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Die Enzyklopädie der Faulheit Ein Anleitungsbuch
Die Enzyklopädie der Faulheit
Ein Anleitungsbuch




Wolfgang Schneider

Eichborn AG
EAN: 9783821807201 (ISBN: 3-8218-0720-2)
190 Seiten, hardcover, 17 x 25cm, 2004

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Für Aristoteles ist sie die Schwester der Freiheit, für Dostojewski eine verführerische Geliebte der Phantasie und für Salomon die einzig wahre Begleiterin auf dem Weg zur Weisheit:

die Faulheit.

Doch nicht nur Dichter und Denker haben dem Müßigwerden in den höchsten Tönen gehuldigt - auch viele Sprichwörter, Geschichten, Kuriositäten und Lebensläufe verdanken der Faulheit ihre Inspirierende Kraft.



Ein anregendes Hilfs- und Handbuch für alle Freunde Oblomovs.
Rezension
"Gott hat die Zeit geschaffen, von der Eile hat er nichts gesagt." [Finnisches Sprichwort]

Leistungsanforderungen, Leistungsdruck, Leistungsüberforderung - der Schulalltag ist für Schüler und Lehrer gleichermaßen von Arbeit geprägt. Die Enzyklopädie der Faulheit ist hier nicht nur ein Kontrast sondern auch eine Art Medizin für den mehr oder weniger Überarbeiteten. Der Grundgedanke der sich durch das Buch zu ziehen scheint, ist nicht die Werbung zum Nichtstun sondern vielmehr der Aufruf, der Arbeit und vor allem dem Arbeitsdruck einen angemessenen, menschlichen Platz im Leben zu geben.

Albert Einstein schlief im Durchschnitt 12 Stunden pro Tag!

"Nimm dir Zeit, um froh zu sein; es ist die Musik der Seele." [Isländisches Sprichwort]

H. Gebauer, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
In der Ruhe liegt die Kraft

Manche Leute sagen: "Nicht hudeln", andere fordern: "Mach halblang". Sie haben recht: Wer zu viel Energie verschwendet, der verkürzt sein Leben, denn in der Ruhe liegt die Kraft! Wir kommen nicht besonders weit mit der Hektik, Kurzatmigkeit ist längst nicht mehr das Gebot der Stunde – es ist also dringend geboten, die Enzyklopädie der Faulheit vorzustellen.

Wie das? Faulheit hat ja nun einen besonders schlechten Ruf, Faulheit gilt als Sünde und nur die hektische Betriebsamkeit scheint den Menschen zum vollwertigen Mitglied der Gesellschaft zu machen. Doch Müßiggang ist keineswegs aller Laster Anfang, Müßiggang ist auch ein Ziel. Denn oft ist das, was wir Faulheit nennen, der kreative Ausgangspunkt für große Taten – oder glauben Sie, dass Albert Einstein oder George Gershwin oder Charlie Chaplin nichts geleistet haben? Sie alle waren Faulpelze. Sie waren sogar Schulversager. Sie hatten einen seligen Schlaf und ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Mit einem Wort: sie waren Müßiggänger. Auch die größten Dichter und Denker wären nie auf die Idee gekommen, ihr Heil nun ausgerechnet jener termingeplagten Hektik zu suchen, die heute angeblich den Tüchtigen auszeichnet; "Einsamkeit und Faulheit liebkosen die Phantasie", hat schon Dostojewski erkannt.

Hier ist nun das Handbuch für all jene, die besser leben wollen: die Enzyklopädie der Faulheit. In ihr finden Sie nicht nur die zentralen literarischen und philosophischen Texte zum Thema sowie eine außergewöhnliche Sammlung von Sprichwörtern und Kuriositäten. Mittels Fakten erschüttert dieses Buch auch den Glauben an die Betriebsamkeit, mit der es gar nicht so weit her ist. Oder wussten Sie, dass die fleißige Biene gerade mal zwanzig Prozent ihrer Lebenszeit mit Arbeit verbringt?
Stellen Sie ruhig "unsere moderne Zeit" auf den Kopf, denn in der Ruhe liegt die Kraft.

Bis die Tage!
Inhaltsverzeichnis
Da ist was faul - Kurze Geschichte einer langen Verwirrung ... 9

Teil 1 - Die Faulheit: Tugend oder Laster?

Sehend unter Blinden ... 23

Taugenichtse
Aus dem Leben eines Taugenichts (Joseph Freiherr von Eichendorff) ... 29
Der Faule (Gotthold Ephraim Lessing) … 37
Gründer (Wilhelm Busch) ... 37
Der faule Geheimagent (Joseph Conrad) ... 38
Schlechte Schüler ... 40
Grabsprüche auf faule Leute ... 46

Faulpelze
Vom oberen und vom unteren faulen Pelz - die Faulheit im Tierreich (Wolfgang Hörner): Löwe und Adler ... 49
Pflanzenschaf ... 50
Ameise und Biene ... 50
Eule ... 51
Schnecke und Schildkröte ... 51
Faultier ... 53
Hund und Katze ... 55
Schlange ... 55
Walroß ... 55
Schimpanse ... 55
Kuckuck ... 56
Kaiserpinguin ... 56
Fisch ... 56
Schmetterling ... 56
Maikäfer ... 56
Zikade ... 56
Seepferdchen und Seenadel ... 57
Albatros ... 57
Dohle ... 58
Spinne ... 58
Bär ... 58
Schiffshalter ... 58
Taube ... 58
Siebenschläfer ... 59
Fische ... 59
Biene und Ameise ... 60

Müßiggänger
Muße und Müßiggang (Friedrich Nietzsche) ... 63
Erleuchtung (Heinrich Heine) ... 66
Sie arbeiten alle (Hans Paasche) ... 67
Die drei Zigeuner (Nikolaus Lenau) ... 69
Stunden für die Seele (Walt Whitman) ... 70
Sommerfrische (Joachim Ringelnatz) ... 72
O süßes Nichtstun (Theodor Storni) ... 73
Klarer Tag (Richard Dehmel) ... 73
Naturvölker ... 74
Sprichwörter der Völker ... 80


Teil 2 - Lob des Müßiggangs

Schöner Schlendrian 85

Glücksstifter
Das Lob der Faulheit (Gotthold Ephraim Lessing) ... 89
Idylle über den Müßiggang (Friedrich Schlegel) ... 89
Plädoyer des Müßiggangs (Miguel de Unamuno) ... 92
Lob des Müßiggangs (Bertrand Russell) ... 93
Ode an die Faulheit (Pablo Neruda) ... 96

Sinnspender
Der Angelpunkt, um den sich alles dreht (Aristoteles) ... 101
Die Faulheit (Gotthold Ephraim Lessing) … 102
Das große Triebrad (Georg Simmel) ... 103
Stachel der Arbeit (Ernst Bloch) ... 107
Laßt uns weniger betriebsam sein (Robert Louis Stevenson) ... 108

Inspirationsquelle
Tom Sawyers Abenteuer (Mark Twain) ... 115
Schöpferische Muße (Emil Küng) ... 120
Kultur braucht Sklaven (Oscar Wilde) ... 122
Zum Philosophieren (Arthur Schopenhauer) ... 124


Teil 3 - Anleitung zum Faulsein

Mach mal Pause! Nur wie? ... 129

Krank durch Arbeit
Leonce und Lena (Georg Büchner) ... 135
Gestört (Wilhelm Busch) ... 136
Weltjammer (Erich Mühsam) ... 137
Allzu eifrig (Eugen Roth) ... 138
Die Bank (Wolfgang Schneider) ... 138
Das Recht auf Faulheit (Paul Lafargue) ... 141
Unentbehrlich (Wilhelm Busch) ... 144
Die Kunst des Müßiggangs (Hermann Hesse) ... 145
Banalität und Verklärung (E. M. Cioran) ... 147

Die Kunst der Entschleunigung
Glückliche Stunden (Theodor Fontane) ... 151
Morgens um acht (Kurt Tucholsky) ... 152
Der kleine Prinz (Antonie de Saint-Exupéry) ... 154
Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral (Heinrich Böll) ... 155
Träumen (Robert Walser) ... 158
Die verlorene Zeit (Jacques Prévert) ... 159
Ein wahrhaft göttliches Leben (Soren Aabye Kierkegaard) ... 159

In der Ruhe liegt die Kraft
Muße (Epikuros) ... 163
Das Glück der Ruhe (Blaise Pascal) ... 163
Die Muße (Friedrich Hölderlin) ... 164
Ein ganz eigner Trieb (Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher) ... 165
Sich an Kometenschweife klammern (Henry Miller) ... 166
Bürger, schont eure Anlagen (Erich Kästner) ... 168
Paradies (Lew Tolstoj) ... 169

Statt eines Nachwortes … 171

Anhang
Literaturverzeichnis … 181
Namensregister … 187