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Der heilige Schein
Als schwuler Theologe in der katholischen Kirche
3. Auflage 2010
David Berger
Ullstein
EAN: 9783550088551 (ISBN: 3-550-08855-8)
304 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2010
EUR 18,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
David Berger ist schwul. Führende Kirchenvertreter nutzten seine sexuelle Orientierung, um ihn auf Spur zu halten. Jetzt deckt der hochrangige Theologe auf, was sich in den erzkonservativen Kreisen der katholischen Kirche abspielt. Ein Buch, das in eine Welt voller Lügen führt und einen Schlüssel zu den gegenwärtigen Skandalen liefert.
»Der schwule Theologe David Berger bringt den Vatikan mit einem Bekenntnisbuch in die Bredouille.« FAZ, Christian Geyer, 22.11.2010
»Hochbrisante Enthüllungen.«
Deutsche Welle
David Berger outete sich Anfang 2010 und legte sein Amt als Herausgeber der Zeitschrift Theologisches nieder. Wenige Wochen später wurde ihm wegen dieses öffentlichen Bekenntnisses die Professur an der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin entzogen. Bis dahin hatte er über Jahre eng mit dem einflussreichen erzkatholischen Lager zu tun, das den Anspruch der Kirche als höchste moralische Instanz verteidigt, tatsächlich aber von Doppelmoral geprägt ist.
In seinem sehr persönlichen Buch deckt Berger das perfide Unterdrückungssystem scheinheiliger Kirchenoberen auf. Er erzählt, warum sich so viele Schwule von einer Institution angezogen fühlen, die nach außen Homosexualität verteufelt, und warum Gewalt und Missbrauch in der Kirche so viel Platz einnehmen konnten. Ein Insiderbericht, der aufrüttelt.
Der Theologe David Berger, 1968 geboren, wurde 2003 zum korrespondierenden Professor der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin (Vatikan) ernannt und war Herausgeber von Theologisches, der führenden Zeitschrift konservativer Katholiken. Aus Protest legte er Anfang 2010 seine Herausgeberschaft nieder.
Rezension
Im Frühjahr 2010 ändert der Autor sein Leben; ihm wird angesichts der vielfältigen Skandale in der Katholischen Kirche (Systematischer sexueller Mißbrauch bei den Jesuiten / der Augsburger Bischof Walter Mixa / die Pädophilie in St. Pölten / die faschistoid-reaktionäre Pius-Bruderschaft und ihre Akzeptanz durch Herrn Ratzinger ... etc.) klar, dass er nicht länger schweigen darf. Die heuchlerische Haltung der Katholischen Kirche zur Homosexualität bringt ihn dazu, sich öffentlich als Schwuler zu outen und gleichzeitig als Chefredakteur der konservtiven Zeitschrift "Theologisches" zurückzutreten. Er verbindet das mit einer weitergehenden Kritik an zentralen Denk- und Handlungsmustern der Katholischen Kirche. Jetzt deckt der Autor auf, was sich in den erzkonservativen Kreisen der katholischen Kirche abspielt: Ein Buch, das in eine Welt voller Lügen führt und einen Schlüssel zu den gegenwärtigen Skandalen liefert.
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:
»Der schwule Theologe David Berger bringt den Vatikan mit einem Bekenntnisbuch in die Bredouille.« FAZ, Christian Geyer, 22.11.2010
»Dieses Buch gehört zum Unglaublichsten, was derzeit über die katholische Kirche zu lesen ist.«
Die Zeit, Thomas Assheuer, 02.12.10
»Ein Debattenbuch wider die heilige römische Heuchelei«
stern, 2.12.2010
»Es schnurrt so lange, wie alle Räder brav mitlaufen. Bergers Buch ist eine Störung im System.«
Frankfurter Rundschau, Joachim Frank, 7.12.10
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
Religiöse Tugend oder sexuelle Erfüllung? 17
Karriere im konservativen Katholizismus 21
Die alte Messe als Lockmittel 25
Man sieht den Priester nur von hinten 34
Chorröcke aus bernsteinfarbener und blauer Seide 40
Herz Jesu und l'art pour l'art 45
Ein Tropfen Honig und ein Fass voll Essig 50
Gefügige Kämpfer für die katholische Tradition 59
Erwünschter Tunnelblick 62
»Schade, dass es die Hexenverbrennung nicht mehr gibt« 69
Aggressiver Kampf gegen den »Antichrist« 73
Erziehung mit dem Knackfrosch 76
Trotzreaktion und Opferrolle 83
Eingebunden in die Netze extremistischer Katholiken 92
Ein Netzwerk gegen die »Judaisierung« der Welt 93
Kartellartige Strukturen 101
In die Ecke stellen und schämen 104
Wie kommt man an eine gute katholische Frau? 108
Marienerscheinungen oder die Instrumentalisierung des Heiligen 111
Der Islam - ökumenischer Dschihad oder christlicher Kreuzzug? 116
Gemeinsam gegen die »Diktatur des Relativismus« 122
Vom Erfolg in vatikanischen Kreisen 126
Revisionistischer Thomismus als gefahrlose Alternative 135
Gut frisiert für den Thomismus kämpfen 143
Polnische Freundschaften 147
Homophobe Ritter 152
Kämpferische Rechtgläubigkeit 155
Wieder die Feigenblatt-Strategie 158
Ein neuer Wind bei Theologisches 161
Keine Religion für Akademiker 168
Karl Rahner und seine Schüler 178
Homosexualität als Druckmittel 187
Der Sexskandal von St. Polten 189
Verschwörungstheorien als Feigenblatt 194
»Ich bin doch nicht schwul!« 203
Traditionalistische Internetpräsenzen 210
»Homos und Kastraten - ab in die Hölle!« 214
Lustvolles Entsetzen 219
Der Vulgärtraditionalismus schlägt zurück 226
»Wir können auch anders. Wir haben noch mehr Material.« 231
»Eine Homo-Seite: dort publizieren Sie doch nicht!?« 237
Mitarbeiter der Inquisition? 245
Ich darf nicht länger schweigen 250
»Unverfroren das Licht der Öffentlichkeit gesucht« 255
Kampf gegen ein »tödliches Krebsgeschwür« 261
Gott ekelt sich, und der Vatikan zeigt sich bestürzt 268
Die katholische Kirche am Scheideweg 273
Eine Kirche im Teufelskreis 275
Wir schrumpfen uns zur Sekte 282
Der Weg der mutigen Offenheit 288
Literatur 297
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