ist mithin von einer erheblichen "Anschlussfähigkeit" (vgl. Titel) an die Lebenswirklichkeit der Menschen geprägt und hat insofern nicht zufällig insbesondere auch die Religionspädagogik mit der Korrelationsdidaktik, der Problemorientierung und der Symboldidaktik erheblich geprägt. Die hier anzuzeigende Bochumer Dissertation aus der Reihe "Tillich-Studien" fragt nun kritisch nach der "Kehrseite der Anschlußfähigkeit".

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Danksagung 1
Einleitung 3

1. Paul Tillichs Anschlussfähigkeit im Spiegel der Logos-Theologie 11

1.1 Einführung in die Denkmuster und Strukturen der Logos-Theologie 11
1.1.1 Die Teilhabe am Logos als Weltvernunft 11
1.1.2 Die Unterscheidung zwischen Potentialität und Aktualität 18
1.1.3 Die Differenzierung zwischen dem universalen Logos und seiner konkreten Manifestation 23
1.1.4 Stärken und Grenzen der Logos-Theologie: Die Anschlussfähigkeit und ihre Kehrseite 28
1.2 Die Logos-Christologie bei Paul Tillich 33
1.2.1 Der Einfluss von Tillichs Biografie auf seine Christologie 36
1.2.2 Der kulturtheologische Ansatz — die Grundlage der Anschlussfähigkeit 51
1.2.3 Der Offenbarungsgedanke und die Öffnung nach außen 56
1.2.4 Das Wort Gottes als Medium der Begegnung 77
1.2.5 Der Logos als Bindeglied zwischen Christologie und Ontologie 93
1.2.6 Die Inkarnation 103
1.2.7 Essenz und Existenz 111
1.2.8 Das Neue Sein als Wegbereiter der Geistchristologie 117
1.3 Analyse der logos-theologischen Denkmuster und Strukturen bei Paul Tillich und ihre Auswirkungen auf die Anschlussfähigkeit 135
1.3.1 Die Teilhabe am Logos als Weltvernunft 135
1.3.2 Potentialität und Aktualität 139
1.3.3 Der universale Logos und seine konkrete Manifestation 144
1.4 Kritik an Tillichs Logos-Christologie 149
1.4.1 Die Kritik von Gunther Wenz 149
1.4.2 Die Kritik von Robison B. James 155
1.4.3 Die Kritik von Young-Ho Chun 155
1.4.4 Die Kritik von Oswald Bayer 157
1.4.5 Die Kritik von Karl-Heinz Menke 159
1.4.6 Die Kritik von Georg Essen 160
1.4.7 Zusammenführung der Kritikpunkte 162

2. Analyse der Prä- und Postexistenz in der Logos-Christologie von Paul Tillich — die Kehrseite 163

2.1 Herleitung des Kriteriums der Kohärenz von Prä- und Postexistenz 164
2.2 Problemdarstellung am Beispiel der Logos-Christologie von Markell von Ankyra 166
2.2.1 Einführung in Leben und Werk des Markell von Ankyra 166
2.2.2 Die Logos-Christologie des Markell und das Moment der Anschlussfähigkeit 174
2.2.3 Markell im Spiegel der Kritik seiner Gegner 187
2.2.4 Zusammenführung der Kritikpunkte und Herleitung von Kriterien 206
2.3 Anwendung der Kriterien auf die Logos-Christologie von Paul Tillich 210
2.3.1 Das Kriterium der Identifikation des Logos mit dem Gottessohn 210
2.3.2 Das Kriterium des einheitlichen, personalen Gottesbildes 213
2.3.3 Das Kriterium des trinitaren Gottes 215
2.3.4 Das Kriterium der Identifizierung des präexistenten Logos mit dem Menschen Jesus Christus 217
2.3.5 Das Kriterium einer wahren Prä- und Postexistenz Christi, die sich ausgehend von der Inkarnation erschließt 219
2.3.6 Das Kriterium der Zwei-Naturen-Lehre 221
2.3.7 Das Kriterium der menschlichen Natur des Prä- und Postexistenten 223
2.4 Bewertung der Konstanz von Prä- und Postexistenz in Tillichs Logos-Christologie 224
2.5 Reflexion der Bedeutung der Kohärenz von Prä- und Postexistenz in Bezug zur Inkarnation 230

3. Gegenentwurf zur Logos-Christologie von Paul Tillich 233

3.1 Die Christologie von Friedrich-Wilhelm Marquardt 234
3.2 Kohärenz der Prä- und Postexistenz Christi in der Christologie von Marquardt 244
3.2.1 Das Kriterium der Identifikation des Logos mit dem Gottessohn 244
3.2.2 Das Kriterium des einheitlichen, personalen Gottesbildes 248
3.2.3 Das Kriterium des trinitaren Gottes 250
3.2.4 Das Kriterium der Identifizierung des präexistenten Logos mit dem Menschen Jesus Christus 253
3.2.5 Das Kriterium einer wahren Prä- und Postexistenz Christi, die sich ausgehend von der Inkarnation erschließt 256
3.2.6 Das Kriterium der Zwei-Naturen-Lehre 259
3.2.7 Das Kriterium der menschlichen Natur des Prä- und Postexistenten 262

4. Auswertung und Aktualisierung der Ergebnisse 267

4.1 Auswirkungen der Kohärenz auf Strukturen und Denkmuster der Logos-Theologie 267
4.1.1 Die Teilhabe am Logos als Weltvernunft 267
4.1.2 Potentialität und Aktualität 271
4.1.3 Der universale Logos und seine konkrete Manifestation 273
4.1.4 Auswertung 274
4.2 Ausblick 280

Literaturverzeichnis 289