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Die Entdeckung der Currywurst Novelle Sonderausgabe September 2008 - Das Buch zum Film / Erstausgabe 1993
Die Entdeckung der Currywurst
Novelle


Sonderausgabe September 2008 - Das Buch zum Film / Erstausgabe 1993

Uwe Timm

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423083942 (ISBN: 3-423-08394-8)
187 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2008

EUR 8,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Uwe Timms literarischer Bestseller über eine außergewöhnliche Liebe am Ende des Krieges und über eine unspektakuläre Frau, die sich mit ihrem Erfindungsreichtum tapfer durchs Leben schlägt, wurde mit einer grandiosen Besetzung verfilmt. Die vor allem durch Fassbinder-Filme berühmt gewordene Barbara Sukowa ist als couragierte Lena Brücker zu sehen. Alexander Khuon, der in Hauptrollen am Deutschen Theater in Berlin brilliert, gibt den jungen Bootsmann Hermann Bremer.
Rezension
Der Film zu diesem Buch dürfte im Herbst 2008 ein Millionenpublikum in den deutschen Kinos erreichen: Eine Frau hält in den letzten Kriegstagen die Information vom Kriegsende ihrem jungen soldatischen Liebhaber gegenüber, der sich bei ihr versteckt hält, zurück, um ihn für sich behalten zu können ... In Erinnerung an seine Kindheit macht sich der Erzähler auf die Suche nach der ehemaligen Besitzerin einer Imbißbude am Hamburger Großneumarkt. Er findet die hochbetagte Lena Brücker und erfährt die Geschichte ihrer »schönsten Jahre« und wie es zur Entdeckung der Currywurst kam. Der Bogen spannt sich weit zurück in die letzten Apriltage des Jahres 1945 ... »Uwe Timm gestaltet eine ebenso groteske wie rührende, phantastische wie im konkreten Alltag verwurzelte Liebesgeschichte ... Er schafft auf geradezu artistische Weise ein weitverzweigtes, raffiniert montiertes und außerordentlich vergnüglich zu lesendes literarisches Kunststück.« (Detlef Grumbach in der >Woche<).

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Film zum Buch

Uwe Timms Bestseller über die Liebe in Zeiten des Krieges und über die Nachkriegszeit, als der Erfindungsreichtum das Überleben sicherte, wurde soeben mit einer grandiosen Besetzung verfilmt.
Barbara Sukowa, die berühmte ›Mieze‹ aus dem Fassbinder-Film ›Berlin Alexanderplatz‹ gibt den Part der Lena Brücker; Alexander Khuon, der als festes Ensemble-Mitglied in Berlin am ›Deutschen Theater‹ brilliert, spielt den jungen Bootsmann Hermann Bremer.

Filmstart: 11. September 2008
Weitere Infos zum Film: www.dieentdeckungdercurrywurst-derfilm.de

Eine wunderbare Liebesgeschichte im Hamburg der letzten Kriegstage.

In Erinnerung an seine Kindheit macht sich der Erzähler auf die Suche nach der ehemaligen Besitzerin einer Imbissbude am Hamburger Großneumarkt. Er findet die hochbetagte Lena Brücker in einem Altersheim und erfährt die Geschichte ihrer »schönsten Jahre« und wie es zur Entdeckung der Currywurst kam. Der Bogen spannt sich weit zurück in die letzten Apriltage des Jahres 1945 ...

Pressestimmen
»Seit Donnerstag läuft ›Die Entdeckung der Currywurst‹ in den Kinos – die Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Uwe Timm, einem der berühmtesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Buch und Filmtitel zum Trotz geht es hier weniger um die Wurst als vielmehr um eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, nämlich eine Liaison zwischen reifer Frau und jugendlichem Liebhaber. Barbara Sukowa hat für ihre Hauptrolle als Lena Brücker gerade den Schauspielpreis beim Filmfestival in Toronto gewonnen, wo der Film uraufgeführt worden war. Zugleich hat dtv die Novelle als Sonderausgabe neu aufgelegt.« Birgit Hock in Neue Presse, 13.9.08

»Die Nachkriegszeit bekommt hier auch für die Jüngeren ein Gesicht. Bei diesem Schicksal geht es im doppelten Wortsinn um die Wurst. Das Rätsel löst sich erst ganz am Schluss – und trotzdem: Bitte ganz von vorne anfangen, das Buch ist viel zu anrührend und schön, um auch nur eine Seite zu überblättern! Andererseits reichen schon wenige Seiten, um Zuhörer neugierig aufs Weiterhören zu machen.« Lesespaß für alle…, August 2007

»Uwe Timm gestaltet eine ebenso groteske wie rührende, phantastische wie im konkreten Alltag verwurzelte Liebesgeschichte ... Er schafft auf geradezu artistische Weise ein weitverzweigtes, raffiniert montiertes und außerordentlich vergnüglich zu lesendes literarisches Kunststück.« Detlef Grumbach in Woche

»Hier erfährt der Leser schließlich auch, was es mit der Entdeckung der Currywurst auf sich hat. Aber auch ohne eine solche Episode wäre diese Liebesgeschichte ein grandioses, fesselndes Leseerlebnis.« Freie Presse

»Uwe Timms Novelle ist ein gelungenes, würziges und mit großer Sorgfalt erzähltes Stück Prosa von menschlichem Glück und Leid und der ›Entdeckung der Currywurst‹.« Gerda Wurzenberger in Neue Zürcher Zeitung

»Timms Novelle ist die Würdigung eines schweren, aber mutigen Frauenlebens und zugleich das späte Denkmal für einen Deserteur ... eine lebensnahe Chronik.« Peter Jokostra in Rheinische Post

Uwe Timm wurde 1940 in Hamburg geboren. Er war der Nachzügler in der Familie und stand bei seinem autoritären Vater im Schatten des 16 Jahre älteren Bruders Karl-Heinz, der sich freiwillig zur SS-Totenkopfdivision meldete und 1943 in einem Lazarett in der Ukraine starb. In seiner autobiografischen Erzählung "Am Beispiel meines Bruders" (2003) unternahm Uwe Timm Jahrzehnte später den Versuch einer literarischen Annäherung an Bruder und Vater.

Geschichten faszinierten Uwe Timm von klein auf: Er lauschte dem "Seemannsgarn" seines Großvaters, einem Kapitän, schlich immer wieder zu seiner Tante ins Hafenviertel, in deren Küche sich Leute aus dem Rotlichtmilieu trafen, und schrieb schon als Schuljunge eigene Geschichten. Er machte eine Kürschnerlehre, die Prüfung bestand er mit Auszeichnung. Nach dem Tod des Vaters leitete er 3 Jahre lang das Kürschnergeschäft, machte dann am Braunschweig-Kolleg sein Abitur und studierte in München und Paris Philosophie und Germanistik. Er promovierte mit einer Arbeit über Albert Camus. Anschließend studierte er Soziologie und Volkswirtschaftslehre.

Den Aufbruch Ende der sechziger Jahre erlebte Uwe Timm als Student aktiv mit - und setzte der Studentenrevolte mit seinem ersten Roman "Heißer Sommer" (1974) ein literarisches Denkmal. In "Der Freund und der Fremde" (2007) schreibt Uwe Timm über seine Freundschaft zu Benno Ohnesorg, der 1967 auf der Anti-Schah-Demonstration in Berlin erschossen wurde. Uwe Timm gehört zu den wichtigsten Vertretern der 68er-Generation, die Aufarbeitung dieser Zeit zieht sich durch sein gesamtes Werk. In dem Roman "Kerbels Flucht" (1980) zerbricht ein Münchner Student und Taxifahrer an der Gesellschaft, und in "Rot" (2001) lässt Uwe Timm 30 Jahre jüngste deutsche Geschichte Revue passieren.

Neben der Auseinandersetzung mit der eigenen reizen den Autor auch fremde Kulturen: Seine Recherche- und Entdeckungsreisen führten ihn unter anderem bis nach Namibia, Peru und auf die Osterinseln. So handelt der Roman "Morenga" (1978) vom Kolonialkrieg in Deutsch-Südwestafrika im Jahre 1904, "Der Schlangenbaum" (1986) spielt in Südamerika, und in "Vogel, friß die Feige nicht. Römische Aufzeichnungen" (1989) dokumentiert Uwe Timm einen zweijährigen Aufenthalt in der Hauptstadt Italiens. Heute lebt er in München und Berlin.

Uwe Timm ist dem Besonderen im Alltäglichen auf der Spur. Die Ausgangspunkte für seine Bücher sind real: Kindheitserinnerungen im "Mann auf dem Hochrad" (1984) oder in der "Entdeckung der Currywurst" (1993), eine Geschichte über die Kartoffel in "Johannisnacht" (1996) oder eben auch allgemein gesellschaftspolitische Betrachtungen wie in "Rot" oder "Kopfjäger" (1991). Und doch geht es dem Schriftsteller nie um ein getreues Abbild der Wirklichkeit: "Der Erzähler erzählt nicht nur nach, sondern neu und anders, nämlich wie es sein könnte, er erzählt eine andere Wirklichkeit."

Der Vater von vier Kindern verfasste auch vier Kinder- und Jugendbücher - "Rennschwein Rudi Rüssel" (1989), sein bekanntestes, wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und fürs Kino verfilmt - und machte in den letzten Jahren mit der "Bubi Scholz Story" und "Eine Hand voll Gras" als Drehbuchautor auf sich aufmerksam. Für seine zahlreichen Romane und Erzählungen erhielt Uwe Timm verschiedene Auszeichnungen und Preise, zuletzt den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (2001) und den Tukanpreis der Landeshauptstadt München, 2002 den Literaturpreis der Landeshauptstadt München sowie den Schubart-Literaturpreis (2003) und den Erik-Reger-Preis der Zukunftsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz.