|
Der verbale Dialog
Carola Otterstedt
Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783808005705 (ISBN: 3-8080-0570-X)
416 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, 2005
EUR 22,50 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Über die Autorin:
Dr. phil. Carola Otterstedt ist Geisteswissenschaftlerin und Verhaltensforscherin. Ihre langjährigen beruflichen Erfahrungen als Kranken- und Sterbebegleiterin hat sie in Büchern und Artikeln niedergeschrieben und sie beeinflussen auch ihre Arbeit im Rahmen der Tiergestützten Therapie. Anfang der 90er-Jahre untersuchte sie im Rahmen einer interkulturellen Studie die verbalen und nonverbalen Ausdrucksformen des innerartlichen bzw. zwischenartlichen Dialogs von Mensch und Tier. Carola Otterstedt arbeitet als freie Autorin und Dozentin im Rahmen der Kranken- und Sterbebegleitung sowie der Tiergestützten Pädagogik und Therapie.
Über dieses Buch:
Welche Gesprächsformen benötigt ein Schlaganfallpatient? Wie kommuniziert man mit einem Komapatienten? Wie kann man mit Demenz-Betroffenen reden? Fragen, die nicht nur Angehörige sich stellen. Professionelle Begleiter, wie Ärzte, Therapeuten und Pfleger, aber auch Seelsorger und Hospizhelfer, werden in ihrem beruflichen Alltag oft mit einer sprachlichen Verunsicherung und Ohnmacht konfrontiert.
Carola Otterstedt hat bereits mehrere Fachartikel und Bücher zu Themen der Kranken- und Sterbebegleitung sowie zur Abschiedsgestaltung veröffentlicht. Wissenschaftliche Studien bilden die Grundlage ihrer schriftstellerischen Arbeit, die immer die Absicht einer praxisorientierten, sinnvollen, einfühlsamen und dialogischen Begleitung von Kranken und Sterbenden verfolgt.
Das Buch „Der verbale Dialog" (Fortsetzung des ersten Bandes „Der nonverbale Dialog", Bestell-Nr. 1927) bietet Kranken- und Sterbebegleitern neben alltagsrealistischen Informationen (u.a. zur Schmerztherapie, zum Betreuungsrecht oder zur Hospiz-Idee) auch Informationen, wie man Bedürfnis, Bedarf und Wünsche der Betroffenen und - ganz wichtig - auch der Begleiter ermitteln kann. Anregungen zu einer persönlichkeitsorientierten Unterstützung der Körperpflege sowie Beispiele von sinnesorientiertem und dialogischem Handeln führen einfühlsam zu dem zentralen Kapitel dieses Buches, das durch seine zahlreichen kreativen Anregungen der Gesprächsgestaltung die gemeinsame Begegnung zwischen Begleiter und Betroffenen - trotz Krankheit und Behinderung - phantasievoll anregen möchte.
Carola Otterstedt präsentiert den verbalen Dialog nicht losgelöst vom gelebten Alltag. Visuell dargestellte Abschiedserfahrungen (Studie) und Chancen eines gelungenen Arzt-Patienten-Dialogs sind ebenso alltagsrelevant, wie das fachlich interessante und menschlich berührende Gespräch mit der Neuropsychologin Dr. Stefanie Böttger zur Kommunikation mit Schwerkranken in der Klinik.
Das Schweigen im Dialog, Fragen nach dem Sterben und dem Umgang mit Schuldgefühlen werden einfühlsam erörtert. Carola Otterstedt scheut sich nicht, auch hier kreative Modelle anzuregen, immer mit dem Hinweis, dass jeder Mensch seinen ganz eigenen Weg suchen wird. Diese Suche zu unterstützen, auf dem Weg zu begleiten, da zu sein, dies sei die eigentliche Aufgabe eines Kranken- und Sterbebegleiters. Für die Autorin ist die einfühlsame dialogische Begleitung ein Zeichen des Respekts gegenüber dem Patienten, der trotz schwerer Erkrankung, trotz Schlaganfall, Koma oder Demenz, vor allem durch den Dialog Mensch bleibt.
Rezension
Für viele Menschen stellt es ein großes Problem dar, mit schwerkranken Menschen über ihre Situation zu sprechen und angemessen zu reagieren. Selbst Menschen, die täglich in ihrem Beruf als Arzt, Pfleger oder Therapeut tätig sind, sind häufig verunsichert. Das vorliegende Buch "Der verbale Dialog" richtet sich vor allem an Begleiter von Schwerkranken, Schlaganfall-, Komapatienten und Demenzbetroffene. Es bietet eine Vielzahl von Anregungen zur kreativen Gesprächsgestaltung. Der Ansatz ist dialogorientiert. Dabei stellt die Autorin viele konkrete Situationen und mögliche Gesprächsreaktionen vor. Sie spricht auch Tabuthemen an, wie z. B. das Gestalten einer Verabschiedung vom Leben in den Tod. Sehr empfehlenswert nicht nur für Kranken- und Sterbebegleiter, sondern vor allem auch für alle Auszubildenden in Pflegeberufen.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Für Begleiter von Schwerkranken, Schlaganfall-, Komapatienten und Demenz-Betroffenen mit Anregungen zur kreativen Gesprächsgestaltung
Carola Otterstedt präsentiert den verbalen Dialog nicht losgelöst vom gelebten Alltag. Visuell dargestellte Abschiedserfahrungen (Studie) und Chancen eines gelungenen Arzt-Patienten-Dialogs sind ebenso alltagsrelevant, wie das fachlich interessante und menschlich berührende Gespräch mit der Neuropsychologin Dr. Stefanie Böttger zur Kommunikation mit Schwerkranken in der Klinik.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
1. Der Dialog im veränderten Alltag 15
Der veränderte Alltag daheim 17
Chancen und Grenzen der Re-Integration in Partnerschaft
und Familie 19
Aufgaben übernehmen, Verantwortung tragen und die
Freiheit, Hilfe annehmen zu können 24
Einschränkungen der verbal-kommunikativen Fähigkeiten 25
Von der kommunikativen Hilflosigkeit der Helfer 28
Professionelle Kranken- und Sterbebegleiter im Dialog
mit den Betroffenen und ihren familiären Begleitern 38
Lebensqualität durch schmerzlindernde Medizin 47
Die Hospiz-Idee 60
2. Leben aktiv gestalten wollen 67
Von Begegnungen und Abschieden 67
Erwartungen, Bedürfnisse und Wünsche entwickeln 70
Von der Ohnmacht der Betroffenen und der Begleiter 72
Gefühle des Lebensweges, des Abschieds und der Trauer 80
Der Atem, das Lachen und das Loslassen 86
Die Bedeutung von Hoffnung in der letzten Lebensphase 89
Betreuungsrecht und Patientenverfügung 91
3. Sinnvolles Erleben des Alltags 99
Von Raum und Zeit 101
Körperkontakte 108
Von der Körperlichkeit und vom eigenen Se/bs/bewusstsein 115
Von sprechenden Augen und Händen:
Eine persönlichkeitsorientierte Unterstützung der Körperpflege 117
Über Geruchssinn und Geschmackssachen 126
Den kranken und schmerzenden Körper sinnlich erleben 131
4. Die Gesprächsgestaltung 139
Mit dem ganzen Körper sprechen 140
Zeit für die Begegnung finden 142
Mit offenem Ohr und ehrlichem Interesse 144
Geduld zum Zuhören entwickeln 145
Dem Schweigen lauschen können 146
Fragen zur Gewissheit der Krankheitsentwicklung 147
Begleitung von Menschen mit außergewöhnlichen
Wahrnehmungen 153
Abschied ist ein Augenblick 155
5. Der Dialog zwischen Arzt und Patient - nicht nur für Ärzte 161
Arzt-Patienten-Dialog zwischen Wunsch und Wirklichkeit - eine Umfrage 161
Die Wahrnehmung von Zeit 163
Wie findet der Patient zum Sprechzimmer? 164
Sitzpositionen - eine wichtige Basis für den Dialog 165
Begrüßung und Abschied zwischen Arzt und Patient 166
Das Mitteilungsbedürfnis des Patienten 168
Modell Patientenbegleitung 170
Vertrauen schenkt Vertrauen 171
Was schätzt der Patient an seiner Arztpraxis? 176
Raumgestaltung als Basis einer erfolgreichen Kommunikation 181
Kommunikationskompetenz der Ärzte untereinander 194
Struktur und Inhalt im Arzt-Patienten-Dialog 195
Der Begriff der Heilung 210
Teamwork- eine Herausforderung für Arzt und Patient 213
6. Die vielfältigen Möglichkeiten der Kommunikation
mit Schwerkranken: Dr. phil. Carola Otterstedt im Gespräch
mit Dr. phil. Stefanie Böttger, Neuropsychologin 225
7. Kreative dialogische Gestaltungsmöglichkeiten 275
Das Licht besteht aus Farbe 276
Mit Farben das Leben ausmalen 278
Das Mal-Tagebuch 279
Farben legen 280
Sprechende Bilder 283
Von Geräuschen und Klängen 285
Das gesellschaftliche Ereignis: Das Hauskonzert 287
Singen und Musizieren 288
Das alternative Schlagwerk-Ensemble 288
Stimme und Stimmungen wahrnehmen 290
Das Stimmen-Duett 291
Die Geselligkeit ins Spiel bringen 291
Der Tierbesuchsdienst 294
Von Lesereisen und Hörspielen 294
Geschichten im Schreiben erzählen 296
Betrachten von Katalogen und Einkaufen auf Bestellung 297
Bilder anschauen und Geschichten lauschen 298
Die Foto-Session 299
Mit der Filmkamera auf Erlebnisreise 302
Die Spazierfahrt 302
Die Phantasiereise 305
Meditation und Gebet 308
Ein Glaubensbild 309
Annäherung an einen Meditationstext 312
8. Miteinander Abschiednehmen 315
Abschiedsbilder 315
Der Einfluss von Abschieden auf das Leben 333
Das Abschiednehmen in der letzten Lebensphase 335
Umgang mit Schuld und Vergebung 337
Menschen, die wir aus den Augen verloren haben, neu begegnen können 344
Das Abschiednehmen im Ordnen der persönlichen Dinge 345
Traditionelle Rituale als Hilfe in der Abschiedsgestaltung 350
Fürbitten als Begleitung 351
Entwicklung persönlicher Riten 353
Begleitung von Sterbenden: Über das Loslassen und das Gelöstsein 364
Stilles Gespräch mit einem Sterbenden 373
Literatur 377
Adressen 390
Index 397
Index der Übungen 407
|
|
|