Liest man den Klappentext, vermutet man zunächst eine Art „Robin Hood Geschichte“. Nun, gewisse Ähnlichkeiten lassen sich nicht leugnen; eine hübsche, junge Frau verliebt sich in einen geheimnisvollen Unbekannten, der unter dem Decknamen „der Rabe“ den Reichen das Geld wegnimmt und es den Armen gibt. Auch die Zeit kommt im Groben hin. Und doch ist hier alles anders.
Die eigentliche Geschichte beginnt erst nach einer – vergleichsweise langen – Vorgeschichte. Lyddes Kindheit und ihr Leben werden geschildert bis zu dem Zeitpunkt, wo sie ihrer Neugierde folgt und durch die Zeitspalte fällt. Nachdem ich zuerst den zweiten Band („Die Rose von Lancaster“) gelesen habe und erst danach diesen hier, war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Ich persönlich finde, dass der zweite Band wesentlich besser geschrieben ist; er ist spannender und mitreißender, wobei die Handlung des ersten Bandes eigentlich mehr Spannung verspricht, da mehr passiert. Hier werden - logischerweise - auch die Grundlagen für die Weiterführung der Geschichte gelegt. Trotzdem ist das Buch sehr gut geschrieben, man legt es nur ungern aus der Hand. Auch regt das Buch definitiv die Fantasie an.

Über die Handlung:
Lydde, eine Amerikanerin Mitte Fünfzig aus dem 21. Jahrhundert, gelangt aus Versehen durch ein Wurmloch in die Vergangenheit, bzw. ein Paralleluniversum, in dem die Vergangenheit gerade jetzt real ist. Sie landet im puritanischen England des 17. Jahrhunderts, mitten in einer Kirche – und um über 30 Jahre verjüngt. Das Faszinierende daran, ihr ganzes „reales“ Leben hat sie genau in dieser Kleinstadt in England verbracht – im 21. Jahrhundert. Hier trifft sie auf Menschen, die sie scheinbar aus einem „anderen leben“ kennt. Es fällt ihr sehr schwer, sich als emanzipierte Frau des 21. Jahrhunderts den Gepflogenheiten des 17. Jahrhunderts anzupassen und vor allem sich unterzuordnen. Zu ihrem eigenen Schutz gibt sie sich als Junge aus, ebenfalls eine Herausforderung und sie gerät in so einige gefährliche Situationen. Dann trifft sie auf zwei sehr mächtige Männer, ein Pastor, der mit allen Mitteln den Raben verfolgt sowie den Raben, in den sie sich unbekannterweise unsterblich verliebt. Diese Liebe fordert Einiges von ihr. Mehr soll aber an dieser Stelle nicht verraten werden.

Fazit:
Gute, kurzweilige Lektüre, besonders für den Urlaub.

Zusatzinfos:
Aus dem Amerikanischen von Angelika Naujokat.



Sylvia Schubert, Lehrerbibliothek.de

(der Verlags-Website entnommen)

Lydde kann es nicht glauben: Plötzlich befindet sie sich nicht mehr im modernen West Virginia, sondern im England zur Zeit Cromwells! Die Puritaner regieren, die Sitten sind streng, und Lydde muss ihre Identität verbergen. Doch dann begegnet sie einem geheimnisvollen Mann, dem »Raben«, der die Reichen beraubt und den Armen hilft. Sie ist vom ersten Augenblick an fasziniert von dem rätselhaften Fremden ...

Denise Giardina lebt in Charleston, West Virginia, und hat in den USA mehrere hoch gelobte Romane veröffentlicht. Ihrem ersten Zeitreiseroman, "Die Geliebte des Raben", folgt hiermit der zweite, "Die Rose von Lancaster".

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