Für die Puristen unter den Historikern ein Graus: Rekonstruktionen über Rekonstruktionen! Und dann noch in der völlig unhistorischen Form einer Zeitung! Kinder jedoch lieben sie! Dies allein ist sicher kein Grund ein Buch zu empfehlen. Hierzu muss man ein bisschen genauer hinsehen und da zeigt dieses Buch zunächst seine inhaltlichen Qualitäten: Die Informationen, die in einer großen Fülle in diesem Buch verarbeitet sind, entsprechen den neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie täuschen, und das ist eine große Gefahr gerade bei der Beschäftigung mit der Indianern Mexikos, nicht mehr Gewissheit vor als uns der bisherigen Wissensstand ermöglicht.
Nicht zu groß sollte man die Gefahr einschätzen, dass Kinder solche Zeitungen, die bildlichen und textlichen Rekonstruktionen nicht als solche erkennen könnten. Im Gegenteil wird es ihnen bei einem so offensichtlich fiktiven Medium wie der Aztekischen Zeitung leichter gemacht als bei einem scheinbar objektiven Lehrbuchtext. Die Frage, woher die Verfasser dieser Zeitung ihre Erkenntnisse haben, kommt hier vermutlich ganz automatisch auf, während der Lehrbuchautor selten hinterfragt wird. Großer Pluspunkt bei der Umsetzung ist die durchweg anspruchsvolle graphische Gestaltung.
Fazit: Wenn man schon Rekonstruktionen im Geschichtsunterricht verwendet, dann sollte man gute Materialien wie die Aztekische Zeitung auswählen. Für die Beschäftigung mit der Alltagswelt sind diese gut geeignet und können zum Beispiel in Materialkisten bei Projekten, aber auch in gemeinsamer Bearbeitung im Unterricht oder zu Hause eingesetzt werden.

Erdmuthe Terno (Lehrerbibliothek)

Geschichtswissen im Zeitungsstil: Insiderwissen über Politik und Handel, Mode, Sport, Klatsch und Tratsch von damals. Sensationelle Schlagzeilen, Interviews, packende Reportagen und jede Menge Kleinanzeigen - so macht Geschichte Spaß!
Der Band ist in Zusammenarbeit mit führenden Historikern entstanden.

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