Dieses Buch über Rom ist weit mehr als ein Reiseführer oder ein einfaches Sachbuch über die ewige Stadt: Jörg Ernesti, der mehrere Jahre in Rom gelebt hat, nimmt seine Leser mit auf eine unvergessliche Tour in das wahrscheinlich größte Freilichtmuseum der Welt, allerdings ganz unter den Vorzeichen der deutsch-römischen Beziehungen.
Als Theologe und Kirchenhistoriker legt Ernesti einen großen Fokus auf die kirchlichen Verbindungen zwischen Deutschland und Rom, bzw. dem Vatikan: Wir erfahren interessante Episoden aus allen Epochen rund um den Kirchenstaat, begleiten den Autoren in die deutsche Nationalkirche, die sog. Anima, in unmittelbarer Nähe zur weltberühmten Piazza Navona und erhalten so in vielfacher Hinsicht ein ganz neues Rom-Bild. Der romantisch gelegene protestantische Friedhof, wo u.a. August Goethe begraben liegt, erhält genauso ein Kapitel wie die Schatten der Naziherrschaft.
Im Anhang sind die zwanzig Spaziergänge noch einmal aufgelistet und fassen so auf einen Blick zusammen, welche Besonderheiten (etwa Öffnungszeiten) beachtet werden sollten oder an welcher Adresse eine Voranmeldung von Nöten sein wird.
Die schönen farbigen Abbildungen im gesamten Buch und die Stadtpläne in beiden Buchdeckeln ergänzen die Publikation hervorragend.
Beachtenswert ist auch die von Ernesti zusammengestellte aktuelle Bibliographie zum deutsch-römischen Verhältnis (Stand 2020).
Zur Vorbereitung schulischer Rom-Exkursionen kann man Schülerinnen und Schülern getrost Kapitel aus diesem Buch zur Lektüre empfehlen. Darauf fußend sind beispielsweise Referate oder Kurzvorträge vor Ort denkbar, die eine einfache Klassenfahrt zu einer echten Studienreise gedeihen lassen.
Einige Texte werden außerdem den Religions-, Geschichts- oder Lateinunterricht bereichern, so z.B. das achte Kapitel über die preußisch-deutsche Politik (S.111-118).

Fazit: In zwanzig Kapiteln lernen wir viele hübsche Details über die Tiberstadt kennen, die sowohl Rom-Erfahrenen als auch -Neulingen beim nächsten Besuch vertiefende Einblicke und Erlebnisse bescheren werden. An vielen Stellen gibt es gerade für die deutschen Besuchergruppen mehr zu entdecken, als überblicksartige Reiseführer gemeinhin vermitteln.


Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de

Trotz verschiedener Reisewarnungen machen sich die Menschen wieder auf den Weg. Auf den Weg in den Sommerurlaub. Gerade Rom scheint den Ansturm von Touristen kaum noch zu verkraften. Warteschlangen bei den Hauptsehenswürdigkeiten sind mittlerweile die Regel. Aber was wäre, wenn man auf geheimen Pfaden wandert? Jörg Ernesti, dessen Promotion sich bereits mit der Kirchengeschichte Roms beschäftigte, nimmt uns in seinem neuen Buch mit in die Ewige Stadt und zeigt uns geheime Orte, die der Massentourismus noch nicht entdeckt und an denen man die Stadt noch für sich hat.
Die italienische Kulturgeschichte ist kaum zu denken ohne deutsche Einflüsse und umgekehrt. Diese enge Verbundenheit wird an keinem anderen Ort so deutlich wie in Rom. Männer und Frauen aus dem deutschen Sprachraum sind als Pilger, Kirchenleute, Künstler und Gelehrte in die Stadt gekommen und haben ihre Spuren hinterlassen. Manche Spuren sind berühmt, andere sind nur Insidern bekannt.
Sommerzeit ist Reisezeit – auch in diesem, sehr außergewöhnlichen Jahr. Aber nicht jede Reise muss ein Risiko sein, denn auch die Vorstellungskraft kann uns an ungewöhnliche Orte führen... Dieser Band will aber nicht nur Reiseführer im klassischen Sinn sein, sondern auch ein Rombuch für Liebhaber. Texte und Bilder laden dazu ein, die beschriebenen Spaziergänge mitzugehen: daheim oder vor Ort.

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