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Die Frage nach dem Tier
Interdisziplinäre Perspektiven auf das Mensch-Tier-Verhältnis
Johann S. Ach, Martina Stephany (Hrsg.)
LIT
EAN: 9783643104434 (ISBN: 3-643-10443-X)
112 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, Juli, 2010
EUR 19,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Das Verhältnis des Menschen zum Tier und Fragen der Tierethik haben in den zurückliegenden Jahren neue Aufmerksamkeit auf sich gezogen - nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Einsicht in die enge genetische Verwandtschaft zwischen Mensch und Tier. Über die "klassischen" Fragen der Tierethik hinaus hat sich die Diskussion hin zu einer grundsätzlichen, multidisziplinären Auseinandersetzung mit dem Verhältnis des Menschen zum Tier fortentwickelt.
Rezension
Der Dioxin-Skandal versetzt die Menschen in große Sorge. Die Tatsache, dass hierbei tausende von Hühnern „vorsorglich“ umgebracht werden, ist für den Normalverbraucher eher zweitrangig. "Die Frage nach dem Tier" wird leider trotz der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Tiere fühlende Lebewesen sind und der Tatsache, dass eine enge genetische Verwandtschaft zwischen Mensch und Tier besteht, noch immer zu selten gestellt. Erst langsam gerät die grausame Massentierhaltung in die Diskussion, denn häufig stellt die menschliche Profitgier den Nutzwert dieser hilflosen Wesen in den Vordergrund und lässt den Eigenwert der Tiere völlig außer Acht. Der homo sapiens erhebt sich aufgrund seiner höheren Intelligenz über alle Lebewesen und macht keinen Halt vor der Ausbeutung und Diskriminierung der Tiere. Heike Baranzke und Birgit Mütherich gehen in ihren Beiträgen auf dieses Phänomen des „Speziesismus“(nach Richard Ryder) in Analogie zum „Rassismus“-Begriff detailliert ein. Weiterhin beschäftigen sich die Artikel dieses perspektivenreichen und interdisziplinären Buches mit Messungen zum Wohlergehen der Tiere und der Frage nach deren Rechten, dem Zusammenhang zwischen Tierquälerei und menschlicher Gewalt, der Darstellung und Verfremdung des Tieres in Zeichentrickfilmen und der Überbrückung innerethischer Dilemmata (Tierschutz vs. Religions- und Forschungsfreiheit). Die Gegenüberstellung unterschiedlicher Auffassungen ermöglicht eine tiefgehende und facettenreiche diskursive Auseinandersetzung mit den Fragen der Tierethik. Ein gelungenes Plädoyer für einen empathischen Umgang des Menschen mit dem Tier.
Gabriele Fiebich, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 1
Das Wohlergehen der Tiere 3
Norbert Sachser
Sind alle Tiere gleich? Vom reduktionistischen Antispeziesismus zur selbstrefexiven Verantwortungsethik 17
Heike Baranzke
Transgene Tiere. Anmerkungen zur Herstellung, Nutzung und Haltung transgener Tiere aus tierethischer Perspektive 33
Johann S. Ach
Haben Tiere Rechte? 47
Dieter Birnbacher
Tierärztliche und juristische Fragen zu zwei innerethischen Dilemmata - Aspekte des tierschutzethischen Forschungsbedarfs 65
Jörg Luy/Goetz Hildebrandt
Soziologische Aspekte des Speziesismus 75
Birgit Mütherich
Der Mensch im Tier - Anthropomorphisierung und Funktionalisierung von Tieren im Zeichentrickfilm 95
Martina Stephany
Hinweis zu den Autoren 109
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