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Die Abschaffung der Mutter Kontrolliert, manipuliert und abkassiert - warum es so nicht weitergehen darf
Die Abschaffung der Mutter
Kontrolliert, manipuliert und abkassiert - warum es so nicht weitergehen darf




Alina Bronsky, Denise Wilk

Deutsche Verlags-Anstalt
EAN: 9783421047267 (ISBN: 3-421-04726-X)
252 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, März, 2016

EUR 17,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mütter werden zunehmend bevormundet, kleingehalten und überwacht. Neuerdings gelten sie nicht nur als grundsätzlich inkompetent, sondern auch als entbehrlich und ersetzbar. Wer im Beruf und Alltag ernst genommen werden will, der lässt die Bedürfnisse seiner Familie am besten unter den Tisch fallen. Schritt für Schritt vollzieht sich so die Abschaffung der Mutter.

In ihrem Buch liefern Alina Bronsky und Denise Wilk eine schonungslose Analyse der Entwicklungen und fragen, was sich ändern muss, damit Mütter wieder den Rückhalt bekommen, den sie verdienen.
Rezension
Frauenemanzipation schön und gut, sie mag leidlich gelungen sein. Zwar entsprechen die Gehälter der Frauen noch immer nicht denen der Männer, und Frauen haben auch längst noch nicht so viele Professorinnen- und Vorstandsposten wie jene, aber in Ausbildung und Beruf beginnen die Mädchen die Jungen langsam zu überholen.

Nur was ist, wenn Frau Mutter wird?
Modelle des Heimchens am Herd oder der perfekten Hausfrau und Mutter sind natürlich passé.
Die Politik, die Wirtschaft und die jungen emanzipierten Frauen spielen uns das Gegenmodell vor. Angeblich schafft Frau heute Vollzeitstelle und Familie mit Gelassenheit und perfekt zu kombinieren, Kitaplätze ab Altersklasse 2, günstige Tagesmütter sowie flexiblere Arbeitsmöglichkeiten von zu Hause aus oder tolerante, familienfreundliche Arbeitgeber sowie moderne Haushaltsgeräte und Fertiggerichte und nicht zuletzt engagierte Väter ermöglichen das perfekte Zusammenspiel und eine zeitliche Flexibilität wie in Singlezeiten ...

Angeblich ...
Dass dieses Bild so falsch ist, wie es ein Zerrbild nur sein kann, weiß eigentlich jede Mutter.
Die Autorinnen Alina Bronsky und Denise Wilk wissen das auch, denn sie haben mehrfach das Wagnis des Mutterseins auf sich genommen und es mit beruflicher Arbeit kombiniert. In ihrer Streitschrift plädieren sie nicht in erster Linie für Kitas mit noch längeren Öffnungszeiten und noch besserer Qualität, um Frauen frei für den Arbeitsmarkt zu machen. Ganz im Gegenteil: Sie fragen, was fehlt in dieser Gesellschaft eigentlich, wenn Mütter auf einmal nicht mehr in ihrer Funktion als Mutter gebraucht und abgeschafft werden.
In einer Kultur, die lediglich auf wirtschaftliche Verwertbarkeit schaut, ist die Mutterrolle so ziemlich die undankbarste Rolle, die man sich vorstellen kann. Die Symptome erkennen die Autorinnen an zahlreichen Stellen: Die Hebammen werden durch Forderung riesiger Versicherungssummen quasi abgeschafft, stillende Mütter und anstrengende Kinder werden gesellschaftlich zunehmend ausgegrenzt, Kitabetreuung wird zur Pflichtveranstaltung und Verantwortung wird zunehmend in öffentliche Hände übergeben. Nur- und Mehrfachmütter werden völlig unterschätzt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die künstliche Familienplanung wird schön geredet. Die Machtbarkeitslüge wird damit nicht nur zur Bedrohung der Mutterrolle, sondern auch der Familie, der Kinder und einer humanen Gesellschaft, die Miteinander, Rücksicht, gegenseitiges Füreinander-Dasein und Zuwendung beinhaltet.
Auch wenn ich nicht alle Einschätzungen der Autorinnen teile und viele Errungenschaften der Frauenbewegung und moderner Familienpolitik sehr begrüße, empfinde ich das Buch "Die Abschaffung der Mutter" als einen mutigen Beitrag zur Diskussion über die Mutterrolle und deren extrem unterschätzte Bedeutung.
Wir Mütter wissen das alle, aber schweigen oft zu sehr.
Gut, dass Alina Bronsky und Denise Wilk endlich das Schweigen brechen und darüber selbsterfahren, sachlich kompetend und neueste Trends erspürend schreiben!
Verlagsinfo
DIE ABSCHAFFUNG DER MUTTER

Kontrolliert, manipuliert und abkassiert – warum es so nicht weitergehen darf

Was ist das Muttersein unserer Gesellschaft wert?

Eine Schwangerschaftsvorsorge, die in Entmündigung gipfelt. Geburten, bei denen es vor allem um eines geht: (Kosten-)Effizienz. Ein Wochenbett, das seinen Namen nicht mehr verdient. Stillen nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit und keinesfalls zu lange. Väter, die versuchen, die bessere Mutter zu sein. Eine Politik, die alles dafür tut, Kinder so schnell wie möglich in die Krippe zu stecken. Die Verunsicherung von Müttern als Geschäftsmodell. Wertschätzung? Unterstützung? Fehlanzeige.

Wer sich heute als Frau für ein Kind entscheidet, der muss verrückt sein, so könnte man meinen. Denn Mütter werden in unserer Gesellschaft zunehmend bevormundet, kleingehalten und überwacht. Jegliche Kompetenz mit dem eigenen Kind wird ihnen abgesprochen. Wer im Beruf ernstgenommen und von seinem Umfeld anerkannt werden möchte, der lässt seine Bedürfnisse als Mutter unter den Tisch fallen. Denn eines will man auf gar keinen Fall sein: eine Glucke. Schritt für Schritt vollzieht sich so die Abschaffung der Mutter. In ihrem Buch liefern Alina Bronsky und Denise Wilk eine schonungslose Analyse der Entwicklungen. Pointiert und zugespitzt schildern sie, wer die Nutznießer sind, und fragen, was sich ändern muss, damit Mütter wieder den Rückhalt bekommen, den sie verdienen.


Kurzvita

Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinburg, und Denise Wilk, geboren 1973 in Freiburg, wissen ganz genau, wovon sie sprechen. Die beiden Frauen haben zusammengezählt zehn Kinder (Stiefkinder nicht mitgerechnet). Sie glauben nicht, deshalb allwissend zu sein oder in ihrer Mutterrolle besser zu funktionieren als andere. Aber sie haben jahrelang erlebt, was im Umgang mit Müttern schiefläuft. Alina Bronsky ist außerdem erfolgreiche Bestsellerautorin („Scherbenpark“, „Baba Dunjas letzte Liebe“), Denise Wilk begleitet als Doula schwangere Frauen und frischgebackene Mütter und gibt Eltern-Kind-Kurse.
Inhaltsverzeichnis
Auf dem Weg zum Mutterersatz:
Warum wir dieses Buch geschrieben haben_7

1. Kinderwunsch: »Habt ihr sonst keine Hobbys?«_15
2. Die verkaufte Mutter und die neue Fortpflanzungstechnologie_29
3. Die Schwangere als größtes Risiko für ihr Kind_53
4. Das Märchen von der unterstützten Geburt_73
5. Das vergessene Wochenbett_101
6. »Mach die Bluse zu!« Das hysterische Verhältnis zum Stillen_117
7. Die Mutter in der Häschenschule_139
8. Der Vater als bessere Mutter_151
9. Kitapflicht für alle: Familiäre Erziehung als Auslaufmodell_181
10. Die Lüge von der Vereinbarkeit: »Wann arbeitest du endlich wieder?«_207

Unsere Utopie: Wie wir mit Kindern leben wollen_231
Dank_239
Literaturverzeichnis_241